marionsweltreise


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Olifants Rest Camp, Krüger Park 6.-8.10.2015

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Beeindruckende Weite

Die Aussicht ist ein Genuß

OLYMPUS DIGITAL CAMERAWir fahren in den Norden des Krüger Parks. Es breiten sich große Ebenen aus und die Vegetation verändert sich und wird eher steppenartig. Wir fahren auf einen hohen Aussichtspunkt und die Weite der Landschaft ist sehr beeindruckend. Insgesamt sehen wir aber weniger Tiere. Elefantenherden erfreuen uns hin und wieder. Auf offener Strecke kann ich nicht mehr. Ich muss. Unerlaubterweise markiere ich mein Revier neben der offenen Autotür. Udo schiebt wache und ich überlebe. Ich hoffe, nur die Grasstängel haben meinen nackigen Po gesehen. Ich habe weniger Angst vor wilden Tieren, vielmehr davor von anderen Menschen bei etwas unerlaubtem erwischt zu werden. Das Verlassen des Autos. Und dann noch mit heruntergelassener Hose. Das wäre eine Schmach. Aber ich hinterlasse meine Duftmarke ohne Aufsehen. Ich sag es ja immer wieder. Einfache Dinge wie Essen, Schlafen und auf Toilette zu können sind das Beste.

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Wir fahren hinauf zum Olifants Rest Camp. Hoch über dem Olifants River liegt es auf einem Berg.

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Aussicht vom Olifant Rest Camp auf den Olifants River

Von dort aus kann man weit über das Flussbett schauen. Von unsere Hütte aus kann man unten den Fluss beobachten. Wir sitzen dort und schauen den Nilpferden, Wasserböcken und Vögeln zu.

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Aussicht von unserer Terasse aus

Am Abend fahren wir mit dem Sunsetdrive. Wir sehen wieder Elefanten, Nilpferde, Giraffen und auch eine Hyäne.

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Rudel Löwen

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Kussi

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Endlich: ein Leopard, zwar weit weg, aber da ist er!

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Lower Sabie Rest Camp, Krüger Park 5.-6.10.2015

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Terrasse des Mugg & Bean mit Aussicht auf den Sabie River

Jetzt machen wir uns auf den Weg in ein „Rest Camp“. Das heißt, ein abgesperrter Bereich, mitten im Park. Genauso wie an den Gates gibt es hier zur Sicherheit die Schließungszeiten, in denen man im Camp sein muss. Hier entfallen dann aber die langen Fahrzeiten zum Rand des Parkes um hinaus zu kommen. Zusätzlich kann man auf den Terrassen sitzen und in den Park schauen. Lower Sabie befindet sich im südlichen Teil des Parkes und ist am großen Sabie Fluss gelegen. Eine riesige Terrasse mit Restaurant bietet Platz für die vielen Tagesgäste. Allerdings ist man morgens und abends sehr ungestört. Das Restaurant Mugg & Bean ist fantastisch. Superleckere, frische Säfte, frische Gerichte und diverse Desserts. Ein Paradies für Genießer wie uns. Wir schlemmen uns durch die Tage. Hm, es ist einfach toll sich es gut gehen zu lassen. Zudem ist es hier bezahlbar. Was man in Deutschland oft nicht sagen kann.

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Restcamp von der anderen Seite des Flusses aus gesehen

Auf unseren Fahrten durch den Park sehen wir auch schlafende Löwen, die vor der Sonne unter Sträuchern Schutz suchen.

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Ein großer Teich ist bewohnt von einer Herde Nilpferden. Die tummeln sich auch im Sabie unter dem Rest Camp. Sie sind ganz schön laut mit ihren grunzenden Geräuschen. Hört sich an als würde jemand grunzend laut Lachen. Wir amüsieren uns darüber prächtig.

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Am Abend machen wir unsere erste Nachtfahrt. Wir sehen viele Tiere. Mit Scheinwerfen werden die reflektierenden Augen der Tiere gesucht. Wir sehen Elefanten, Giraffen, kleine wüstenspringmausähnliche Tiere, so etwas wie eine kleine Ginsterkatze und zum Schluss sogar noch eine Löwin. Sie läuft die Straße entlang, bis auf drei Meter kommen wir an das große Raubtier heran. Sie schaut sich immer wieder nach uns um und schließlich verschwindet sie nach ca. 200 Metern im Gebüsch. Der erste Löwe, den wir so nah sehen. Ein wunderschönes Tier. Wir sind unterwegs mit einer erfahrenen Truppe von Südafrikanern. Sie entdecken viele Tiere mit geübtem Blick. Sie entdecken sogar eine Antilope hoch oben in einem großen Baum. Wird ein Raubtier dort oben abgelegt haben.

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Erstes Krokodil

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Am nächsten Tag kommen wir mit einer südafrikanischen Familie in ein Gespräch. Sie meinen, dass sie im Vergleich zu Europäern wie Könige leben würden. Sie machen nichts selber. Weder Auto waschen, noch putzen, noch kochen. Sie haben ein Guesthaus mit 26 Angestellten. Die Angestellten, die 7 Tage die Woche arbeiten erhalten umgerechnet einen Lohn von 120 Euro. Begründet ist dies wohl durch eine hohe Arbeitslosigkeit und große Klassenunterschiede. Der Vater sagt noch, dass sie immer nach Mosambik in Urlaub fahren würden und er auch die Viktoria Fälle sehr empfehlen könne. Dort habe Gott einen guten Tag beim Erschaffen gehabt.

