Da hier in Hermanus die berühmte Weingegend von Südafrika schon beginnt, wollen wir an einem „Tasting“ teilnehmen. Wir stellen uns vor, etwas dafür zu zahlen und dann etwas über die verschiedenen Weine zu erfahren. Wir gehen in einen großen Weinhandel und in jeweils einem großen Raum für Weißweine und einem großen Raum für Rotweine lagern hunderte von Flaschen. Bewundernswert sind schon die kunstvollen Etiketten darauf. Die Vielzahl der angebotenen Sorten erschlägt einen schier. Die „Weinprobe“ stellt sich als das Probieren von vier Weinen, die uns nicht besonders zusagen mit einer leicht genervten Dame heraus. Die ist wohl gewohnt, mit Kennern zu arbeiten, die dazu noch Großbestellungen aufgeben. Poplige Touristen ohne Ahnung sind da nicht so sehr willkommen. Da würde ich ja gerne dann mit meiner Platinum, One- Million- Dollar Kreditkarte wedeln und im Hinausgehen laut genug flüstern, dass wir für die Jahresbestellung unseres High Society Restaurants noch mal einen Weinhandel weiter fahren. Bevor ich elegant in meinen Lamborghini steige. So muss ich mich damit begnügen mit einer Flasche Rose in unsere Unterkunft zu tippeln. Andererseits immer wieder eine Lehre. Tue das, was du tust von Herzen. Alles andere kommt Scheiße rüber.
Da ich auf der Hinfahrt mal wieder eine schöne Lagune gesehen habe, versuchen wir dort hin zu kommen. Es stellt sich allerdings heraus, dass der Bereich um die Lagune herum privates Gelände ist. Das Urlaubsresort ist eingezäunt und nur die Mieter dürfen hinein. Solch eine Schande. In der Lagune gibt es Wildpferde und Flamingos. Manno! Sowas mag ich ja gar nicht. Geschützte Bereiche für die Tiere und zum Naturschutz ok. Allerdings private Gelände, Grrrrr. Das habe ich in Brasilien schon nicht verstanden, wie Wasserfälle bestimmten Personen gehören können. Also gut, ist halt so. Und wo es Profit herauszuschlagen gibt, sind Menschen ja meist ganz groß drin. Also, bei der nächsten Garden Road Reise (mit dem Motorrad) wird also zwei Tage das viele Geld für solch einen Bungalow am Flamingo Beach investiert.
Flamingo´s
Wir können von dem Dorf, dass neben der Lagune liegt einen kleinen Blick auf die Flamingos erhaschen. Dann geht es weiter, an einen Strand in der Nähe von Hermanus. Wir spazieren an einem Flüsschen entlang, dass hier ins Meer mündet. Das Farbenspiel ist immer außergewöhnlich.
Fluss am Meer
Wir fahren noch zum Hafen, von dem aus auch viele Wal Beobachtungs Touren starten.Der Hafen ist klein und schnuckelig. Ein Fischerboot löscht die Ladung, Die Netzte werden gelehrt und die Fische in einen Transporter geladen. Ein anderes Schiff wird mit Eis zur Kühlung des Fanges beladen.
Wir schauen Tauchern zu, die im Hafenbecken tauchen. Es sieht lustig aus, wie sie mit ihren großen Helmen ins Wasser springen und durch Schläuche Luft von Oben bekommen. Aber so waren die Anfänge des Tauchens eben. Vielleicht könnte sogar ich so tauchen. Denn meine Ärztin hat es mir verboten, weil meine Ohren nicht die Besten sind.
Am besten ist es, an einem Ort drei Nächte zu bleiben. Denn meistens kommen wir am ersten Tag Nachmittags erst an. Und am letzten Tag geht es morgens schon wieder los, denn meist muss das Zimmer bis zehn Uhr morgens geräumt sein. Bedeutet, bei zwei Übernachtungen haben wir effektiv nur einen ganzen Tag vor Ort.
In Hermanus kann man viele Dinge unternehmen und wir haben noch genügend Zeit für Kapstadt, daher bleiben wir länger. Mit unserer Unterkunft haben wir richtig Glück. Im „Hornbill House“ wird Kunst groß geschrieben. Alleine der Eingangsbereich ist schon mit Kunst von einheimischen Künstlern gespickt. Die Betreiben vermieten nicht nur die wunderschönen Apartments, sondern haben auch eine Galerie.
Unsere Unterkunft ist wirklich wunderschön. In diesem Bett schläft sich wie im Himmel. Es ist schon ein Luxus, sich in der Unterkunft so wohl zu fühlen. Sich selber verpflegen zu können ist zudem günstig. Guter Schlaf ist zudem unerlässlich, da das ständige Unterwegs sein seinen Tribut fordert. Außerdem ist man mit Mitte dreißig anders unterwegs als mit Mitte zwanzig. Das heißt, ein wenig Komfort ist ab und an angesagt. Sechs Wochen waren Dorm’s für mich alleine in Ordnung, aber die Vorteile eines großen, guten Bettes, einer privaten Küche und eines Privaten Bades sowie Intimsphäre sind nicht von der Hand zu weisen.
Hermanus ist der erste Ort, wo uns doch Touristen in größeren Massen auffallen. Es liegt allerdings auch nahe an Kapstadt, also sind hier vermutlich auch die Tagesausflügler. Außerdem ist das Freizeitangebot groß. Wir sehen viele Fallschirme über den Bergen fliegen. Whale watching wird hier ebenfalls angeboten und ringsum gibt es schöne Strände. Die Weinregion beginnt hier auch schon. Also wird ein breites Spektrum angeboten, das unterschiedlich Interessierte anzieht.
Der Ort ist offensichtlich auch schon für besser betuchte Touristen ausgerichtet.
Wir fahren in den Ortskern. Er liegt am Ozean mit felsigem Ufer. Hier kann man im Café sitzen und auf die Bucht schauen. Ich liebe diese riesengroßen Buchten, umsäumt von hohen Bergen.In den Felsen tummeln sich nicht nur Touristen, sondern auf „Klippschliefer“. Sie sind hier noch entspannter, als sonst und ich kann bis auf einen Meter an sie heran kommen. Obwohl sie Jungen haben.
