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Nationalpark Udawalawe. Kopflose Jeeptour im Pfauenparadies, 21.12.2015

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Nach ca. 80 Kilometern kommen wir in Udawalawe an.Das Nest kann man nicht mal Ort nennen. Trotzdem kommen hier viele Touristen hin. Allerdings nur zu Tagestouren in das Naturreservat. Einlass gibt es nur mit einheimischem Fahrer. Der Jeep und Fahrer kostet 5000 Rupien, egal wie viele mitfahren. Kann also bei mehreren geteilt werden. Eintritt sind dann noch mal 3000 Rupien pro Person.

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Wir fahren zunächst einmal entlang des wunderschönen Stausees mit den Bergketten im Hintergrund, von denen wir gerade herkommen. Offene Jeeps mit Sitzen hinten auf der Ladefläche fahren herum. Am Seeufer grast seelenruhig ein großer indischer Elefant. Leicht zu unterscheiden nun für uns vom Afrikanischen. Die kleinen Ohren sind sowieso deutlich. Aber auffallend ist, die rosa Färbung des Gesichtes und die viel dünner erscheinende Haut. Sie wirkt viel glatter. Auch haben nur zwischen 5-10% der indischen Elefanten Stoßzähne. Gut für sie, wegen dem Elfenbein.

 

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Wir werden abgeholt, da unsere Unterkunft sehr abseits liegt. Die Umgebung ist besonders schön. Am Fluss gelegen, im Dschungel und mit einem kleinen See und Palmengarten. Die Natur ist ganz toll, vom Rest des Aufenthalts dort war ich nicht begeistert. Nur so viel sei gesagt: wenn der Tuk Tuk Fahrer schon sagt, die Leute sollen nur kommen, wenn sie genug Geld haben, er würde ja schließlich mangels Geldes auch nicht reisen, ist wohl genug gesagt.

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Am Abend, als die Sonne untergeht, fliegen hunderte von Flughunden mit einer Größe von Minimum 40 cm über uns. Die Tiere flattern lautlos in Schwärmen über uns hinweg. Ein unglaubliches Erlebnis. Wunderschön.

 

 

 

Am nächsten Morgen geht es um halb sechs mit dem Jeep zum Nationalpark. Wir sind eine Gruppe von 5 Leuten.

Direkt hinter dem Eingangstor steht ein Elefant. Es ist wirklich schwierig, nach afrikanischen Elefanten noch beeindruckt zu sein. Ein weiterer Elefant eben. Hm. Mal schauen was noch passiert.

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Die nächsten drei Stunden. Die Sonne geht auf und wir sehen vereinzelte Elefanten, kleine Echsen, die sich sonnen, Wasserbüffel und einige Kingfischer und Greifvögel. Wir sind nicht besonders beeindruckt. Der Standard, ist einfach nach dem Krügerpark zu weit oben angesetzt. Die Vegetation ist ähnlich dem Krügerpark mit dem hohen Gebüsch. Ganz hübsch sind die vielen Pfauen, die überall in den Bäumen sitzen.

 

 

 

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Ebenso ist der See, an dem wir aussteigen dürfen sehr schön anzusehen. In der Ferne kann man ein Krokodil, Reiher, Wasserbüffel und Kormorane beobachten. Was mich aber sehr stört, dass die Fahrer scheinbar kopflos und hektisch Wege abfahren. Bei Begegnungen sprechen sich die Fahrer ab, ob sie etwas gesehen haben. Mir scheint es so, als wenn sich alle auf einem kleinen Gebiet des Naturparks tummeln. Ich persönlich würde hier keine Tour mehr machen. 20 Jeeps im Umkreis von einem Gebiet von Fünf Kilometern, da würde ich als Tier auch Reißaus nehmen.

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Cape Town, Muizenberg und Simons Town, November 2015

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Das bekannte Surfer Städtchen Muizenberg ist 30 Kilometer von Kapstadt entfernt. Trotzdem finde ich, daß sich der Besuch lohnt. Ich denke, es ist ein schöner Ort als Kontrast zu Kapstadt, um sich am Strand zu erholen. Man kann einfach am kilometerlangen Strand, im Schatten der bunten Holzhäuschen sitzen und dem Treiben zuschauen. Mehrere Gruppen von Surfanfängern werden unterrichtet. Sie tummeln sich im Wasser, warten auf eine gute Welle, versuchen aufs Brett zu kommen und haben viel Spaß. Familien und Freunde treffen sich, Kinder spielen Ball und Schulklassen kommen zum Wasserspaß.