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Nummernschild mit Elefant


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Krüger Park, Sabie River Bush Lodge 3.-5.10.2015

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Abenteuerfeeling im luxeriösen Zelt direkt am Fluss

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Vom Feinsten ist unser Zelt

Die letzten zwei Nächte außerhalb des Krüger Parkes haben wir im Sabie River Bush Lodge reserviert. Die Restcamps im Park sind sehr teuer. Diese Lodge ist auch sehr teuer, aber die riesigen Zelte direkt am Sabie River haben uns zu sehr gereizt. Man weiß ja nie, ob man die Chance hat noch einmal hier herzukommen. Wir kommen an und können sofort eine Elefantenherde an der anderen Seite des Flusses bewundern.

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Ein Traum zum Entspannen und freie Tiere Beobachten

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Begrüßungsabordnung

Eine große Terrasse am Fluss bietet Liegen und Sonnenschirme zum Verweilen und einen Pool. Der pure Luxus. Ein Traum, um Stunden hier zu verbringen. Verschiedene Unterkunftsarten gibt es. Die luxuriöseste sind die großen Zelte mit Sicht auf den Fluss. Unser Zelt ist sofort am Zaun zum Krüger Park. Das Zelt ist riesengroß, mit zusätzlicher Dusche im Freien und eigener Terrasse. So haben die ersten Forscher im Busch wohl eher nicht gelebt. Hier haben wir ausnahmsweise auch Frühstück und Abendessen inklusive. Vom kleinen Restaurant aus kann man von oben über die Terrasse und den Fluss schauen.

Wir genießen unsere Zeit auf der großen Terrasse.

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Am Abend gehen wir zurück und direkt neben unserem Zelt frisst ein 12großer Elefant vom Baum. 2 Meter kommen wir an den Zaun heran. Unten am Fluss läuft gemütlich ein Nilpferd am Zaun entlang.

Das ist beides sehr beeindruckend. Da unser Zelt an den Seiten nur Fliegengitter hat, können wir den riesigen Elefant weiter vom Bett aus beobachten. Ein wirklich tolles Erlebnis.
Weniger toll wird nie Nacht. Leider ist die Lodge an einer Straße gelegen, die man doch im Zelt hört. Schlimmer ist, dass die Einwohner einer sehr nahe gelegenen Siedlung ihre Diskothek am Wochenende nach draußen verlegen. Ich buche ja kein Zelt, um dann mit Ohropax zu schlafen, muss es aber dann doch tun. Um 4 Uhr morgens und nach abgefeuerten Schüssen (wie witzig) gibt es irgendwann mal Ruhe. Andere Länder, andere Sitten.

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Kudu

Wir verbringen die nächsten zwei Tage gemütlich durch die Gegend zuckelnd im

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Sehr beeindruckend, von Unten

Krüger Park und beobachten viele Tiere.

Außer dem Leopard haben wir jetzt schon alle Big 5 gesehen. So schnell hätten wir das nicht vermutet.

Schnell wird es zur Routine Antilopen bzw. Impalas zu sehen. Sie lassen sich nicht von den Autos beeindrucken und stehen oft in Herden am Straßenrand. Gerne überlegen sie sich auch spontan, kurz vor dem Auto doch noch langsam die Straßenseite zu wechseln. Dies gilt übrigens auch für die frei laufenden Kühe auf Südafrikas normalen Straßen und Highways. Da muss man des Öfteren mal voll in die Eisen latschen. Hier geht das mit 50 km/h ja noch.

Elefanten begegnet man auch des Öfteren, ebenso wie Wasserböcken und Kudus. Diese Tiere sind ganz schön groß und beeindruckend. Die Wasserböcke sehen ein wenig aus wie Rentiere ohne Geweih und als wenn ihr Fell immer zu warm wäre. Die Kudus sind noch größer und haben wunderschön geschwungene Hörner.

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Gnu Herde

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Picknickstelle

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Kreislauf des Lebens

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Hornbill

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Hippos, Nilpferde

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Wunderschöne Flusslandschaften

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Die zwei ersten Löwen, wenn auch weit entfernt

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Abendstimmumg auf der Terrasse


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Krüger Park, Malelane Gate 1.-2.10.2015

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Beim Einkauf komme ich mir vor wie in Holland

Auf dem Weg zum südlichen Malelane Gate vom Krüger Park trinken wir noch einen Kaffee. Wir sind etwas verlegen, dass alle Gäste „weiß“ sind und alle Bedienungen „schwarz“. Wir wissen nicht so recht damit umzugehen, außer wie immer sehr freundlich zu sein. Dann nennen uns die Bedienungen noch Sir und Ma’am und man wird noch unsicherer. Wir nehmen es einfach mal hin. Aber irgendwie schon bedrückend. Auf dem Parkplatz sind Parkplatzwächter und wir fragen uns ständig, was gibt man an Trinkgeld und ist es wirklich so gefährlich? Beim Tanken stehen Tankwarte zum Tanken und Bezahlen bereit und bis zu drei Leute wischen die Autoscheiben. Wir sind überfordert.
Jetzt freuen wir uns aber auf die ersten zwei Tage im Krügerpark. Wir rollen die ganze Sache vom Süden zur Mitte des Parks hin auf. Unser erstes Gate ist das „Malelane Gate“. Wir müssen uns anmelden und bezahlen. So wird vermutlich auch sichergestellt, dass alle Fahrzeuge registriert sind und mit Schließungszeiten den Park verlassen haben oder in einem Rest Camp sind.