Der für Hermanus berühmte Wal Rufer trommelt die Touristen zusammen. Er bläst in sein Horn aus getrockneter „See Palme“. Eine Algen Art, die absolut aussieht wie Palmen.Der Wal Rufer informiert, wo Wale vom Ufer aus gesehen werden können und wirbt natürlich für eine Tour. Überaus erfolgreich. Direkt am Ufer schwimmen die großen Giganten in der Bucht. Noch ist Wal Saison. So nah am Ufer haben wir sie bisher noch nicht gesehen. Hier werden die Tiere auch nicht von Booten in der Bucht gestört und können so bis auf einige Meter ans Ufer kommen.
Es ist schön zu sehen, dass alle Menschen gleich beeindruckt von diesen Riesen sind.
Wir freuen uns, einige Tage an einem Ort zu verbringen.
Mosselsbays Hauptstraße scheint auf junge Touristen ausgelegt zu sein. Hostels und Restaurants säumen die Straße. Ziemlich am Ende liegt unseres und wir werden sehr herzlich von der Besitzerin begrüßt. Ihre Augen strahlen und man sieht den Schalk und Humor heraus blitzen. Sie führt uns in unser Zimmer. Alle Zimmertüren stehen offen(da sie frei sind), Lichter sind in den Räumen an und alles wirkt sehr einladend. Sie führt uns herum und wir sind von einem geräumigen Zimmer absolut beeindruckt. Kurzerhand bekommen wir es und haben unsere tolle Bleibe für die nächsten Tage.
Draußen lädt eine gemütliche Terrasse und ein Pool zum Entspannen ein. Unser Zimmer führt durch eine große Glastür zum Badezimmer mit Whirlpool. Welch ein Luxus. Das ausgerechnet in einem Backpacker Hostel. Wir sind begeistert. Die Glastür ist gewöhnungsbedürftig, da man durch die Verspiegelung im Badezimmer den Anderen auf der Toilette vom Bett auch beobachten kann. Das Vojeuristenzimmer also. Auch gut.
Die besten Hausregeln, die ich jemals gelesen habe !!!!
Im Bad hängen die Regeln für das Hostel aus. Ich kann mich vor Lachen kaum halten. Statt mit erhobenem Zeigefinger werden hier die Regeln mit viel Humor aufgelistet. Selten habe ich solch Stilblüten gelesen. Ich bin ein Fan von Einhörnern und teile der Besitzerin meine absolute Begeisterung für ihr Schreiben mit. Diese fragt auch prompt, als wir das Zimmer für mehrere Tage bar bezahlen, ob wir Banken ausrauben. Denn sie wollte am Gewinn schließlich teil haben. Abgesehen von der Unterkunft, muss man die Besitzerin des Mosselbay Backpackers einfach gesehen haben, auf der Garden Road. Ein absolutes Muss.
Weiter zur Unterkunft. Die riesige Küche bietet mehrere Kochstellen, für viele Menschen und als Höhepunkt Essgelegenheiten mit Blick auf das Meer. Ich liebe es.
Wir lassen uns von Trip Advisor leiten und landen am Hafen im Kaai4. Ein besonderer Ort. Direkt am Wasser gelegen, urig hergerichtet. Man kann in einem halben Boot sitzen und der Besitzer lebt anscheinend für seinen Job, er verkörpert ihn. Wir werden von ihm begrüßt und eingewiesen. Es gibt keine Bedienung, Essen bestellt man an der Theke und bezahlt auch dort. Die Karte wird uns in Deutsch erklärt, sodass wir eine Vorstellung von jedem Gericht haben. Kurzerhand wird einem Gast der Teller entwendet, um uns das „Roosterkoek“, das selber gebackene Brot vorzuführen. Dieser Mann ist herrlich. Er verkörpert einen Hamburger Seebären. Original mit Bart und Pfeife. Ebenso ist der Laden. Handfest, ungeschönt, Hausmannskost. Gut und ehrlich. Wir lieben es sofort. Das auf heißen Steinen gebackene Brot ist ein absolutes Gedicht. Der Kaffee kommt im Blech Becher mit Blechteller als Untertasse. So könnte es auf Schiffen sicherlich auch zu gehen. Die Gäste sind von einfach bis schick. In der Mitte brennt ein Feuer, um die Brote zu backen. Der Blick auf den Strand ist auch nicht schlecht. Uns geht es sehr gut und wir besuchen zwei Mal diesen wunderbaren, rustikalen Ort.
Fish and Chips im Hafen 🙂
Am nächsten Tag fahren wir zum nahe gelegenen Surferstrand. Es ist ein Felsstrand und in den Wellen sitzen sie und warten auf gute Wellen. Die meisten auf Bodyboards und surfen im Liegen die Wellen. Vor dem Cafés, wo wir sitzen haben sie einen kleinen Pool , der sich mit Meereswasser gefüllt hat.
Wir fahren ein wenig weiter, zum Leuchtturm. Dieser befindet sich über einer natürlichen Höhle. Das sieht sehr beeindruckend aus. Hier startet ein Wanderweg an der steilen Küste entlang. Wir klettern hinauf. Wie immer ist es eine Freude, zwischen den Pflanzen und Felsen hindurch zu wandern und die gewaltige Brandung unter sich zu sehen und zu hören. Wir sind ziemlich faul und laufen nur ein Stück. Wir setzten uns auf die Felsen, unter uns das Meer. Wir beobachten einen Wal, der sich weit entfernt vor dem Leuchtturm an der Landzunge zeigt. Ferngläser lohnen sich hier um diese Jahreszeit auf jeden Fall. Es sind viele Wale unterwegs.
Wir wandern zurück und sind sehr zufrieden nach diesem schönen Spaziergang. Sehr ungewohnt ist für uns allerdings, der immerwährende Wind hier an der Küste. Südafrika ist wirklich das Land des Windes und der Wellen. Abends bin ich trotz Wärme des Tages durch gefroren. Es kühlt schnell ab und der Wind tut seinen Rest.
Heute geht es in die Wüste.
Wir fahren über einen beeindruckenden Pass. Nur 10 km von George liegt er
, 800 Metern hoch, direkt hinter der Küste. Grüne Berge und Ginster erinnern an Irland oder den Jakobsweg. Eine tolle Route. Die Rückseite der Berge ist hingegen kahl. Die meisten Wolken von Richtung Meer bleiben hier hängen und so erreicht das Hinterland nur wenig Regen. Eine felsige, karge Landschaft breitet sich aus. Dennoch nicht weniger schön. Ohne Wind und Wolken steigt die Temperatur sofort an. Lange Bergketten reihen sich in der Ferne aneinander. Wer braucht bei schöner Natur noch Fernsehen?