 

Einfach hier sein, das Leben am Strand genießen, die Seele baumeln lassen, wunderbar. Im hippen Restaurant an der riesigen Fensterfront im ersten Stock sitzen und ebenfalls auf diese Kulisse hinunterschauen hat auch was. Danach in den Surfer Shops ein bisschen stöbern, der Alltag scheint hier weit weg. Mir hat es sehr gut gefallen. So zwei oder drei Tage lässt es sich hier vermutlich mindestens gut aushalten. Das nächste Mal werde ich das einplanen.

 

 

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Simons Town ist noch ein bisschen weiter von Kapstadt entfernt. Die Pinguinkolonie liegt am Ostufer von Cape Peninsula.
Simons Town ist ein touristischer Ort mit vielen Bars und Restaurants, die an der Hauptstraße liegen. Die Pinguinkolonie liegt in einem kleinen „Park“, der Eintritt kostet. Von Stegen aus kann man die Tiere beobachten. So sind diese geschützt.

 

 

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Die Pinguine kommen hier knapp zwei Wochen an Land, um ihr Federkleid zu erneuern. Daher sehen manche auch wirklich etwas zerzaust aus. Während dieser Zeit sind sie vor Kälte kaum geschützt, können also nicht ins Wasser. Dies zwingt sie, zu einer zwei- Wochen- Diät. Die kleinen Tiere im Frack sind wirklich allerliebst. Sie watscheln von Stelle zu stelle, schlafen im Stehen und Liegen und sehen ziemlich faul aus. Das sie pfeilschnell schwimmen ist hier an Land nicht zu vermuten. Sie im Aquarium so unglaublich durch das Wasser schießen zu sehen und hier am Strand so gemütlich, faszinierend. Einige Tiere sind unmittelbar am Zaun und besonders gut zu beobachten. Eine schöne Kulisse hat dieser Ort , mit seinem Kiesstrand, dem tollen Wasser und den großen, runden Felsen. Ein schönes Fleckchen haben sich die Tierchen ausgesucht.

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Santa Paloma Guest Farm, East London 16.-18.10.2015

Mama Afrika

Neben Fußgänern sind fahrradfahrer auch gene auf dem Highway unterwegs

Wir fahren einmal wieder durch das wilde Afrika. Mama Afrika zeigt sich von seiner schönsten Seite mit wundervollen Bergketten. Wir fahren durch einige Ortschaften, in denen wir weder aussteigen, noch leben wollten. Es wimmelt von Menschen in den Durchgangsstraßen. Vielerorts ist überall Müll und wir sind froh, einfach nur hindurch fahren zu müssen. So viele Menschen wachsen mit solch ganz anderen Lebensbedingungen als wir auf. So gut wie keine Intimsphäre, Bildung, Ruhe, individuelle Freiheiten. Wir sind sehr verwöhnt und wissen es durch die Gewohnheit meist nicht zu schätzen. Hier versuchen viele Menschen ihr kleines Geld an Straßen Ständen, als Parkplatzwächter oder Autofensterputzer an Tankstellen. Was sie verdienen mögen, ich habe keine Ahnung. Vermutlich zu viel zum Sterben, zu wenig zum Überleben.

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Wir kommen in East London an und sehen gar nicht erst das Zentrum, sondern fahren sofort zu unserer Unterkunft, eine Farm. Es geht über einen schweißtreibend abenteuerlichen Weg zum abgelegenen Gebiet der Farm. Ringsherum sind nur grüne bewaldete Hügel zu sehen. Nichts, außer Natur. Die Farm liegt in einem kleinen Tal, es nimmt uns sofort gefangen.

Von einer riesengroße Terrasse kann man freie Tiere an einem Teich und beim Grasen beobachten. Wir erreichen diesen verzauberten, abgelegenen Ort in der Abendsonne und buchen sofort eine zweite Nacht dazu. Da haben wir unser tolles Zimmer noch nicht gesehen. Wir fahren zum Einkauf noch einmal die Abenteuerroute über Stock und Stein zurück. An der Autobahn liegt ein Rieseneinkaufzentrum, wo wir uns eindecken. Die Südamerikaner lieben anscheinend große Einkaufszentren. Für uns ist es praktisch. Dies wird unser einziger Ausflug hier bleiben. Wir fahren zurück und genießen die Abendstimmung.