Malelane Gate

Wir geben unsere Daten und das Kennzeichen an und los geh es.

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Anmeldung am Gate

Da wir im Vorhinein immer wieder Meldungen von Angriffen von Elefanten und Löwen auf Autos im Krüger gehört haben, sind wir vorsichtig. Auf „You Tube“ gibt es auch genügend abschreckende Videos. Zusätzlich ist unser Ford Filou nicht geradezu ein 4X4 Panzer.

Route nach Karte für Selbstfahrer

Ziemlich schnell sehen wir Antilopen, die sich durch das Auto nicht stören lassen und zwei riesige Elefanten direkt neben uns auch nicht.

Wunderschöne Riesen

Die sind uns nicht geheuer und wir fahren erstmal weiter. Die geteerte Straße darf nur mit 50 Km/h zum Schutz der Tiere befahren werden. Wir genießen es, un-angeschnallt durch die Landschaft zu gondeln. Das lässt einen wirklich entspannen. Die Wege muss man sich vorher gut überlegen, um die Schließungszeiten der Gates zu beachten. Der Park ist wirklich sehr groß. An einem Wasserloch sehen wir eine Giraffe, Warzenscheine und Elefanten. Es ist toll, die Tiere in ihrem Lebensraum zu beobachten. Gerade ist Trockenzeit und außer den Flüssen gibt es kaum noch Wasserlöcher die gefüllt sind. Von der Straße aus ist es nicht einfach Tiere zu finden, da die Vegetation relativ dicht ist.

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Zwei Kudu´s vorne, hinten ein Nashorn im Schlammbad

So kommen schnell viele Kilometer zusammen, die man fährt. Orientierungspunkte sind Restcamps und Grillplätze, an denen man aussteigen darf. Auf den Grillplätzen stehen überall große Gasflaschen mit einem runden Aufsatz oben drauf zum Grillen. Die Südafrikaner lieben Braai, das Grillen. Heißt eigentlich braten, aber egal. Ich vermute, dies hier ist auch eine große Fleischesser Nation.


Ansonsten ist es strengstens verboten auszusteigen. Die Tiere würden einen töten. Uns fällt es an einigen Stellen wirklich nicht leicht, im Auto zu bleiben und die Fenster geschlossen zu halten. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, aber wir sind artig zum eigenen Schutz.

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Karte, wo die Tiere sich aufhalten

An manchen Restcamps gibt es Übersichtskarten, wo die Tiere sich zurzeit befinden, sehr praktisch.

Wir fahren zum „Skukuza“ Restcamp und einen großen Bogen über „Lower Sabie“. Zur Ausfahrt am Abend am „Crocodile Bridge Gate“ wird unser Kofferraum durchsucht, ob wir auch keine Wilderer sind. Waffen müssen immer bei Einfahrt angemeldet werden. Hab ich mich. Also alles klar.

Am Abend fahren wir in ein Restaurant direkt am Crocodile River. Die offene Terrasse bietet einen wunderbaren Ausblick. Unterhalb erstreckt sich das kleine Flussbett, dahinter die Berge. Tierstimmen begleiten den Sonnenuntergang. Da wir regionale Küche mögen probieren wir Kudu und ich muss sagen, es schmeckt ausgezeichnet. Erinnert an Wild, ist ganz zart. Ein wirklich schöner Tag mit einem wunderbaren Abend geht zu Ende.

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Aussicht von der Restauaranterrasse über den Crocodile River

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Unsere Unterkunft: „Hhusha Hhusha“. So lässt es sich aushalten


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Pretoria 30.09.2015

Nachdem die letzten Tage in Brasilien bei mir schon ordentlich die Luft raus war, folgt jetzt noch ein Flug um die halbe Welt. Die günstigste Variante um nach Südafrika zu kommen ist mit Äthiopien Airlines. Natürlich über Addis Abbeba. Also ein Riesen Umweg. Dazu noch einen 12 Stunden Aufenthalt dort. Klartext heißt dass, 10 Stunden Flug, 12 Stunden Aufenthalt und dann nochmal 5 Stunden Flug um den Umweg wett zu machen. Super. Wer sich so was ausdenkt, ist eindeutig Schreibtischtäter. Definitiv kein Vielflieger. Abends geht es über Rio los und die Strände von Copacabana und Ipanema mit Nachtbeleuchtung sind wunderschön. Natürlich kann ich nicht schlafen und komme ziemlich gerädert schon in Addis Abbeba an. Dort habe ich dann die freudige Aussicht, durch die Zeitumstellung, eine ganze Nacht am Flughafen zu verbringen. Nach Brasilien eine ziemliche Umstellung. Die Menschen hier kommen mir im Gegensatz zu den herzlichen Brasilianern mürrisch vor. Sogar die Stewardessen waren nicht die Freundlichkeit in Person. Was Wolkenfeen doch meist zumindest versuchen. Natürlich ist in einer Flughafenhalle nicht an Schlaf zu denken. Ich versuch es mir auf einer Bank gemütlich zu machen. 3 Stunden vertreibt mir ein junger Military Police man die Zeit. Er ist 23, unterstreicht wie wichtig es ist, englisch sprechen zu können. In einem gebrochenen Englisch. Von seinen 6 Geschwistern erfahre ich alle Namen und Berufe, danach fragt er, ob ich verheiratet bin. Irgendwie schon süß. Ich wedele dann immer freundlich mit meinem Pseudo Ehering. Quasi mein letzter Rettungsring.