Ich finde die Realität auf jeden Fall besser. Wir kommen in den Ort Oudshoorn und entscheiden uns hier direkt die „Cango Caves“ anzuschauen. Eigentlich wollten wir die Adventure Tour machen. Aber wir passen kaum durch den Eingang. Im Fourier an der Kasse steht ein Gestell, das die engsten Stellen der Tour zum Ausprobieren nachbildet. Sehr beeindruckend. Wenige Kilos mehr als ein sportlicher Mensch und „plopp“, bleibt man stecken. Breiter als 40 cm sollte man anscheinend nicht sein. So blieb eine Dame wohl vor einigen Jahren den Abend vor Silvester stecken. Trotz Verbotes des Guides ging sie eigenmächtig in die enge Stelle und beschloss damit ihre Tour in der Felsritze. Erst nach einigen Stunden, also im neuen Jahr erschlafften ihre Muskeln und sie ploppte aus der Engstelle. Solch berühmt, berüchtigter Geschichtenstoff möchte wohl niemand persönlich sein. Aber ohne solche Geschichten währen Touren nur halb so lustig. Mit den anderen wahnsinnigen Touristen begeben wir uns auf die Tour. Hatte ich schon erwähnt, dass ich Touristen hasse? Aus Angst etwas zu verpassen, hat man hier ein Ellenbogen in den Rippen, dort eine Kamera vorm Schädel, hier tatschen sie trotz Verbot alles an und trampeln mit Sorry mitten in dein Foto ohne Menschen. Egoismus wird unter dieser Spezies ganz groß geschrieben. Gerne auch mit lautstarker Unterhaltung, wenn man mal ausnahmsweise dem Guide lauschen möchte. Wir betreten durch eine schmale Felsöffnung das Höhlenlabyrinth.
Sie wurde durch Zufall von einem holländischen Farmer entdeckt, der ein entlaufenes Schaf suchte. In der Dunkelheit ließ er sich mit seiner Öl Funzel in die erste Höhle herab, ohne sie annähernd zu sehen. So beginnt unsere Tour. Man sieht die Hand vor Augen nicht und erahnt weder die Größe noch die einzigartige Schönheit, die sich im Dunkel verbirgt. Dann werden die Lichter eingeschaltet und ich bin geplättet. Ich war schon in einigen Tropfsteinhöhlen auf der Welt, aber diese ist bisher mit Abstand die beeindruckteste. Eine große Halle öffnet sich hier. Früher wurde sie für Konzerte genutzt. Durch das unmögliche Verhalten der Besucher wurde dies aufgegeben. Muss man von überall etwas abbrechen und mitnehmen? Die Menschen denken immer von 12 Uhr bis mittags. Eine Schande, die Akustik muss überwältigend gewesen sein. Unfassbare Stalaktiten haben sich hier gebildet. Was für eine unglaublich lange Zeit, im Gegensatz zu einem Menschenleben. Hier wachsen sie besonders langsam, da die Höhle kaum Luftfeuchtigkeit hat, durch die Wüste über ihr. Man spürt kaum einen Luftfeuchtigkeits- oder Temperaturunterschied.
Umso beeindruckender, was sich hier für ein Naturschauspiel zeigt. Hinter uns werden die Lichter ausgeschaltet, um die Höhle weiterhin zu schützen. Die nächsten Bereiche der Höhle sind ebenfalls wunderschön und trotzdem sehen wir nur einen Bruchteil der gesamten Höhle. Was müssen die ersten Forscher gestaunt haben, nachdem Lampen und weiteres Equipment die Erforschung möglich gemacht haben. Ist es nicht ein Wunder, dass die Natur sich in ihrer Schönheit so facettenreich zu zeigen vermag? Wenn wir schon einmal in der Wüste sind, darf eine Straußenfarm auch im Besichtigungsmarathon nicht fehlen. Der Guide erklärt zu beginn, dass nach Känguru Leder Straußenleder das 2. strapazierfähigste Leder sei. Wer hätte das gedacht. In unseren Breitengraden wohl keiner.
Da Strauße keine Zähne haben schlucken sie bis zu 4 Kg Steine, um ihr Fressen im Magen zu zerkleinern. Da würde ich auch den Kopf in den Sand stecken. Schluck. Daher kommt der Spruch aber nicht, sondern daher, verdeckt man einem Strauß die Augen ist er hilf und orientierungslos und kann z. B. geritten werden. Wir gehen in den Brut- Raum. Die Eier werden im Automaten ausgebrütet, da durch die Entwendung aus dem Nest die Weibchen mehr Eier legen. Wir schauen uns draußen die Strauße an. Sie können einen mit Leichtigkeit aufschlitzen, sind also durchaus gefährlich. Nur flaches Hinlegen auf den Boden hilft zum Überleben. Sie werden mir nicht symphytischer. Ein belgischer Tourist setzt sich mithilfe eines Gerüstes auf einen Strauß. Dieser bekommt ein Säckchen auf den Kopf. Für mich wär das nichts. Die Strauße sehen am Po schon ganz kahl aus. Ich weiß ja nicht, ob so etwas sein muss. Ich finde nicht.
Zum Schluss dürfen wir uns noch auf Straußeneier stellen, die ein Gewicht von 120 Kg
aushalten können. Als Fazit finde ich den Besuch einer Straußenfarm, zumindest Dieser für überflüssig. Ich schau mir die Tiere lieber in der Natur an.
Wir fahren zu unserer Unterkunft und erfreuen uns 2 Nächte lang einem kleinen Paradies. Nur zwei Unterkünfte gibt es hier zu mieten. Wir haben das Glück, den winzigen Pool und die Braai Stelle für uns alleine zu haben. Luxus pur mal wieder. Wir genießen es absolut.
Weiter auf der Garden Road geht es über einen Bergrücken zur
nächsten Lagune, nach Sedgefield. Wir haben ein Zelt in einer Unterkunft an der Lagune gebucht. Wir wundern uns schon sehr, als es einen Berg hinauf geht. Denn Sedgefield liegt unten an der Lagune. Wir finden das Haus nicht und rufen dort an. Wir werden abgeholt und folgen dem alten klapprigen Auto. Vor uns brettert das alte Wägelchen durch die Landschaft. Was anderes ist es auch nicht.
