Wir entscheiden uns, den ersten Tag entspannt angehen zu lassen. Wir radeln auf klapprigen Fahrrädern zum 6 Kilometer entfernten, öffentlichen Bad. Wir fahren an einem Rodeo- anmutenden Gelände vorbei. Hier gibt es hauptsächlich weiße Kühe. Die stehen hinter einem Gatter, einige Cowboys laufen umher.
Von einem nicht einsehbaren Teil her schallt das laute, ununterbrochene Gerede eines Mannes per Lautsprecher. Er reiht die Wörter ohne Punkt, Komma noch Luft holend aneinander. Was das bedeutet? Keine Ahnung. Helen erklärt, dass im Süden des Landes kaum jemand Samba tanzen kann, aber jeder kann das Lasso schwingen. Da dies die hauptsächliche Freizeitbeschäftigung ist, nicht verwunderlich. Das hätte ich wirklich nicht in Brasilien vermutet. Aber ebenso wie in Campo Grande ist auch hier ringsum weites Weideland mit vielen weißen Rindern. Ich vermute, dass die Regionen auch bekannt für ihr Fleisch sind. Wir kommen am Bad an und zeigen unsere Votier. Die Touren werden alle im Hostel gebucht und bezahlt. Der Transport muss noch gesondert bezahlt werden.
Ähnlich wie bei allen touristischen Orten gibt es am Eingang Bars und Restaurants, dahinter Liegeweisen und den Abschluss bildet das Bad. Im Gegensatz zu deutschen Schwimmbädern ist dies hier ein natürlicher Bachlauf. Kleine Wege führen zu verschiedenen Einstiegsorten ins Wasser. Der Abschnitt des Flusses ist hier ungefähr 100 Meter lang. Am Anfang sehr natürlich, zwischen Bäumen, am Ende endend in einer Terrasse und einer Wiese. Im türkisen Wasser schwimmen überall Schwärme ca. 30 cm großer Fische. Das Wasser ist sehr kalt und so halten wir es nicht allzu lange darin aus.
Es ist zu erahnen, wie klar das Wasser ohne viele Menschen wäre. Wie überall gibt es hier auch viele Proleten Touristen. Verwundert begutachten wir das pinke Apple Tattoo auf dem Hintern einer mittelalten und mittelschlanken Brasilianerin. Wir hoffen, dass es sich um ein Abzieh- Tattoo handelt. Die, die wir früher in den Kaugummis hatten. Sonst hoffen wir einfach, dass sie Geld dafür bekommen hat.
Am Abend lernen wir zwei junge deutsche Logopädinnen in Ausbildung kennen. Wir kochen alle gemeinsam mit Dan aus London. Kulinarisch einfallsreich gibt es für die große Gruppe Spaghetti mit Tomatensoße. Ein beliebtes traveler Essen. Wir verstehen uns alle hervorragend und es ist ein entspannter Abend im Garten des Hostels.



22. September 2015 um 22:23
Ich freu mich sooooooooo, dass du Spaß hast und es dir gut geht!!!
Ich sitze hier, inmitten der herbstlich gefärbten Weinberge auf meinem Sofa (die Heizkörper bollern schon….), schaue und höre dem Regen zu und erfahre einiges vom Trend2015 über das Laterne basteln… ;-)))
Es ist wunderbar, dann deine herzlichen Berichte von Sonne und Lebensfreude zu lesen.
Bin schrecklich stolz auf dich!
Chacka!!! :-*
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23. September 2015 um 1:34
Hallo meine liebe Freundin.Die Weinberge der Ahr habe ich im Herbst auch immer gerbe bewandert.Liebe Grüsse an Dich und Deine drei Lieben.
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