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4 Uhr morgens, nach 10 Stunden Flug und 8 Stunden Aufenthalt Das blühende Leben

In Johannisburg erwartet mich Udo. Da alle Freunde eingeladen sind, mich zu besuchen, hat er die Chance ergriffen. Er ist ein guter Organisator, vielseitig interessiert und kennt meine schlechten Seiten. Gute Voraussetzungen. Nach der langen Reise bin ich jetzt völlig durch.

 

 

Reisegruppe Bonn

Reisegruppe Bonn

 

 

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Such den Fehler!

Wir holen unseren Mietwagen ab und stellen fest, dass das Lenkrad auf der falschen Seite des Autos ist. Linksverkehr ist schon schräg. Und dann sofort durch „Joburg“, eine Herausforderung. Da bin ich froh, dass Udo fährt. In meiner Verfassung könnte ich mit dem Auto nicht mal die Tiefgarage heile verlassen.

Erste Eindrücke von Afrika

Nach 40 Kilomter Fahrt kommen wir zu dem einen Regierungssitz von Südafrika,Pretoria. Der Andere ist Kapstadt. Das einzige Land, dass es so hält.

Es ist schwierig zu realisieren, dass ich jetzt auf einem anderen Kontinent, in Afrika bin. Es wird vermutlich einige Zeit dauern. Der Jetlag auch. Der arme Udo. Er hat unsere erste Unterkunft gewählt und ich bin begeistert. Nachdem wir durch Alleen mit lila blühenden Bäumen. Gesäumt von grünen Rasenflächen. Ich komme mir vor wie in einem amerikanischen Vorstadtfilm.

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Pretoria, Stadtteil Brooklyn

Die Häuser sind allerdings mit hohen Mauern und oben drauf Elektro Zäunen ausgestattet. Sehr komisch für mich. Also kommen wir am „Wardrobe“, im Stadtteil Brooklyn an und nach dem Klingeln wird uns das elektrische Tor aufgefahren. Willkommen im Paradies.

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„Wardrobe“ Welcome to Paradise

6Ein großer Garten führt zu unserem Zimmer. Im mauretanischen Stil liebevoll bis zum letzten Detail eingerichtet. Bodentiefe Fenster lassen Licht von allen Seiten einfallen. Neben dem Raum steht Kaffee bereit, im eigenen nicht einsehbaren Gartenteil. Wir werden von einer herzlichen jungen Frau herumgeführt. Uns stehen ein Frühstücksraum, die größte und schönste Küche, die ich je gesehen habe und ein Garten mit Pool, Grillstelle und Terrasse zur Verfügung. Alles ist unglaublich geschmackvoll eingerichtet. Hier stimmt alles bis ins Detail. Außer die klitzekleine bissige Gift Töle (Hund), die Udo direkt mal in die Wade beißt zur Begrüßung. Höher kam er nicht. Da war klar, wer der Mann im Haus ist. Gott sei Dank gabt statt Fleischwunden nur einen blauen Fleck und zur Entschuldigung eine Flasche Wein. Abgesehen von den gefräßigen Raubtieren ein Himmel auf Erden also. Rundum. Hätten wir das vorher gewusst, wären wir länger geblieben. So genießen wir den Abend auf der Terrasse und das wundervolle Zimmer. Eine Wohltat nach sechs Wochen dorms.

Auch ist für mich sehr angenehm mich einfach verständigen zu können. Neben Afrikaans, sprechen hier alle Englisch. Afrikaans hört sich für mich an wie Holländisch, was diesem natürlich sehr ähnlich ist. Hier wird auch nicht das Oxford Englisch gesprochen, sondern eher das Amerikanische. Zumindest für meine Ohren. Ich mag aber beides.

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Santa Catarina, Rio de Janeiro 27.-28.09.2015

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Weg zu meinem Hostel

Viele Reisende empfahlen mir in Santa Catarina zu wohnen, wenn ich in Rio bin. Also entscheide ich mich, nach zwei Tagen Ipanema und Strand in diesen Stadtteil zu gehen. Mit dem Taxi geht es in den Osten von Rio an der Copacabana vorbei in Richtung Stadtzentrum.

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Wir fahren schließlich auf Kopfsteinpflasterstrassen mit riesigen Löchern und so starker Steigung, dass das Taxi es fast nicht schafft. Das Hostel ist nur zu Fuß über eine steile Treppe zu erreichen. Ich bin sehr erschöpft und ausgepowert von den letzten Wochen als ich ankomme. Viel Elan habe ich nicht mehr im Moment, mir einen neuen Ort anzuschauen. Santa Catarina war ein reicher Ort der Zuckerrohrbarone, dann wurde der Stadtteil nach der Verarmung zum Künstler und Individualist-Stadtteil. Heute ist er ein Ort des Nachtlebens. Ich laufe durch den Stadtteil und auch ein bisschen durch das Stadtzentrum von Rio. Da Wochenende ist, ist im Zentrum keine Menschenseele. Hier gibt es nur Geschäfte und Büros. Keine Wohnhäuser. In Santa Catarina liegen viele Obdachlose unter den Viadukten. Hier ist die Armut des 3. Welt Landes sehr sichtbar.

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Santa Catarina

Am Abend möchte ich in ein bekanntest Lokal für Live Musik. Aber die lange Schlange und die vielen Menschen auf den 14Straßen sind mir im Moment zu viel. Es ist unglaublich viel los, die Leute stehen vor den Lokalen bis auf die Straßen.

