Heute geht es in die Wüste.
Wir fahren über einen beeindruckenden Pass. Nur 10 km von George liegt er
, 800 Metern hoch, direkt hinter der Küste. 
Grüne Berge und Ginster erinnern an Irland oder den Jakobsweg. Eine tolle Route. Die Rückseite der Berge ist hingegen kahl. Die meisten Wolken von Richtung Meer bleiben hier hängen und so erreicht das Hinterland nur wenig Regen. Eine felsige, karge Landschaft breitet sich aus. Dennoch nicht weniger schön. Ohne Wind und Wolken steigt die Temperatur sofort an. Lange Bergketten reihen sich in der Ferne aneinander. Wer braucht bei schöner Natur noch Fernsehen?
Ich finde die Realität auf jeden Fall besser. Wir kommen in den Ort Oudshoorn und entscheiden uns hier direkt die „Cango Caves“ anzuschauen. Eigentlich wollten wir die Adventure Tour machen. Aber wir passen kaum durch den Eingang. Im Fourier an der Kasse steht ein Gestell, das die engsten Stellen der Tour zum Ausprobieren nachbildet. Sehr beeindruckend. Wenige Kilos mehr als ein sportlicher Mensch und „plopp“, bleibt man stecken. Breiter als 40 cm sollte man anscheinend nicht sein. So blieb eine Dame wohl vor einigen Jahren den Abend vor Silvester stecken. Trotz Verbotes des Guides ging sie eigenmächtig in die enge Stelle und beschloss damit ihre Tour in der Felsritze. Erst nach einigen Stunden, also im neuen Jahr erschlafften ihre Muskeln und sie ploppte aus der Engstelle. Solch berühmt, berüchtigter Geschichtenstoff möchte wohl niemand persönlich sein. Aber ohne solche Geschichten währen Touren nur halb so lustig. Mit den anderen wahnsinnigen Touristen begeben wir uns auf die Tour. Hatte ich schon erwähnt, dass ich Touristen hasse? Aus Angst etwas zu verpassen, hat man hier ein Ellenbogen in den Rippen, dort eine Kamera vorm Schädel, hier tatschen sie trotz Verbot alles an und trampeln mit Sorry mitten in dein Foto ohne Menschen. Egoismus wird unter dieser Spezies ganz groß geschrieben. Gerne auch mit lautstarker Unterhaltung, wenn man mal ausnahmsweise dem Guide lauschen möchte. Wir betreten durch eine schmale Felsöffnung das Höhlenlabyrinth.

Sie wurde durch Zufall von einem holländischen Farmer entdeckt, der ein entlaufenes Schaf suchte. In der Dunkelheit ließ er sich mit seiner Öl Funzel in die erste Höhle herab, ohne sie annähernd zu sehen. So beginnt unsere Tour. Man sieht die Hand vor Augen nicht und erahnt weder die Größe noch die einzigartige Schönheit, die sich im Dunkel verbirgt. Dann werden die Lichter eingeschaltet und ich bin geplättet. Ich war schon in einigen Tropfsteinhöhlen auf der Welt, aber diese ist bisher mit Abstand die beeindruckteste. Eine große Halle öffnet sich hier. Früher wurde sie für Konzerte genutzt. Durch das unmögliche Verhalten der Besucher wurde dies aufgegeben. Muss man von überall etwas abbrechen und mitnehmen? Die Menschen denken immer von 12 Uhr bis mittags. Eine Schande, die Akustik muss überwältigend gewesen sein. Unfassbare Stalaktiten haben sich hier gebildet. Was für eine unglaublich lange Zeit, im Gegensatz zu einem Menschenleben. Hier wachsen sie besonders langsam, da die Höhle kaum Luftfeuchtigkeit hat, durch die Wüste über ihr. Man spürt kaum einen Luftfeuchtigkeits- oder Temperaturunterschied.
Umso beeindruckender, was sich hier für ein Naturschauspiel zeigt. Hinter uns werden die Lichter ausgeschaltet, um die
Höhle weiterhin zu schützen. Die nächsten Bereiche der Höhle sind ebenfalls wunderschön und trotzdem sehen wir nur einen Bruchteil der gesamten Höhle. Was müssen die ersten Forscher gestaunt haben, nachdem Lampen und weiteres Equipment die Erforschung möglich gemacht haben. Ist es nicht ein Wunder, dass die Natur sich in ihrer Schönheit so facettenreich zu zeigen vermag?
Wenn wir schon einmal in der Wüste sind, darf eine Straußenfarm auch im Besichtigungsmarathon nicht fehlen. Der Guide erklärt zu beginn, dass nach Känguru Leder Straußenleder das 2. strapazierfähigste Leder sei. Wer hätte das gedacht. In unseren Breitengraden wohl keiner.
Da Strauße keine Zähne haben schlucken sie bis zu 4 Kg Steine, um ihr Fressen im Magen zu zerkleinern. Da würde ich auch den Kopf in den Sand stecken. Schluck. Daher kommt der Spruch aber nicht, sondern daher, verdeckt man einem Strauß die Augen ist er hilf und orientierungslos und kann z. B. geritten werden.
Wir gehen in den Brut- Raum. Die Eier werden im Automaten ausgebrütet, da durch die Entwendung aus dem Nest die Weibchen mehr Eier legen. Wir schauen uns draußen die Strauße an. Sie können einen mit Leichtigkeit aufschlitzen, sind also durchaus gefährlich. Nur flaches Hinlegen auf den Boden hilft zum Überleben. Sie werden mir nicht symphytischer. Ein belgischer Tourist setzt sich mithilfe eines Gerüstes auf einen Strauß. Dieser bekommt ein Säckchen auf den Kopf. Für mich wär das nichts. Die Strauße sehen am Po schon ganz kahl aus. Ich weiß ja nicht, ob so etwas sein muss. Ich finde nicht.
Zum Schluss dürfen wir uns noch auf Straußeneier stellen, die ein Gewicht von 120 Kg
aushalten können. Als Fazit finde ich den Besuch einer Straußenfarm, zumindest Dieser für überflüssig. Ich schau mir die Tiere lieber in der Natur an.
Wir fahren zu unserer Unterkunft und erfreuen uns 2 Nächte lang einem kleinen Paradies. Nur zwei Unterkünfte gibt es hier zu mieten. Wir haben das Glück, den winzigen Pool und die Braai Stelle für uns alleine zu haben. Luxus pur mal wieder. Wir genießen es absolut.