Pferde, Antilopen und Rinder von der Terasse aus zu beobachten

Von der Terrasse aus sehen wir uns Pferde und Antilopen an. Die Stimmung hier ist sehr familiär. Zwei deutsche Mädels machen in Südafrika ihr Auslandssemester zur sozialen Arbeit. Die Angestellten sind ein kerniger, herzlicher Mann im mittleren Alter, der vermutlich hier seine Berufung gefunden hat. Außerdem noch eine junge Südafrikanerin, die zwei Monate hier aushilft. Des Weiteren noch eine farbige Dame für alles. Wir vermuten, dass sie hauptsächlich für die Zimmer zuständig ist, da die anderen Beiden meist selber für die Gäste kochen. Wir sitzen am Abend mit allen gemeinsam am Tisch. Eine unglaublich tolle Stimmung herrscht. Auf der Farm gibt es auch für Gruppen die Möglichkeit, viele Ausflüge in die Natur ringsum etc. zu machen. Alles mit Anleitung von der Farm aus.

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Gästezimmer, Feuerstelle

Wir beschließen den Tag mit einem Feuer unter dem wunderschönen Baum vor unseren Zimmern. Ein Käuzchen ruft die ganze Nacht, bis wir einschlafen.

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Der Stall wurde zum Aufenthaltsraum

Der zweite Tag besteht aus Genießen der Natur. Wir sitzen auf der Schaukel und auf dem Sofa der Terrasse und schauen den Tieren zu. Rinder gesellen sich heute zu den Pferden und Antilopen hinzu. Zebras kommen des morgens auch zu besuch. Ich hüpfe ab und zu mal in den Pool, ansonsten genießen wir das süße Nichtstun und diese wundervolle Ruhe. Hier an diesem Ort könnte man sicherlich eine Woche verbringen. Später am Tag sitze ich noch bei den Pferden und schaue ihnen beim Grasen zu.
Dieser volle Tag an diesem Ort hat uns beiden sehr gut getan und war auch nötig gewesen.

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Wohnzimmer mit Kamin

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Am Morgen steht schon mal ein Pferd vor der Türe

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Terrasse mit Schaukel und Sofas


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Hluhluwe Park und Addo Park 14.10.2015

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Auf der Strasse in Südafrika ist immer etwas los. Uns kommt ein Polizeiauto entgegen und wir müssen alle am linken Rand der Strasse anhalten und stehen bleiben. Keiner weiß warum, aber gut. Dann kommt ein „Abnormales“ Fahrzeug, ein Schwertransport. Er wird von drei Zugmaschinen gezogen und von zwei geschoben. Sehr spannend. Weiter geht es, und schon fahren wir in Richtung Tierreservat. Die Landschaft wird immer ländlicher und Herden von Kühen versperren die Straße. Man muss die Rindviecher fast überfahren, um vorbei zu kommen. Die sind auf jeden Fall mal sehr entspannt. Die haben ja auch Zeit. Wir hingegen sind im Urlaub!

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An Alkmaar, Schagen und Berlin sind wir schon vorbei…nun noch Cuba ❤

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Pumba

Wir fahren in den Hluhluwe Park. Die Landschaft ist eindrucksvoll mit Hügelketten, Tälern und einer beeindruckenden Größe. Hab ich das schon oft geschrieben? Egal,ist so! Die Strassen sind leider sehr schlecht, voller großer Schlaglöcher und mit einem einfachen Fiesta schwer zu befahren. So machen wir nur unseren Ausflug bis zum ersten Camp und kehren dann schon wieder zurück. Dort oben hat man eine weite Aussicht und eine Gruppe von Zebras und Kudus zieht direkt an uns vorbei.

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OLYMPUS DIGITAL CAMERAWeiter geht es zum Addo Elefanten Park. Die Strasse, die aus dem ersten Camp heraus führt ist schlecht beschildert. Wir fahren zwei Mal im Kreis und bekommen uns ordentlich in die Köppe. Keiner will fahren, irgendeiner muss aber. Warum muss so ein Camp auch „Game Reservat“ heißen. Was hat das mit Spiel zu tun? Das soll mal einer verstehen.