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Nachtleben Santa Catarina

Ich brauche Ruhe und Erholung. Es war ein bisschen zu viel in den letzten Wochen mit den ganzen Flügen. Ich muss es langsamer angehen lassen. Also entschließe ich mich, zurück ins Hostel zu gehen. Da ist aber von Erholung keine Spur. Eine laute Party unten im Aufenthaltsbereich lässt mich bis 4 Uhr wach liegen. Etwas schwierig mit Nerven wie Spinnenweben und Müdigkeit bis in die Haarspitzen. Gehört aber anscheinend auch dazu. Am letzten Tag gehe ich einkaufen und bin erschrocken, dass hier eine 1,5 Liter Flasche Nestle Wasser 1,60 Reais kostet. Das sind 37 Cent. Das Wasser wird in Afrika den Armen abgerungen und dann quasi umsonst in einem weit entfernten Kontinent verhökert. Unglaublich. Ich fühle mich sicher im armen Viertel Santa Catarina und habe keine Angst zwischen den Menschen.

Ich gehe zum Bankenviertel, um meine letzten Reais in Dollar zurück zu tauschen. Die Menschen hier sind absolut nicht repräsentativ für das Land. Von der Kleidung und der Hektik könnte dies eine Stadt überall auf der Welt sein. Kein Unterschied.

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Rio Stadt

Bei mir ist die Luft raus und ich freue mich nicht auf den langen Flug nach Südafrika. Aber Brasilien werde ich mit Sicherheit wieder besuchen. Ich bin verliebt in dieses facettenreiche Land mit seinen liebenswerten Menschen.

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Rio de Janeiro, Ipanema 25.-26.09.15

Mit einem großen Boot geht es von der Ilha zum Kontinent. Es ist hoher Seegang und ich werde doch noch seekrank. Bevor es aber richtig schlimm wird, sind wir angekommen. Gott sei Dank. Das will ich mir und allen Anderen ersparen. Es dauert ewig, bis wir durch Rio hindurch in Ipanema sind. Durch Einbahnstraßen und Tunnel muss man kreuz und quer fahren. Der Verkehr ist zähflüssig und schnelles Vorankommen gilt anscheinend nur für Roller, die sich einfach hupend hindurchschlängeln.

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Typische Favela in Rio

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Ipanema

Das ist ein kleiner Kulturschock für mich, nach einer Insel ohne jeglichen Verkehr. Es erschlägt mich ziemlich. Aber im Stadtteil Ipanema fühle ich mich wohl. Es ist nicht ganz so hektisch hier. Im Hostel kann kaum jemand englisch. Wundert mich schon in solch einer großen Stadt. Ich treffe einen jungen Serben, der in Dubai lebt, um Geld zu verdienen. Nach Europa möchte er nicht wegen der Krise. Wenn würde er eher nach Russland gehen.
Das Hostel ist nur drei Blocks vom Strand entfernt. Ipanema Beach gefällt mir ebenfalls sofort. Der Strand ist breit und voller Menschen. Das Meer hat hohe Wellen, die Wolkenkratzer sind eingerahmt in grüne Hügel.

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Ipanema Praia

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Stolz am letzten Ziel meiner Soloreise durch ganz Brasilien: Rio de Janeiro

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Grüsse von Ipanema

Am Ende ist eine Landzunge, von der man den ganzen Strand überblicken kann, ein beliebter Ort für Sonnenuntergänge zu schauen.

Beachlife

Beachlife

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Daaaa geht´s runter. Schluck

Mir wurde Paraglyding über Rio empfohlen, also möchte ich das zuerst in Angriff nehmen. Ich buche einen Flug für den nächsten Morgen.
7Wir fahren zum westlichen Strand, neben Ipanema, zu Sao Conrado. An den breiten, weißen Strand schließen die grünen Hügel an, die man von Ipanema sehen kann. Hier an dem kleinen Kiosk treffen sich die Kitesurfer und Paraglyder. Der Absprung ist oben auf dem Hügel, gelandet wird hier am Strand. Natürlich nur die Fallschirme und Paraglyder. Ich muss warten, da es wirklich extrem windig ist und schließlich werden alle Flüge für den Tag abgesagt. Wie schade.
Ich gebe nicht auf und versuche am nächsten Tag mein Glück mit einem Tandem Fallschirmsprung. In den Bergen hängt dichter Nebel und es ist bedeckt. Wir fahren mit dem Auto auf den berg. Mein Instructor schleppt den 20 kg Fallschirm im Rucksack zum Startpunkt. Mir ist schon etwas mulmig, obwohl ich schon einmal Fallschirm mitgeflogen bin. In einem steilen Hang ist eine Rampe gebaut. Oben auf der Rampe starten die Paraglyder. Unten drunter, im Hang, starten wir. Von hier oben kann man die Hochhäuser und den Strand sehen. Doch es zieht sich zu und es ist lange Zeit nichts mehr außer Nebel zu sehen. Wir müssen warten, bis sich ein „Fenster“ öffnet. Nur sitzen wir schon in diesem steilen Hang, den Abgrund vor Augen. Für meinen Magen nicht so einfach. Mit ski würd ich hier runterfahren, aber hier sitzen ist was anderes. Die wartenden Männer gehen ganz locker bis zum Rand und machen Späße. Mir wird immer mulmiger. Dann endlich, nach fast einer Stunde, geht es los. Der Schirm wird hochgezogen und dann ergreift und die Thermik. Mit großer Kraft werden wir nach oben gezogen und dann schweben wir. Es ist ziemlich ruhig und wunderschön. Der Absprungplatz erscheint winzig in dem Berg. Ich bewundere die riesigen Bäume, die auf den bergen wachsen. Zur anderen Seite erstreckt sich die bekannteste Favela Rios über den Berghang. Dahinter ist zwischen den Hügeln Rio zu sehen. Zur Rechten der strand. Ein abwechslungsreiches und beeindruckendes Panorama. Rio ist wirklich außergewöhnlich mit seinen Bergen, dem Wald und dem Strand. In Kreisen ziehen wir am Berg entlang zum Strand und über das Meer. Meinem Magen geht es nach der Aufregung und dem Kreisen ohne Frühstück nicht gut. Wir landen nach 20 aufregenden Minuten am Strand. Wow, das war ein Erlebnis.