Fahrt des Grauens
Die Kids haben Spaß
Landschaft, mit 2 dünnen Fahrspuren drin. Das Gras ist in der Mitte so hoch, dass es ständig und laut über unseren Unterboden schrubbt. Der ist jetzt sauber. Wir hoffen, dass er hält. Wir beten. Teilweise fahren wir über Sand und hoffen weiter, nicht stecken zu bleiben. Der vordere Wagen ist so schnell, dass wir kaum hinterher kommen. Ganz schön mutig. Die hängen nicht so am Leben, wie die hier fahren. Über den Berg geht es auf die Rückseite von diesem. Eine wunderschöne, große Lagune ist dort. Mit Wäldern drum herum. Unten angekommen bewundern wir die Natur und entscheiden, hier wollen wir nur noch einmal rauf fahren. Unser Auto wird es uns danken, die Nerven auch. In Südafrika braucht man auf jeden Fall ein geländegängiges Auto, dass hoch liegt und am besten Vier Rad Antrieb hat.
Wir sind dann auch sehr froh, wie wir unten im Ort wieder angekommen sind. Im Gegensatz zu den vorherigen Unterkünften ist sie nur ok, wir sind sehr verwöhnt. Unsere Kochplatten wurden kurz vorher mit irgend einem Lack versiegelt, in der Bude kann man ganz umsonst high werden. Wir entschließen uns für dauerlüften. Am nächsten Morgen wird dann auch noch in unserer Anwesenheit mal eben das Bett getauscht. Afrika eben. Aber, sie haben gefragt. Und tatsächlich haben wir auch ein anderes Bett bekommen.
Suchbild: Wo ist das Bett ????
Am Abend genießen wir unsere Braai Stelle mit Feuerchen und tagsüber unternehmen wir Tagesausflüge in die Umgebung.
Braai
Wir fahren auch wieder nach Knysna, da es nicht weit entfernt ist. Wir
schauen uns den Stadtstrand von Knysna, Buffel´s Bay an.Es scheint ein ausschließlicher Surferstrand zu sein. Das kleine Örtchen besitzt außer Häuschen nur eine Pizzeria. Im Moment ist es noch wie ausgestorben, aber der Strand ist schön.
Außerdem entdecken wir beim Schlendern zwischen Thesen Island und Zentrum eine Deutsche Wurstbude, die wir sofort ausprobieren. Die Currywurst ist lecker und die Soße die Beste, die ich bisher gegessen habe, da hausgemacht. Der Südafrikaner hat einen deutschen Vater und spricht selber akzentfrei deutsch.
Touristenattraktionen sollte man ja nicht auslassen und da ich Tiere und Natur mag geht´s heute mal wieder mal los. Beide Gelände geben den Tieren genügend Freiraum, sich frei zu bewegen und zurück zu ziehen. Wege führen die Besucher durch die großen Gehege. Zumindest haben die Tiere viel mehr Raum als in herkömmlichen Zoos. Fütterungstische bieten gute Beobachtungsmöglichkeiten. Durch Monkey Island wird man von einem Guide geführt. Wir haben Glück und unsere deutsche Gruppe bekommt einen freundlichen, jungen und deutschen Volontär. Man kommt sich vor wie auf einem Waldspaziergang. Einschließlich langer Hängebrücke und Steg über Wasser.
Die erste Affenart, die wir zu Gesicht bekommen sind Lemuren. Die Informationen über sie sind nicht gerade schmeichelhaft. Sie seien die dümmsten im Park, da sie es auf einer Insel wie Madagaskar nicht nötig hatten, sich kognitiv weiter zu entwickeln. Daher würden sie sich, falls ihr Muster am Schwanz sich z.B. durch Verletzungen verändert nicht mehr erkennen und würden aus der Gruppe verstoßen. Auch sei ihre Lieblingsbeschäftigung Sonnenbaden des Bauches. Während unseres Spazierganges sehen wir unter anderem auch niedliche Totenkopfäffchen, die mir besonders gefallen. Paviane dürfen hier nicht hinein, da sie zu intelligent sind. Sie würden mit der Zeit die anderen Affen töten. Ich wusste, warum ich Respekt vor diesen großen Primaten habe.
Einige Affen leben in Quarantäne, da sie zu alt oder gehandicapt sind. Allerdings sind sie in Drahtkäfigen innerhalb des Bereiches, um weiterhin am sozialen Leben der Gruppe teilhaben zu können. Sie werden von ihren Familienmitgliedern immer wieder besucht. Quasi wie wir ins Krankenhaus gehen.
Ohhhhhhh, Mama guck, Menschen!
Weiter geht es zum nahen „Birds of Paradise“.
Von außen sieht es schon groß aus, von Innen erkennt man aber erst tatsächlich die Größe. Der erste Bereich erinnert an einen überwucherten Regenwald, durch den man über Holzstege geht. Hoch oben ist ein Netz ringsum gespannt. Fütterungstische am Rand werden von unterschiedlichsten Vögeln genutzt. Ein Flughund putzt sich im Geäst. So eine große Fledermaus habe ich noch nie gesehen. Ich freue mich immer, wenn ich Fledermäuse in der Natur sehen darf. Nach dem Waldteil folgt ein Wasservögel Bereich.
Darf ich mal bitte vorbei, bin auch frisch gebadet!
In Teichen tummeln sich die unterschiedlichsten Vögel.
Rote Ibisse und Löffler baden. Und der gute Löffler geht tropfnass einen halben Meter nah an mir vorbei. In einem kleinen See steht ein Baum voller brütender Weißer Reiher, roter Ibisse und Webervögel. Daneben ist ein kleines Café mit Terrasse, von welcher aus wir direkt die Vogelfamilien beobachten können. Weiter geht es über Holzstege.
Hier im hinteren Bereich sind die Papageienarten. Die Weißen sehen ja ganz putzig aus. Aber irgendwas stört sie, Udo wird angeflogen und in das Schulterblatt gezwickt, als er sich weg bückt. Er vermutet, die Sonnenbrille auf dem Kopf war Anlass. Ich stehe da und der Weiße kommt auf dem Handlauf zu mir. Dann beäugt er sein Köpfchen zu mir und zwickt mich ganz fest in den Oberarm. Das hat mich sehr erschrocken. Ich bin kein Essen. Außerdem dachte ich nicht, dass diese Vögel Fleischfresser sind. Wir fliehen vor ihnen. Heile und an einem Stück kommen wir aus dem Vogelpark hinaus. Trotzdem ein schöner Tag!