Wir wissen durch die Karte, wo die Löwen sind, sind dann doch sehr überrascht, dass der werte Herr 3 Meter neben der Straße liegt.

König der Tiere

König der Tiere

Ein prächtiger Mann. Liegt da ganz zahm im Gras und schlummert. Mähne kraulen wäre ja schon toll. Normalerweise sind die Löwen schon weiter weg, aber dieser Herr ist tiefenentspannt. Um so besser für uns. Das solch ein Tier mit Leichtigkeit Menschen umbringen könnte und durchaus auch Elefanten oder Wasserbüffel angreift ist gut vorstellbar. Selbst so erkennt man das Raubtier.

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Wir fahren weiter durch den schönen Park. Überall blühen hunderte von Löwenzahnartigen Pflanzen. Die ganze Landschaft sieht wie verzaubert aus. Wir sehen Kudus, Zebras und eine große Herde Wasserbüffel. Aber der Löwe stellt alles ab heute in den Schatten.

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Schmetterlinge scheinen Elefantendung lecker zu finden

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Leider geht die Zeit im Pantanal zu Ende 04.09.2015

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Sonnenbaden

Da wir für eine Wanderung wieder um 6 Uhr abgeholt werden, heißt es für mich wieder früher raus. Hinter der Lodge erwachen die Brüllaffen zum Leben. Zwei von ihnen sitzen in einer Baumkrone und brüllen sich die Seele aus dem Leib.

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Wer beobachtet wen?

Sehr beeindruckend, sehr laut und auch etwas schaurig. Mich irritiert es sehr, den Affen bei ihren Bewegungen zuzusehen. Denn ohne Schwanz würden sie wirklich fast wie Menschen aussehen. Sehr eigenartig. Nach dem Essen in unserer Lontra (Otter) Lodge fahren wir 1,5 Stunden mit dem Boot.

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Sonnenbaden

Zwei Iguanas sonnen sich am Ufer in den Baumkronen. Immer wieder sehen wir Familienverbände von Capivaras. Obwohl wir so viele sehen, bleiben sie doch fremd für mich. Eine Mischung aus Hamster und Otter und dann noch so riesig. Wir sehen unzählige Reiher, King Fischer, Kaimane die sich an Land sonnen und sogar ein Tapir schwimmt an uns vorbei. Das mächtige Tier verschwindet im krachenden Ufergehölz.

Aus der Ferne sehen wir schon den Berg, den wir besteigen wollen, um über einen Teil des Pantanals schauen zu können. Es wird ein schweißtreibender und anstrengender Aufstieg. Der Weg ist steil und steinig, teilweise geht es nur mit Hilfe von Seilen weiter hoch, an denen man sich hochzieht.

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Tucano

Oben angelangt sehen wir den Fluss, der sich durch eine relativ karge Landschaft zieht. Durch die langen Überschwemmungen und Trockenphasen überleben nur die Bäume im höher gelegenen Uferbereich. Wir genießen den Ausblick. Dann geht es an den schweißtreibenden Abstieg. Noch schwieriger als der Aufstieg. Nach der Rückfahrt mit dem Boot geht es für alle wieder zurück und die Tour ist beendet. Ich fahre mit Helen, Pierre und Leonie nach Bonito.

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Capivara Kindergarten

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Belohnung für den Aufstieg


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Das Pantanal verzaubert mich mit seinem Tierreichtum 04.09.2015

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Um 6 Uhr ist antreten zum Frühstück. Das heißt für mich, 5 Uhr raus um Tiere zu gucken. Vor der Lodge auf der Wiese sind fünf 40 cm hohe Capivaras. Diese kommen hier ganz oft vor. Sie kommen mir ganz fremd vor. Ihre Größe ist wirklich beachtlich. Sie stoßen laute Quietschlaute aus, um die Anderen zu warnen. Und springen schließlich in den Fluss. Langsam geht die Sonne auf und der Wald ringsum erwacht noch mehr zum Leben. Ringsum begrüßen verschiedenste Tiere und Vögel lauthals den Tag. Die Meisten scheinen in großen Gruppen zu sein. Fünf Meter von uns entfernt schwimmt ein Kaiman langsam vorbei.