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Copacabana In Rio findet gerade ein großes Rockfestival statt

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Die berühmte Copacabana

Ich fahre mit dem Bus zurück in die Stadt und spaziere an der Copacabana entlang. Ganz am Anfang sitzen Fischer und reparieren ihre Netze. Vielen Touristen fallen sie wahrscheinlich gar nicht erst auf. An der Copacabana ist das Wasser ruhig. Stand up paddling wird hier angeboten. Welch ein Gegensatz zu Ipanema, dass nur durch eine Landzunge getrennt ist. Surfer laufen mit ihren Brettern Richtung Stadt. Sieht man vermutlich auch nicht in so vielen Großstädten. Von hier aus sieht man den Zuckerhut, ich persönlich finde ihn nicht beeindruckender als die anderen Berge. Mir gefällt auch Ipanema mit seinen Wellen besser als die Copacabana.

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Wir sind auch an der Copacabana vertreten 🙂

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Fischer an der Copacabana

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Capoeira


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Ilha Grande, Robinson Crusoe Insel 22.-24.09.15

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Die Schönheit und Abgeschiedenheit dieser Inselstrände ist atemberaubend

Heute habe ich mich für eine Inselrundtour mit Speed Boot entschieden. Diese ist mit 40 Euro teuer im Gegensatz zu sonstigen Touren in Brasilien.

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Ohne Worte

Auf dem kleinen Boot haben 17 Passagiere Platz, die meisten sind Paare. Das Motto ist wieder Vollgas, ob große Wellen oder nicht. Nichts für empfindliche Gemüter. Mein Magen hält. Wir steuern verschiedene Strände an und haben immer Zeit zum Schwimmen. Immer mit großer Aktion verbunden. Der Kapitän wirft den Anker aus, zieht uns soweit es geht an den Strand. Trotzdem ist das Wasser beim Ausstieg oft Brusthoch. Die brasilianischen Paare sind nett und auch ein italienisches Paar ist dabei.

Ein abgefahrenes Paar mit Selfiestick ist dabei. Ihr lila rosa Lippenstift ist schon echt schrill in Kombination mit Goldschmuck.

Irgendwie hat man auch immer ihren Selfiestick im Panorama. Das Beste war aber wie sie am Strand entlangtrabt, während sie sich selber dabei filmt. Sie lächelt in die Kamera und die bunten Lippen entblößen eine feste Zahnspange. Ich muss mich schwer zusammenreißen. Jedem das Seine.

Ein Brasilianer meint, dass er Europäer im Allgemeinen nicht für so offen wie mich halten würde. Denkschemata zu zerstreuen finde ich gut.

An einem Strand ist ein großer Bootsanleger. Dort schwimmen zwei ein Meter große Schildkröten. Ich halte meine Hand mit dem Ring ins Wasser. Eine Schildkröte lässt sich immer wieder mit ihm anlocken. Sie versucht mit ihrem Hornschnabel in meine Hand zu beißen. Ich kann sie am Kopf immer wieder kurz streicheln. Was ein tolles Erlebnis für mich.

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Obwohl es den ganzen Tag bedeckt war, habe ich mir doch einen Sonnenbrand geholt. Hab ich mal wieder unterschätzt. Ich beschließe den Abend mal wieder im Café do Mar. Das war ein toller Tag. In meinem Zimmer sind jetzt 4 deutsche Jurastudenten , einer davon aus Bonn. Nette Truppe.

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Schnorcheln an der Praia Verde , Grüner Strand

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Mit Tieren werd ich immer zum Kind 🙂

Da ich Lust auf Schnorcheln habe, entscheide ich mich für noch eine Schiffstour. Dieses Mal ist es ein großes Schiff für 100 Personen, was auch nicht wirklich schnell fahren kann. Die Leute verteilen sich an der Reling entlang, so ist es ganz angenehm. Wir steuern den ersten Halt an, um zu schnorcheln. Das Wasser ist ganz schön kalt, aber es macht Spaß. Ich friere danach die ganze Zeit im nassen Bikini. Neben mir sitz ein Brasilianer Alex, Polizist mit seinem ungefähr 10 jährigen Sohn, Artur. Sieht nach Männertag aus. Die beiden sind sehr freundlich und wir machen gegenseitig Fotos und passen auf unsere Sachen auf. Ganz begeistert bin ich, dass diese Riesenboote ganz nah am Strand am Dock anlegen. Wenn ich da parken müsste, sähe das anders aus. Absolut froh bin ich darüber, dass meine Angst vor der Angst langsam nachlässt. Bisher bin ich nicht seekrank geworden. Ich bin viel freier und kann das Erlebnis einfach genießen. Schön, so unbeschwert zu sein.
Auf dem Boot sind wieder viele Paare, es fällt auf, dass die jungen Paare meist alle schon verheiratet sind.