Der Elefanten Park in der Nähe von Knysna wird sehr empfohlen. Sie haben sich auf die Fahnen geschrieben, die Elefanten, die ursprünglich auch hier wild gelebt haben wieder zurück zu bringen. Und zwar in der Art und Weise, Zirkuselefanten aufzunehmen, oder Elefanten aus Parks zu übernehmen. Es begann mit der Rettung von 4 Babyelefanten. Harry und Sally sind heute noch hier. Sally ist über 20 Jahre alt und mit ihrer Größe sehr beeindruckend. Sie ist die Leitkuh der Herde. Zur Auswahl steht als Gast eine Fütterung der Elefanten, ein Spaziergang mit ihnen und ein Elefantenritt. Die Preise sind ebenfalls so gestaffelt. Es gibt die Möglichkeit, in Zimmern im Gebäude zu schlafen und von einer Terrasse aus, die Tiere in der Nacht im Innenhaus zu beobachten. Leider waren alle Zimmer ausgebucht. Da wir Elefantenreiten nicht als natürlich empfinden, entscheiden wir uns erst zur Fütterung und gehen ein paar Tage später früh morgens mit ihnen spazieren. Auf der Farm leben 16 Elefanten, einige Kälber wurden hier bereits geboren. Viele Angestellte und Volontäre sind zu sehen. Jeder der zur Fütterung kommt, nimmt ein Eimerchen mit Orangen, Möhren und Roten Rüben. Ein Video informiert über allgemeine Sicherheitsanweisungen. Man soll sich nicht ruckartig bewegen und sich nicht von der Gruppe entfernen, immer auf die Anweisungen des Guides hören. Wir schauen uns das Nachtgehege an. Es ist immer offen, manche Elefanten sind es gewohnt, drinnen zu schlafen oder bevorzugen den geschützten Raum. Hier sehen wir auch die Terrasse mit Sofas, direkt daneben. Bestimmt spannend, ob nachts der Mann oder der Elefant wohl lauter schnarcht.
Wir fahren mit einem offenen Wagen ca. 200 Meter auf das freie Gelände, wo Elefanten sich an abgeschnittenem Blattwerk laben. Die scheinen die Prozedur schon zu kennen. Sie setzten sich in Bewegung, Richtung Stangen. Dahinter stellen sie sich, um auf das Futter zu warten. Alles dreht sich um Belohnung. Im Eifer des Gefechtes schupsen sich die Elefanten auch gegenseitig und würden uns sicherlich überrennen. Daher die Stangen, um die lieben Kleinen zu bändigen. Auch wie ich einen kleineren Elefanten füttere mahnt der Guide zur Schnelligkeit, da die Anderen ihn sonst verdrängen. Die Elefanten grabschen ganz schön mit ihren Rüsseln nach den Naschereien. Kein Kauen, Schwupps weg und her mit dem nächsten! So schnell kann ich kaum nachladen. Dann sind alle Eimer leer und die Elefanten widmen sich wieder ihrem Blattwerk.
Sie essen kontinuierlich. Die Guides sagen auch: „No Food, no friendship“. Kein Essen, keine Freundschaft. Kann ich so unterstützen! Es ist der Wahnsinn, direkt neben einem Elefanten zu stehen. Ich liebe diese Tiere, seit dem ich sie vor Jahren in Kenia auf Safari gesehen habe. Ihre Art, sich zu bewegen, ihre Größe und ihr Familiensinn beeindruckt mich immer wieder aufs Tiefste. Ihre sozialen Bindungen sind ebenso intensiv wie unsere. Nur eben, dass sie nicht die Großfamilien aufgegeben haben. Ihr Eleganz sich zu bewegen scheint ein Widerspruch zur Kraft die ihr Körper ausstrahlt. Auf mich wirken sie beruhigend. Direkt neben ihnen sieht man ihre großen Augen, die von irrsinnig langen Wimpern umsäumt sind. Sieht so sehr tiefenentspannt aus. Auch die dicke Haut, die durchzogen von tiefen Furchen so anders ist als unsere. Ob sie wissen, dass sie uns jederzeit töten oder verletzen könnten? Auf mich wirken sie fast immer friedliebend. Gut, wenn so ein Bulle mit den Ohren wedelt und auf einen zukommt, um sein Revier zu verteidigen, ist das etwas Anderes. Aber ja auch durchaus begründet. Ob der Elefant überhaupt spürt, dass ich ihn am Ohr fürs Foto kraule? Mögen sie kraulen? Vermutlich nur, wenn sie einen von Baby an kennen. Schon geht es zurück und ich habe ein fettes Grinsen auf dem Gesicht.
Öhrchen kraulen
Ein paar Tage später geht es früh raus, denn um sieben Uhr geht unser Elefanten Spaziergang los. Wir gehen zu zweit spazieren und eine Familie mit drei Kindern und eine junge Frau reiten währenddessen. Uns werden wieder dieselben 10 Elefanten begegnen, denn nicht alle Elefanten sind für direkten Kontakt geeignet. Finde ich gut, dass eine Auswahl getroffen wird und die Tiere über Belohnung statt Gewalt lernen. Alles andere würde ich auch nicht unterstützen. Die Elefanten stellen sich neben hohe Podeste, von denen die Reiter auf den Rücken der Elefanten steigen können. Sie setzen sich hinter einen Guide. Die Elefanten strecken den Rüssel über ihren Kopf zum Guide und dieser gibt ihnen ihre Belohnung. It´s all about the food. Wir laufen direkt neben dem Vorderbei des Elefanten, an unserer anderen Seite der Guide. Wir laufen eine Runde auf dem Elefantengelände, es dauert ungefähr eine Stunde. Immer wieder geht der Rüssel meiner Elefantendame an mir direkt vorbei zu Guide. Man kann ja mal probieren, ob es nicht doch jetzt schon eine Belohnung gibt. Wie kleine Kinder. Ich bin ganz paralysiert. Ich muss die ganze Zeit meine Elefanten Dame anstarren. Ist sie hübsch. Diese Eleganz, die weichen Füße, dieser riesige Körper, die tollen Augen. Sie interessiert es gar nicht. Sie greift ab und zu Steinchen und Sand vom Boden. Wie mit einer Hand umgreift sie diese mit der Rüsselspitze. Faszinierend. Dann wirft sie sich den Sand über und steckt ihn sich in die Ohröffnungen vor den Riesen-Flatter-Ohren. Oh ja, ich will mir auch manchmal die Ohren verstopfen.