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Capivaras

Nach dem Frühstück besteigen wir den Truck. Wir fahren auf einer staubigen Piste und entdecken die Umgebung. Das Pantanal ist das viertgrößte Feuchtgebiet der Welt. 90 Prozent befinden sich im privaten Besitz. Die Tiere und Pflanzen hier müssen extrem resistent sein, da es hier ein halbes Jahr Überschwemmungen und Regen gibt und den Rest des Jahres Dürre herrscht. Nun ist Trockenzeit, es hat seit 5 Wochen nicht mehr geregnet. Daher tummeln sich die Tiere an den kleiner werdenden Tümpeln oder am Fluss.

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Kaimane

Wir sehen eine Gruppe von blauen Aras, die Tiere sind ca. 40 cm groß und sehr beeindruckend. Viele verschiedene Vögel können wir in den Bäumen beobachten. Weiter entfernt steht ein Reh. Normale Paarhufer können nicht lange im Wasser stehen, da das Horn der Hufe aufquillt. Dieses hier hat besonders harte Hufe und so ist es ihm möglich, eine lange Zeit im Sumpf zu stehen. In den Tümpeln liegen viele 2 bis 3 Meter große Kaimane. Bewegungslos warten sie auf Fische oder tanken in der Sonne Wärme. Als Kaltblüter ist dies für sie überlebensnotwendig. Im Gegensatz zu Krokodilen sind sie nicht aggressiv. Vor uns bewegt sich ein Tier am Wegesrand entlang. Der Guide vermutet einen Panther, da sie immer wieder Spuren sehen. Diese haben wohl einen Durchmesser von 15 cm. Der Panther entpuppt sich als freundlicher Hund von der Nachbarfarm. Hunde sind ab jetzt der running Gag und als Panther verschrien. An einem Tümpel steigen wir aus, um den Kaimanen nahe zu sein.

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Tapfer Lächeln! 🙂

2 Meter neben einem 2 Meter großen Kaiman mit aufgerissenen Maul zu stehen ist irgendwie beklemmend. Vor allem warten die Brüder auf der Insel auf seine Reste. Keins der Krokodile bewegt sich, obwohl unsere Gruppe zunehmend lockerer wird. Der Hund ist weiterhin in unserer Nähe und schnuppert am Ufer herum. Anscheinend übersieht er einen Kaiman, der am Ufer im Wasser liegt. Beide Tiere erschrecken heftig und tun einen Satz nach hinten. Wir lachen alle herzlich. Weiße Reiher und Grau Reiher gibt es hier zuhauf. Ebenso die große Falkenart, die hier mindestens so groß wie bei uns Bussarde sind. Wir gehen in den Wald hinein.

Palmenhaine geben dem Wald ein ganz besonderes Aussehen. Wir sehen mehrere Papageien, Tukane und Affen. Der größte flugfähige Vogel hier hat ein riesiges Nest.

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Ich vermute, groß genug, zum drinnen sitzen. Ein Reh lässt sich nicht von uns stören und frisst in aller Ruhe weiter, obwohl wir nur 2 Meter entfernt sind. So etwas habe ich noch nicht gesehen. Nasenbären tollen in einem Bereich, sie sind verspielt und schnüffeln in der Erde. Eine Freude für uns. Ich bin sehr begeistert über den Artenreichtum. Und das, obwohl wir gerade mal 40 km in den Süden des Pantanals hinein gefahren sind. Wie muss es erst mittendrin sein?

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Nasenbär

Weiter geht es mit dem River- Floating. Wir fahren 3 km den Fluss mit dem Boot hinauf. Dann schnappt sich jeder zwei Schwimmnudeln und ab geht es zu den Kaimanen und Piranhas in den Fluss. Erst habe ich Bedenken. Ich mag Wasser gerne, aber Schwimmen, wenn ich nicht sehen kann, was mich berühren könnte, mag ich nicht. Aber der Abenteuergeist siegt. Ich springe in die braunen Fluten. Tatsächlich kommt nichts an mich dran. Das Wasser ist erfrischend kühl und die „Fahrt“ dauert ca. 30 Minuten. Es macht Freude, mal von einer anderen Perspektive aus das Ufer zu beobachten. Der Schaumstoff trägt wunderbar. Mehr oder weniger sitzend ist es auch ganz bequem. Das Boot unseres Guides treibt hinter uns den Fluss runter, um uns eventuell einzusammeln. Nichts passiert, an der Lodge müssen wir aus der Mitte des Flusses zum Rand schwimmen. Das braucht Kraft. Etwas verfroren kommen wir alle an.