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Cafe do Mar

Zum Abschluss gönne ich mir mal wieder einen Trink im Café do Mar. Eine ganze Truppe Holländer hat lautstark ihren Spaß. Ich mag die Sprache so gerne hören.
Ich lege mich noch was in die Hängematte im Hostel und stöbere im Internet. Da spricht mich Guillermo an. Er ist Argentinier und lebt seit 2,5 Jahren hier auf der Insel. Er fragt, ob ich Interesse an seiner Tour habe. Er ist Bergführer. Er geht mit den Touristen nachts los, 17km auf den höchsten Felsen der Insel, um dann von dort oben den Sonnenaufgang über der Insel und dem Meer zu schauen. Die Fotos sind wirklich beeindruckend. Ich bin natürlich interessiert an seiner Geschichte und quetsche ihn aus, wie er hierhin gekommen ist. Wir gehen im Ort was trinken. Er erklärt, dass er unter anderem wegen einer Trennung frei war, sich für einen neuen Ort zu entscheiden. Schon der Zweite, der mir das erzählt. Vielleicht sind einschneidende Erlebnisse gut, um seinen eigenen Weg zu finden. Er kommt aus Buenos Aires, mag Berge und Natur. Da bietet sich diese Insel geradezu an. Wir verstehen uns gut und mal wieder fällt es mir schwer, einen Ort zu verlassen. Aber Rio wird bestimmt ein Erlebnis.

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Letztes Genießen vor dem Zimmer

Rückfahrt von der Tour

Rückfahrt von der Tour


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Ilha Grande, ein Traum wie Südsee 20.-21.09.15

Wieder mal nach langer Busfahrt hieven wir unsere Rucksäcke in ein winziges Schnellboot und los geht´s zur großen Insel.
Bei Booten gibt es anscheinend nur aus und Vollgas, so knallen wir geradewegs über Wellentäler und berge, als gäbe es kein Morgen mehr. Ich bete ein paar Stoßgebete, die Anderen scheinen das gewohnt zu sein.

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Der einzige Weg zu Fuß zum Hostel

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Ausblick von der Terasse

Auf der Insel gibt es keinen Verkehr. Wir kommen am Hauptort an. Das Dock befindet sich in der Mitte eines langen Sandstrandes. Dahinter geht das Dörfchen hinein in den Wald. Die gesamte Insel ist bewachsen, nur der Strand nicht. Wir steigen aus und müssen am Strand entlang bis zu unserem Hostel laufen. Das ist ganz am Ende des Strands. Mal ein ganz neues Erlebnis. Hat Charme muss ich sagen. Unser Hostel befindet sich direkt über dem Wasser auf einer großen Terrasse. Dort kann man Frühstücken und vor den Zimmern hängen Hängematten, von denen man den Strand überblicken kann. Ein wunderbarer Ort. Allerdings sind mir hier zu viele Menschen. Die Angestellten sind bemühter, wenn es sich um einen Familienbetrieb handelt. Auch kommt man unter wenigen Besuchern besser ins Gespräch. Aber gut, dafür ist es besonders schön.

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Rundblick vor dem Zimmer

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Einzige Fortbewegungsmittel sind die Füße oder ein Boot

Im Zimmer ist eine tolle Amerikanerin. Sie ist Kostümbildnerin bei der Oper und hat außerhalb der Spielzeit immer ein halbes Jahr frei. Den Rest arbeitet sie natürlich ohne Ende. Ich mag ihre selbstbewusste, freundliche und lustige, amerikanische Art sofort. Zum Barbecue des Hostels gesellt sich noch ein junger Portugiese, Lois, der seit 3 Jahren in Deutschland lebt und Tom, auch ein Deutscher. Ein schöner, entspannter und geselliger Abend. Ich bedauere sehr, dass es der letzte Abend der Amerikanerin ist. Wir sitzen auf der Terrasse, schauen auf die Lichter der Boote und des Strandes. Zwischen den Bergen im Hintergrund wabern Nebelschwaden. Ein wirklich toller Ort.

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Terasse des Che Lagarto am Abend

Traumstrände

Am nächsten Morgen schließe ich mich zwei Französinnen an, die zum bekanntesten Strand „Lopez Mendez“ wandern wollen. Wir wandern anstrengende 2 Stunden auf und ab durch den hügeligen Urwald der Insel. Mit Schiene am Fuß und viel Vorsicht nicht unbedingt unanstrengend. Aber alles geht gut. Der Strand ist nur per Boot oder zu Fuß erreichbar, wie alles auf der Insel. Mal wieder werde ich erinnert, Sport ist von Nöten. Zumindest wenn mein Fuß wieder heile ist. Schnaufend wie eine dampflock kriecht die mittelalte Damen den 20 jährigen hinterher. Ich war auch mal jung und fit. Kommt schon wieder. Mit Schoko Keksen und gutem Willen geht fast alles. Wir gehen an vielen wunderschönen Stränden entlang. Zum Schluss das Highlight. Leider ist das Wetter nicht auf unserer Seite. Es ist bedeckt und kalt. Durch die Ozeanseite ist es hier richtig windig und zu kalt, um lange zu verweilen. Aber die Größe des Strandes, der hereinbrechenden Wellen und der Palmen, die sich über den Strand beugen, lassen die Schönheit bei Sonnenschein erahnen. Der Sand ist ganz ungewöhnlich, er knirscht beim Gehen wie Schnee. Das ist mir bisher noch an keinem Strand aufgefallen.