Elefantenkarawane. Ganz nah dran 🙂
Schau mir in die Augen, Kleines
Hm, ich bin verliebt. Ob es auffällt, wenn ich sie heimlich in den Kofferraum stopfe? Auf dem Rückweg wird die gesamte Elefantenherde immer schneller, bis wir fast im Laufschritt sind. Sie wissen, es gibt gleich die…. Belohnung! Durch die Geschwindigkeit geben die streifenden Ohren auf der dicken Haut ein schabendes Geräusch von sich. Wahnsinn, nicht mal Armlänge entfernt neben diesem prächtigen Tier zu laufen. Ich genieße jede Sekunde. Dieses Erlebnis ist definitiv jetzt schon ein Highlight meiner Reise. Wir sind ein Teil der Natur und sollten Achtung vor allem lebendigem haben! Wer das nicht empfinden kann, ist schon tot.
Wir begleiten die Elefanten noch, die sich wieder über ihr Blattgrün hermachen. Alle Elefanten sind schön, aber Sally ist für mich mit ihrer Größe die Schönste von Allen. Think big!
Das Dauergrinsen wird heute nicht mehr aus meinem Gesicht weichen. Ich bin total glücklich.
Hier würde ich auch gerne als Volontär arbeiten. Ich frage die, die hier schon arbeiten. Die bezahlen für zehn Wochen Zweitausen Euro. Unglaublich viel Geld. Ob man wirklich in intensiven Kontakt mit den Tieren kommt, glaube ich auch nicht. Schade, ein Traum.
Heute ist unsere Zeit im Krüger Park zu Ende. Wir fahren zum Gate und ein letztes Mal wird unser Kofferraum nach geschmuggelten Elefanten untersucht. Ich bin immer noch fix und fertig. War nicht ganz die richtige Entscheidung, die Lodges im Park sofort nach Anreise zu buchen. So hatte ich gar keine Zeit Brasilien zu verdauen. Ich muss unbedingt einen Gang runter schalten. Auch den ganzen Tag im Auto sitzen, um durch den Park zu fahren ist anstrengend für den Körper. Ich bin nach wie vor müde, gereizt und unausgelastet.
Dazu fahren wir jetzt wieder in den öffentlichen Verkehrsraum. Nicht einfach. Geht auch schon los, wir düsen mit 100 auf dem Highway. Kein Schild beendet diesen. Wir rauschen auf eine große Kreuzung zu. So schnell kann das Gehirn gar nicht umschalten. Mit einer Vollbremsung landen wir 2 Meter hinter und 30 cm vor dem kreuzenden Auto. Phu, da sind wir ganz schön schockiert. Der Straßenverkehr hier macht einen echt fertig. Einiger Maßen erholt vom Schock geht es weiter auf der Landstraße. Vor uns fahren zwei Autos, die immer langsamer werden. Hier gibt es die Sitte, wenn ich zu langsam bin, fahre ich auf dem Seitenstreifen weiter, um die Schnelleren vorbei zu lassen. Die zwei Autos werden immer langsamer und wir denken, so können wir überholen. Wir tun dies und in diesem Moment macht der vordere Fahrer einen U-turn. In unser Auto. Er scheint nicht mal zurück geschaut zu haben, den er fährt und fährt immer weiter. Bis wir alle auf dem Seitenstreifen landen. Na, was ein Spaß mit Mietwagen im fremden Land. Mit gereizter Marion drin. Die Mieterin ist. Das kann was werden! Der schwarze Fahrer bietet uns des Öfteren an, unser Auto zu reparieren. Sofort halten zwei weiße Männer an und helfen uns. Wir verständigen die Polizei und rufen den Autovermieter an. Kein Problem, solange das Auto fahrtüchtig ist müssen wir nur bei Abgabe die Polizeiberichtnummer angeben. Wir warten Minimum eine halbe Stunde <auf die Polizei. In der Zeit kommen auch zwei Krankenwagen, die Feuerwehr, und es halten noch drei weiße Fahrer an. Alle sagen nur. „das ist Afrika“. Der andere Fahrer hat auch keine Versicherung. Der repariert schon Mal sein Auto und erzählt jedem, der es hören will seine Opfergeschichte. Die Helfer vom Anfang verabschieden sich und wir sind sehr dankbar. Endlich kommt die Polizei und beschäftigt sich aber hauptsächlich mit dem schwarzen Fahrer. Sie sind ebenfalls schwarz. Ich werde echt wütend, da ich mir sehr hilflos vorkomme. Wir sind die Opfer und wissen aber nicht, wie die Sache hier laufen wird. Sowas macht mich stinksauer. Ich muss dann sehr an mich halten, um nicht ausfallend oder handgreiflich zu werden. Udo kennt das Gott sei Dank schon. Ich reize mich zusammen. Wir müssen einem Wagen folgen, auf den wir noch einmal warten müssen. Dieser Polizist bringt uns zur Grenze seines Zuständigkeitsbereiches. Dort werden wir von einem Bi-em-dubbelju (BMW) Polizeiwagen weiter bis zur Station eskortiert.
Unsere Eskorte Be-Em-Duppelju (BMW)
Unsere hintere Türe auf der Fahrerseite ist ganz schön lädiert. Lässt sich aber noch bedienen. Vielleicht werden wir mit solch einem Auto nicht so schnell überfallen. Glück im Unglück. Hier gibt es ausgeschilderte Bereiche, in denen man auf gar keinen Fall anhalten darf, da es hier eine hohe Überfallrate gibt. Ab Schrittgeschwindigkeit verriegeln die Türen der Autos sowieso. Und viele Autos haben Folien auf den Scheiben, sodass diese nicht eingeschlagen werden können. Echt gruselig. Wir, also rein in die Polizeistation. Der Andere erzählt irgendeine Geschichte, wir, wie es war. Ich frage noch einmal, ob der Polizist U- Turn eingetragen hat, und er bestätigt, dass er beide „Storys“/ Geschichten wie erzählt aufgeschrieben hat. Bei Story könnt ich schon wieder ausflippen. Aber, ich bin ja in Afrika.