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Weißer Reiher

Dann geht es in Kanus 1,5 Stunden flussabwärts. Wir genießen sehr die Ruhe des Wassers und der Natur. Es ist sehr entspannend, sich treiben zu lassen. Das Wasser ist glatt und die Abendsonne taucht alles in ein goldenes Licht. Wir haben kaum Lust zu paddeln. Immer wieder fahren wir an Fischern vorbei. Anscheinend kommen auch viele Männer ins Pantanal, um zu angeln. Also aus touristischen Gründen. Nach einiger Zeit verlieren zwei der Dänen das Gleichgewicht in dem empfindlichen Kanu. Sie gehen unfreiwillig baden und das Kanu läuft voll. Der Guide muss es an Bord des größeren Bootes holen und auskippen. Wir alle freuen uns über die kleine Abwechslung und lachen sehr. Zum Schluss bindet der Guide die Kanus hinten fest und wir fahren alle zusammen zur Lodge. Die untergehende Sonne begleitet uns dabei.
Wir sehen öfters einen Vogel, der aussieht wie ein blauer Eisvogel, nur etwas größer. Er heißt Blue King Fischer. Eine Affenfamilie klettert in einem Baum. Wunderbar geht dieser aufregende Tag zu Ende.

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Nachttour, Kaimanwatching

Im Dunklen geht es noch im Boot auf die Suche nach Kaimanen. Im Gegensatz zum Urubu gar kein Problem. Alle 100 Meter leuchten Augen am Ufer. An einer Stelle leuchten zwei große und unzählige kleine Augen. Eine Mutter mit den kleinen. Wir fahren nah heran. Die Kleinen sind gut getarnt und auf der braunen Erde kaum zu sehen. Sie sind ca. 10 cm klein. Der Guide meint, sie seien ca. 2 Wochen alt. Überall um uns herum fliegen unzählige, kleine Insekten und Fledermäuse. Dies war am Urubu nicht so. Der Guide erzählt, dass es hier Fledermäuse gibt, die Fische, Früchte oder Insekten fressen. Wir sehen auch einige Kaimane, die den Fluss queren. Es ist wirklich nicht schwer, im Pantanal Tiere zu finden. Die Reisegruppe ist nicht einfach. Die Kanadier sind oberflächlich nett, mehr aber auch nicht. Das ihnen innen wohnende Selbstverständnis geht einem Europäer völlig ab. Hallo, da bin ich! Ohne sich aufspielen zu müssen, umgibt sie eine Aura des unerschütterlichen Selbstbewusstseins. Für mich etwas befremdlich. Die dänischen Jungs machen eh ihr Ding, auch wenn sie freundlich sind. Nun ja, wie ist man schon mit zwanzig. Die Pariserin ist eine wahre Zicke. Sie sagt „Sorry“, wenn jemand im Bett liegt, knipst aber trotzdem das Licht einfach an. Eine ganz gewisse Attitude. Nicht so mein Fall. Schade, dass kein richtiges Gruppengefühl aufkommt. Das habe ich am Urubu sehr genossen. Vielleicht benötigt es dazu eine gewisse innere Reife.
Gott sei Dank lerne ich am Abend Leonie aus Stuttgart und Helen und Pierre aus Frankreich kennen. Die drei sind sehr entspannt und superfreundlich. Leonie hat ein Semester in Brasilien studiert und spricht fließend portugiesisch. Helen ist ein Jahr zum Studieren hier, Pierre begleitet sie und sie wohnen in Florianópolis im Süd Osten. Auch sie sprechen sehr gut portugiesisch. Leonie und ich wir sind uns einig, dass nette Einheimische treffen etwas Wichtiges für unsere Reisen ist. Wir sind aber auch beide offen und lebenslustig.