Toller Wohnort, an fast menschenleeren Stränden

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Der Hauptort direkt am Strand läd zum bummeln ein

10Zurück fahren wir mit dem Wassertaxi und ich, setzt mich, am Abend ins Strand Café do Mar. Hier gefällt es mir noch besser als auf der Terrasse des Hostels. Unter Bäumen mit Lampions sitzt man im Sand, es läuft leise Musik und man schaut auf die Boote und das Meer. Es geht mir sehr gut, ich bin sehr entspannt. Ein Strandhund entscheidet sich, meine Streicheleinheiten schlafend auf meinen Füßen zu genießen. So hätte sich das Problem von kalten Füßen auch erledigt.

Landschsaft wie im Märchen


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Paraty, ein Örtchen wo man bleiben möchte 17.-19.09.2015

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Busfahren hat auch schöne Seiten

Mit dem Flieger geht es weiter, wie meistens bisher. In Sao Paulo nehme ich den Bus ab der Busstation Tieté. Solch eine große Busstation habe ich bisher noch nicht gesehen. Aufgebaut wie ein Flughafen mit vielen Schaltern, Läden und unten Terminals, wo die Busse in alle Himmelsrichtungen fahren.
Die Fahrt geht ein gutes Stück durch das wunderschöne Hochland von Brasilien. Mit Urwald bewachsene Berge reihen sich aneinander. Zwischen ihnen Dunst, dazwischen erstrecken sich tiefe Täler. Faszinierende Landschaften lassen mich staunen. Ein Unfall in den Bergen und die zischend, sich verabschiedende Luftdruckfederung des Fahrersitzes kosten uns Stunden. Aber solange es nur das ist, ist man schon zufrieden. Angekommen in Paraty gönne ich mir erst mal ein leckeres „Pao de Queijo“, Brötchen aus Käse. Seitdem mir erklärt wurde, dass ich nicht „Po“ sagen darf, das heißt nämlich Penis nuschle ich noch unverständlicher, aus Angst einen Penis mit Käse zu bestellen. Irgendwie habe ich immer mein Brötchen bekommen. Glück gehabt. Vielleicht haben sie auch Mitleid. Oder keine Männer. Oder keine Lust. Wer weiß. Phu.
Tapfer wie ich bin denke ich mir, nun kann ich ja mal zu Fuß zum Hostel am Strand gehen. Von der Stadtmitte aus.

8So bin ich dann die einzige Tapfere, die nachts durch die touristengefüllten Kopfsteinpflasterstraßen geht. Gar kein Problem, mit malträtiertem Fuß, gefühlten 100 Kilo Gepäck und kein Peil von der Himmelsrichtung. Tapfer Lächeln und durchfragen. Schließlich komme ich am Ende des Strandes an. Ein freundlicher Argentinier empfängt mich. Er warnt mich, dass heute die letzte ruhige Nacht sei, bevor eine Gruppe Leute einchecken würde. Direkt werde ich auch gebeten, gegen Rabatt von einem Frauendorm in ein mixed Dorm einzutauschen. Normal ist, dass man dafür sowieso weniger zahlt. Aber mit Rabatt viel schmackhafter. Nun ja, mixed ende ich im Zimmer mit 2 Männern. Voll mixed. Passt schon. Nein, ich bin nicht zickig, nur emotional anspruchsvoll. Da ich ziemlich ausgepowert bin, entschließe ich mich, keine der vielen Touren um Paraty herum zu buchen.

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Ich gehe über einen kleinen Hügel, „Morro“ zum nächsten Strand. Wunderschöner Ort zum Seele baumeln lassen. Die meisten Touristen haben ihn nicht entdeckt und so bin ich fast alleine. Vor mir liegt eine kleine Insel mit Palmen. Dahinter erstrecken sich am Ufer entlang Hügelketten mit Nebel dazwischen. Rechts von mir sind große Felsen und Palmen am Ufer. Für mich ist dies bisher der schönste Strand. Ich genieße diese traumhafte Aussicht und Ruhe zwei Tage lang.

 

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Abends gehe ich in die Stadt. Der kleine Ort ist auffallend gepflegt. Kopfsteinpflasterstraßen ohne Autos laden zum Schlendern zwischen Läden und Lokalen ein. Ein gedämpftes Licht bildet zusammen mit Live Musik, die aus den Lokalen dringt eine besondere Atmosphäre. Alles ist hier einladend. Die Stimmung ist entspannt und freundlich. Ich könnte stundenlang hier einfach nur rumlaufen. Familien und Paare sind die hauptsächlichen Touristen an diesem Ort.

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Dieses kleine Nest mit seinem wunderbaren Nachtleben und tollen Stränden kann ich absolut empfehlen. Leider treffe ich niemanden, mit dem ich hier im Restaurant sitzen könnte. Wirklich ausgesprochen schade, an diesem Ort. Ich genieße ihn trotzdem in vollen Zügen.

Wegen Überbuchung muss ich mein Zimmer verlassen und in einen Raum mit holländischem Paar ziehen. Wie gut, dass ich vorher gebucht habe. Schlechte Organisation zeichnet dieses Hostel aus. Ein Wehmutstropfen an diesem schönen Ort.

Abendstimmung von der Brücke aus

Abendstimmung von der Brücke aus