Konzentrieren wir uns auf die schönen Dinge.
Wir fahren durch riesige Eukalyptus Wälder. In Reih und Glied stehen sie über riesige Berghänge hinweg. Ob das nicht ein ökologisches Desaster ist? Auf dem Jakobsweg erklärte mir ein Einheimischer den Zusammenhang. Kurzfristig gesehen ergibt das Holz einen guten Ertrag, da es schnell wächst. Die Schattenseiten sind, dass die Tief- wurzler das Grundwasser senken, und die Wurzeln kaum zerstört werden können, immer wieder austreiben. Und das in einem Land wie Afrika. Ich hoffe einfach, es ist nicht so schlimm, wie es sich anhört.
Jetzt begeben wir uns zum Blyde Canyon, wo wir die Tagestour dort fahren. Am Anfang schauen wir uns God´s Window an und es öffnet sich wirklich eine beeindruckende Aussicht über die Berge. Wir wandern ein Stück durch exotische Vegetation mit kleinen Palmen, Moosbewachsenen Palmen und großen Felsen und können immer wieder diese bezaubernde Aussicht genießen.
God´s Window
„Berlin“ Wasserfall
Bei jedem der Aussichtspunkte muss man zwischen 10 und 40 Rand bezahlen.So geht es
„Lisbon Wasserfall“
weiter. Auf der Straße wird vor Potholes gewarnt. Stimmt, diese Schlaglöcher sind tatsächlich so groß, dass Pottwale drin schwimmen könnten. Wir fahren weiter und unser erster Wasserfall, den wir besuchen heißt „Berlin“.
Schon beeindruckend, wie das Wasser in die Tiefe stürzt.
Wir besuchen viele verschiedene Wasserfälle an diesem Tag. Ein Bereich hier hieß ebenfalls „Potholes“. Ein tiefer ausgewaschener Canyon beeindruckt uns und wir wandern umher. Es ist unglaublich, was für eine Kraft Wasser hat. Viele kleine, runde, natürliche Pools haben sich unterhalb des herunterfließenden Wassers gebildet. Ein beeindruckender Ort.
Potholes
Wir fahren nach Sabie, wo unsere nächste Unterkunft ist. Hier schauen wir uns den letzten, aber beeindrucktesten Wasserfall „Lone Creek“ an. Schade, dass es schon zu spät zum Schwimmen ist.
Lone Creek
Angekommen in der Unterkunft stellen wir fest, dass wir ein falsches Datum gebucht haben. Wir haben Glück, dass die Besitzerin noch ein Guesthaus hat und uns upgradet. So schlafen wir in einer luxuriösen Unterkunft und lassen es uns gut gehen. Wir beschließen essen zu gehen. Wir sitzen auf einer Terrasse, sehen über unzählige Hügel und können den Sonnenuntergang beobachten. Bisher bestanden die meisten Orte aus einer Durchgangsstraße, an der sich Geschäfte befinden. Viel Müll ist allerorts zu sehen. Kein Ort war bisher einladend. Die Schwarze Bevölkerung scheint auch die Einkäufe zu erledigen, weiße sieht man selten auf der Straße. Und die besseren Häuser sind alle mit Zäunen gesichert. Ghettoartige, abgegrenzte Bezirke bieten eher ein Trauerspiel der ärmeren Bevölkerung zu sein. Auf einer Müllkippe sah ich Menschen nach Dingen suchen.
Abendstimmung in Sabie
Wir als privilegierte sitzen also jetzt hier im Restaurant in Sabie. Der erste Ort, der uns gefällt. Ringsherum grüne Hügel, der Ort ist gepflegt. Wir bestellen Straußenfilet und Rinderfilet. Der Strauß zergeht auf der Zunge. Man, haben wir es gut. Am Abend schaue ich zum ersten Mal Fernsehen. Zu Hause habe ich aus Prinzip keinen und erfreue mich meiner Zeit. Jetzt genieße ich „Matrix“ auf Englisch. Guds Nächtle!
Abenteuerfeeling im luxeriösen Zelt direkt am Fluss
Vom Feinsten ist unser Zelt
Die letzten zwei Nächte außerhalb des Krüger Parkes haben wir im Sabie River Bush Lodge reserviert. Die Restcamps im Park sind sehr teuer. Diese Lodge ist auch sehr teuer, aber die riesigen Zelte direkt am Sabie River haben uns zu sehr gereizt. Man weiß ja nie, ob man die Chance hat noch einmal hier herzukommen. Wir kommen an und können sofort eine Elefantenherde an der anderen Seite des Flusses bewundern.
Ein Traum zum Entspannen und freie Tiere Beobachten
Begrüßungsabordnung
Eine große Terrasse am Fluss bietet Liegen und Sonnenschirme zum Verweilen und einen Pool. Der pure Luxus. Ein Traum, um Stunden hier zu verbringen. Verschiedene Unterkunftsarten gibt es. Die luxuriöseste sind die großen Zelte mit Sicht auf den Fluss. Unser Zelt ist sofort am Zaun zum Krüger Park. Das Zelt ist riesengroß, mit zusätzlicher Dusche im Freien und eigener Terrasse. So haben die ersten Forscher im Busch wohl eher nicht gelebt. Hier haben wir ausnahmsweise auch Frühstück und Abendessen inklusive. Vom kleinen Restaurant aus kann man von oben über die Terrasse und den Fluss schauen.
Wir genießen unsere Zeit auf der großen Terrasse.
Am Abend gehen wir zurück und direkt neben unserem Zelt frisst ein großer Elefant vom Baum. 2 Meter kommen wir an den Zaun heran. Unten am Fluss läuft gemütlich ein Nilpferd am Zaun entlang.
Das ist beides sehr beeindruckend. Da unser Zelt an den Seiten nur Fliegengitter hat, können wir den riesigen Elefant weiter vom Bett aus beobachten. Ein wirklich tolles Erlebnis.
