
Beim Einkauf komme ich mir vor wie in Holland
Auf dem Weg zum südlichen Malelane Gate vom Krüger Park trinken wir noch einen Kaffee. Wir sind etwas verlegen, dass alle Gäste „weiß“ sind und alle Bedienungen „schwarz“. Wir wissen nicht so recht damit umzugehen, außer wie immer sehr freundlich zu sein. Dann nennen uns die Bedienungen noch Sir und Ma’am und man wird noch unsicherer. Wir nehmen es einfach mal hin. Aber irgendwie schon bedrückend. Auf dem Parkplatz sind Parkplatzwächter und wir fragen uns ständig, was gibt man an Trinkgeld und ist es wirklich so gefährlich? Beim Tanken stehen Tankwarte zum Tanken und Bezahlen bereit und bis zu drei Leute wischen die Autoscheiben. Wir sind überfordert.
Jetzt freuen wir uns aber auf die ersten zwei Tage im Krügerpark. Wir rollen die ganze Sache vom Süden zur Mitte des Parks hin auf. Unser erstes Gate ist das „Malelane Gate“. Wir müssen uns anmelden und bezahlen. So wird vermutlich auch sichergestellt, dass alle Fahrzeuge registriert sind und mit Schließungszeiten den Park verlassen haben oder in einem Rest Camp sind.

Malelane Gate
Wir geben unsere Daten und das Kennzeichen an und los geh es.

Anmeldung am Gate
Da wir im Vorhinein immer wieder Meldungen von Angriffen von Elefanten und Löwen auf Autos im Krüger gehört haben, sind wir vorsichtig. Auf „You Tube“ gibt es auch genügend abschreckende Videos. Zusätzlich ist unser Ford Filou nicht geradezu ein 4X4 Panzer.

Route nach Karte für Selbstfahrer
Ziemlich schnell sehen wir Antilopen, die sich durch das Auto nicht stören lassen und zwei riesige Elefanten direkt neben uns auch nicht.

Wunderschöne Riesen
Die sind uns nicht geheuer und wir fahren erstmal weiter. Die geteerte Straße darf nur mit 50 Km/h zum Schutz der Tiere befahren werden. Wir genießen es, un-angeschnallt durch die Landschaft zu gondeln. Das lässt einen wirklich entspannen. Die Wege muss man sich vorher gut überlegen, um die Schließungszeiten der Gates zu beachten. Der Park ist wirklich sehr groß. An einem Wasserloch sehen wir eine Giraffe, Warzenscheine und Elefanten. Es ist toll, die Tiere in ihrem Lebensraum zu beobachten. Gerade ist Trockenzeit und außer den Flüssen gibt es kaum noch Wasserlöcher die gefüllt sind. Von der Straße aus ist es nicht einfach Tiere zu finden, da die Vegetation relativ dicht ist.

Zwei Kudu´s vorne, hinten ein Nashorn im Schlammbad
So kommen schnell viele Kilometer zusammen, die man fährt. Orientierungspunkte sind Restcamps und Grillplätze, an denen man aussteigen darf. Auf den Grillplätzen stehen überall große Gasflaschen mit einem runden Aufsatz oben drauf zum Grillen. Die Südafrikaner lieben Braai, das Grillen. Heißt eigentlich braten, aber egal. Ich vermute, dies hier ist auch eine große Fleischesser Nation.

Ansonsten ist es strengstens verboten auszusteigen. Die Tiere würden einen töten. Uns fällt es an einigen Stellen wirklich nicht leicht, im Auto zu bleiben und die Fenster geschlossen zu halten. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, aber wir sind artig zum eigenen Schutz.

Karte, wo die Tiere sich aufhalten
An manchen Restcamps gibt es Übersichtskarten, wo die Tiere sich zurzeit befinden, sehr praktisch.
Wir fahren zum „Skukuza“ Restcamp und einen großen Bogen über „Lower Sabie“. Zur Ausfahrt am Abend am „Crocodile Bridge Gate“ wird unser Kofferraum durchsucht, ob wir auch keine Wilderer sind. Waffen müssen immer bei Einfahrt angemeldet werden. Hab ich mich. Also alles klar.
Am Abend fahren wir in ein Restaurant direkt am Crocodile River. Die offene Terrasse bietet einen wunderbaren Ausblick. Unterhalb erstreckt sich das kleine Flussbett, dahinter die Berge. Tierstimmen begleiten den Sonnenuntergang. Da wir regionale Küche mögen probieren wir Kudu und ich muss sagen, es schmeckt ausgezeichnet. Erinnert an Wild, ist ganz zart. Ein wirklich schöner Tag mit einem wunderbaren Abend geht zu Ende.

Aussicht von der Restauaranterrasse über den Crocodile River

Unsere Unterkunft: „Hhusha Hhusha“. So lässt es sich aushalten