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Araras Azul


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Pantanal, ein Traum für Natur- und Tierliebhaber 03.09.2015

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Martin kommt mich persönlich im Hostel abholen. Er ist mir auf Anhieb sympathisch. Vor allem finde ich seinen Züricher Dialekt ganz bezaubernd. Er kennt sich gut aus im Pantanal, bietet auch persönliche Touren an. Neben dem Tourismus ist er aber auch in christlicher Mission unterwegs. Er erzählt, dass es auch eine Lodge mitten im Pantanal gäbe, die nur mit dem Flugzeug zu erreichen sei. Eine Bonner Biologin würde regelmäßig dorthin fliegen. Böser Floh in meinem Ohr. Ich weiß, dass diese Dinge meist unbezahlbar sind. Ich kann einfach nur hoffen, dass sie dort irgendwann einmal eine Putzfrau, eine Dame für alles, oder einen Muli brauchen. Ich mach auch den Kabelträger für Fernsehteams. Mir doch egal. Auf jeden Fall hat es sich schon mal in mein Hirn gebrannt. Wir unterhalten uns über Gott und die Welt. Nicht im weiteren Sinne, sondern im Engeren. Also über Gott. Für mich ein sehr berührendes Gespräch. Denn ich erinnere mich jetzt, dass mein Opa ursprünglich einmal als Missionar nach Brasilien gehen wollte, dann aber Familie gründete. Danke, denn so kann ich jetzt hier sein. So schließt sich mal wieder der Kreis. Ich bin bewegt. Seine Wurzeln kann man nicht verleugnen und den Weg des eigenen Herzens ebenso wenig. Ich erfreue mich dieser Begegnung gerade und Martins Worte, ich habe schon gute Schritte und einen Weg hinter mich gelegt. Da Martin auch zwei Zimmer in seinem Haus zur Unterkunft anbietet, bin ich mir sicher, dass ich eines Tages mit ihm das Pantanal und seine weise und warme Art genießen werde. Außerdem bin ich gespannt auf seine Familie.
Wir fahren zur „Bradesco“ Bank, wo das Tageslimit bei 1000 Reais, statt wie bei der Banko de Brasil bei 600 Reais liegt. Wieder was gelernt. Am Ende des Trips kenn ich mich hier aus. Ist ja meistens so.
Dann steige ich in einen Minivan. Die restliche Meute wartet schon auf mich. Ein junges kanadisches Paar, eine junge Pariserin, 4 dänische Jungs. Es dauert ewig, bis wir aus der Stadt sind, mit brasilianischer Geschwindigkeit werden immer mal wieder Dinge geladen. Nach dreistündiger Fahrt erreichen wir einen staubigen Parkplatz. Den Jungs platzen ein paar Bierdosen, die sie in einer großen Tüte mitgebracht haben. War klar. Wir klettern mitsamt Gepäck auf einen offenen Truck. In der Mitte der Ladefläche ist eine Bank. So sitzen wir Rücken an Rücken und können so direkt seitlich die Landschaft betrachten. Vor der Sonne schützt ein Dach. Dies wird in den nächsten Tagen unser Entdeckungsmobil sein. In der großen Lodge ist Hochbetrieb und sie ist ausgebucht. Daher kommt unsere kleine Gruppe in eine 5 Minuten entfernte Lodge, die sonst leer ist. Wunderbar, so können wir eher Tiere beobachten. Unsere gesamte Lodge steht auf Stelzen und ist am Ufer des Flusses ausgerichtet. Ich teile das Dorm mit der Pariserin und den Dänen.

In unserem Raum warten zwei 7 cm große Frösche zur Begrüßung. Das kann mich natürlich gar nicht mehr schocken. Hätte es vorher aber auch nicht gemacht.

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Fredi ist auch da

Nach der Ankunft geht es sofort am Ufer zum Piranha fischen. Im Gegensatz zum Urubu Fluss ist es hier ein Kinderspiel. Kaum ist ein Köder drin, sieht man schon zwei Meter vor sich, wie das Wasser sich kräuselt. Schwupp habe ich schon zwei Fische gefangen. Ich bin ganz schön stolz.

Die soll es dann zum Abendessen geben. Überall herum sind Geräusche von Tieren. Im Baum neben uns sitzt ein großer Falke, der Karakara. Die scheinen hier so zahlreich wie bei uns Tauben zu sein.

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Zum Sonnenuntergang gehen wir auf die Brücke, an der die Lodge ist. Unter uns steuert seitlich schwimmend ein mindestens 2 Meter großer Kaiman auf eine Sandbank zu. Fängt schon mal gut an.
Hingegen meiner Befürchtungen schnarcht keiner der Jungs und ich schlafe gut.

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Sonnenuntergang über dem Pantanal