Weniger toll wird nie Nacht. Leider ist die Lodge an einer Straße gelegen, die man doch im Zelt hört. Schlimmer ist, dass die Einwohner einer sehr nahe gelegenen Siedlung ihre Diskothek am Wochenende nach draußen verlegen. Ich buche ja kein Zelt, um dann mit Ohropax zu schlafen, muss es aber dann doch tun. Um 4 Uhr morgens und nach abgefeuerten Schüssen (wie witzig) gibt es irgendwann mal Ruhe. Andere Länder, andere Sitten.
Kudu
Wir verbringen die nächsten zwei Tage gemütlich durch die Gegend zuckelnd im
Sehr beeindruckend, von Unten
Krüger Park und beobachten viele Tiere.
Außer dem Leopard haben wir jetzt schon alle Big 5 gesehen. So schnell hätten wir das nicht vermutet.
Schnell wird es zur Routine Antilopen bzw. Impalas zu sehen. Sie lassen sich nicht von den Autos beeindrucken und stehen oft in Herden am Straßenrand. Gerne überlegen sie sich auch spontan, kurz vor dem Auto doch noch langsam die Straßenseite zu wechseln. Dies gilt übrigens auch für die frei laufenden Kühe auf Südafrikas normalen Straßen und Highways. Da muss man des Öfteren mal voll in die Eisen latschen. Hier geht das mit 50 km/h ja noch.
Elefanten begegnet man auch des Öfteren, ebenso wie Wasserböcken und Kudus. Diese Tiere sind ganz schön groß und beeindruckend. Die Wasserböcke sehen ein wenig aus wie Rentiere ohne Geweih und als wenn ihr Fell immer zu warm wäre. Die Kudus sind noch größer und haben wunderschön geschwungene Hörner.
Auf dem Weg zum südlichen Malelane Gate vom Krüger Park trinken wir noch einen Kaffee. Wir sind etwas verlegen, dass alle Gäste „weiß“ sind und alle Bedienungen „schwarz“. Wir wissen nicht so recht damit umzugehen, außer wie immer sehr freundlich zu sein. Dann nennen uns die Bedienungen noch Sir und Ma’am und man wird noch unsicherer. Wir nehmen es einfach mal hin. Aber irgendwie schon bedrückend. Auf dem Parkplatz sind Parkplatzwächter und wir fragen uns ständig, was gibt man an Trinkgeld und ist es wirklich so gefährlich? Beim Tanken stehen Tankwarte zum Tanken und Bezahlen bereit und bis zu drei Leute wischen die Autoscheiben. Wir sind überfordert.
Jetzt freuen wir uns aber auf die ersten zwei Tage im Krügerpark. Wir rollen die ganze Sache vom Süden zur Mitte des Parks hin auf. Unser erstes Gate ist das „Malelane Gate“. Wir müssen uns anmelden und bezahlen. So wird vermutlich auch sichergestellt, dass alle Fahrzeuge registriert sind und mit Schließungszeiten den Park verlassen haben oder in einem Rest Camp sind.
Malelane Gate
Wir geben unsere Daten und das Kennzeichen an und los geh es.
Anmeldung am Gate
Da wir im Vorhinein immer wieder Meldungen von Angriffen von Elefanten und Löwen auf Autos im Krüger gehört haben, sind wir vorsichtig. Auf „You Tube“ gibt es auch genügend abschreckende Videos. Zusätzlich ist unser Ford Filou nicht geradezu ein 4X4 Panzer.
Route nach Karte für Selbstfahrer
Ziemlich schnell sehen wir Antilopen, die sich durch das Auto nicht stören lassen und zwei riesige Elefanten direkt neben uns auch nicht.
Wunderschöne Riesen
Die sind uns nicht geheuer und wir fahren erstmal weiter. Die geteerte Straße darf nur mit 50 Km/h zum Schutz der Tiere befahren werden. Wir genießen es, un-angeschnallt durch die Landschaft zu gondeln. Das lässt einen wirklich entspannen. Die Wege muss man sich vorher gut überlegen, um die Schließungszeiten der Gates zu beachten. Der Park ist wirklich sehr groß. An einem Wasserloch sehen wir eine Giraffe, Warzenscheine und Elefanten. Es ist toll, die Tiere in ihrem Lebensraum zu beobachten. Gerade ist Trockenzeit und außer den Flüssen gibt es kaum noch Wasserlöcher die gefüllt sind. Von der Straße aus ist es nicht einfach Tiere zu finden, da die Vegetation relativ dicht ist.
Zwei Kudu´s vorne, hinten ein Nashorn im Schlammbad
So kommen schnell viele Kilometer zusammen, die man fährt. Orientierungspunkte sind Restcamps und Grillplätze, an denen man aussteigen darf. Auf den Grillplätzen stehen überall große Gasflaschen mit einem runden Aufsatz oben drauf zum Grillen. Die Südafrikaner lieben Braai, das Grillen. Heißt eigentlich braten, aber egal. Ich vermute, dies hier ist auch eine große Fleischesser Nation.
Ansonsten ist es strengstens verboten auszusteigen. Die Tiere würden einen töten. Uns fällt es an einigen Stellen wirklich nicht leicht, im Auto zu bleiben und die Fenster geschlossen zu halten. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, aber wir sind artig zum eigenen Schutz.
Karte, wo die Tiere sich aufhalten
An manchen Restcamps gibt es Übersichtskarten, wo die Tiere sich zurzeit befinden, sehr praktisch.
Wir fahren zum „Skukuza“ Restcamp und einen großen Bogen über „Lower Sabie“. Zur Ausfahrt am Abend am „Crocodile Bridge Gate“ wird unser Kofferraum durchsucht, ob wir auch keine Wilderer sind. Waffen müssen immer bei Einfahrt angemeldet werden. Hab ich mich. Also alles klar.
Am Abend fahren wir in ein Restaurant direkt am Crocodile River. Die offene Terrasse bietet einen wunderbaren Ausblick. Unterhalb erstreckt sich das kleine Flussbett, dahinter die Berge. Tierstimmen begleiten den Sonnenuntergang. Da wir regionale Küche mögen probieren wir Kudu und ich muss sagen, es schmeckt ausgezeichnet. Erinnert an Wild, ist ganz zart. Ein wirklich schöner Tag mit einem wunderbaren Abend geht zu Ende.
Aussicht von der Restauaranterrasse über den Crocodile River
Unsere Unterkunft: „Hhusha Hhusha“. So lässt es sich aushalten