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Zugfahrt von Kandy nach Haputale an der offenen Türe, 17.12.2015

Wir freuen uns wieder auf die Zugfahrt. Die Strecke soll eine der schönsten Zugstrecken der Welt sein. Daher braucht man nicht unbedingt einen Sitzplatz, sondern soll es sich an der offenen Türe gemütlich machen, um die vorbeiziehende Landschaft genießen zu können. Hier im Hochland wird der weltbekannte Ceylontee angebaut und die Teeplantagen ziehen sich über die Bergkuppen. Wir haben keine Plätze mehr reservieren können, jetzt schon ist der komplette Monat ausgebucht. Touristenzeit auf einer der beliebtesten Strecken. Okay. Wir machen uns früh auf den Weg und zu beiden Seiten des einen Gleises stehen schließlich Einheimische und Touristen. Der Zug kommt und der Run auf die Waggons geht los. Zweite Klasse suchen und hinein mit dem 20 Kilo Rucksack und mir. Schwitz. Nicht einfach, der Zug ist schon gut besetzt, wie er ankommt, dazu noch wir jetzt alle. Wir stehen in der Schlange und quetschen uns rein. Menschen stehen überall in den Gängen mit Gepäck. Es ist so voll, dass wir an der offenen Türe stehen. Im Gang wäre schlimmer. Die Fahrt dauert ja nur fünft Stunden, denn bei 30 Kmh schafft der Zug von 150 Km nicht schneller. Nun gut, Reisen auf Sri Lanka braucht Zeit. Wir richten uns mit einem deutschen Paar und vielen Anderen in unserer Nische ein. 1Gut festhalten, denn bei dem Gewackel ist man schneller aus der offenen Tür, als einem lieb ist. Mal hinsetzen und die Beine raus baumeln lassen, auch toll. Der Wind weht um die Nase und draußen die wilde Natur. Herrlich. Sehr zu empfehlen, ein ganz besonderes Erlebnis von Freiheit. Bei uns in Deutschland undenkbar. Touristen und Einheimische genießen offensichtlich hier dies tun zu dürfen gleichermaßen.

 

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Überall sieht man Beine und Köpfe aus den Waggons und Türen hervorschauen. Der Dschungel wechselt sich ab mit Reisfeldern und immer mehr Hügel mit Teeplantagen kommen in Sicht.

Pflücker stehen in den Feldern und ernten die Blätter in ihren Tragesack auf dem Rücken. Ich genieße die Fahrt sehr. Lasst euch von den Fotos einfach mitnehmen.

 

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Wir erreichen das verschlafene Bergdorf Haputale und gehen im Dorf essen. Wir bestellen einen Kokosfladen und einen Eierfladen und dazu probieren wir von den Leckereien, die es gibt. Spinatgemüse, Kartoffelcurry, Linsendaal und sehr sehr scharfe Okraschoten. Alles sehr lecker. Man reißt Stücke vom Fladen ab und damit greift man die anderen Zutaten. Zusammen mit zwei Tees zahlen wir 360 Rupien, 2 Euro. Ich bin begeistert.

 

Es fängt an zu regnen und Nebel zieht auf. Schöne Stimmung, Gute Nacht.


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Kandy, 14.-16.12.2015

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Unser Hotel liegt auf einem Hügel und wir haben eine herrliche Aussicht. Ich liebe Berge mit Wäldern! Wir spazieren am Kandy Lake entlang zum Zahntempel. Sri Dalada Maligawa. Wie immer ziehen wir wie alle anderen Menschen unsere Schuhe am Eingang aus. Udo bekommt einen Sarong, ein Tuch um die nackten Waden zu verhüllen. Es steht ihm gut.

Der Zahn des Buddhas soll hier als Reliquie erhalten sein. Er wird in einem ein Stockwerk hohen, wunderschönen Schrein aufbewahrt. Meist wird er morgens und abends in einer Zeremonie gezeigt. Viele gläubige Buddhisten pilgern hier hin. Am See gelegen, mitten in der Stadt ist der Schrein in einer großen Tempelanlage gelegen. Das große Haupthaus ist um den Schrein herum gebaut. Der Schrein selber ist unten, im Erdgeschoss sehr schön mit Schnitzereien und Bemalungen verziert. Über Treppen gelangt man in den ersten Stock, wo die Pilger wahre Blütenmeere als Opfergaben auf einem großen Tisch vor der Schreintüre ablegen.

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Viele Menschen sitzen hier dem Schrein gegenüber und beten. Es ist eine ruhige, andächtige Stimmung. Neben dem Gebäude ist noch ein Brunnen mit heiligem Wasser, ein Häuschen um Kerzen anzuzünden. Im scheinbar älteren Teil der Anlage gibt es mehrere kleine Tempel und heilige Bäume. Durch die Abwechslung eine schöne Anlage.

 

 

Wir besuchen außerdem den großen, weißen Buddha, den man nachts von der Stadt aus beleuchtet auf einem Berg sehen kann.

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Der Bahiravokanda Vihara ist über Treppen zu erreichen und sehr eindrucksvoll. Eintritt ist mit 200 Rupien sehr günstig. Hinter dem Buddha kann man bis zur Hälfte hinauf laufen und die zauberhafte Aussicht auf Kandy genießen. In einem winzig kleinen Gebetskämmerchen sitzt ein Mönch. Er schneidet einen Baumwollfaden ab und bindet ihn Mantra singend um mein Handgelenk. Zum Schluss noch knoten und das Mantra endet. Das Einzige was ich verstehe, ist OM und Hanuman, eine Gottheit. Udo bekommt auch seinen Segen am Handgelenk. In dem Häuschen entdecke ich Ganesha und Hanuman und viele bunte Götter, die ich von Plakaten aus Yoga Studios kenne. Spenden an Geld und Nahrungsmitteln liegen vor den Göttern. Ich freue mich über den Segen.

 

 

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Botanischer Garten Kandy

Wir besuchen noch die grüne Oase, den Botanischen Garten. Ein sehr großer und abwechslungsreicher Park. Riesige Bäume, eine Hängebrücke über dem Fluss, Alleen am Fluss entlang und große Wiesen bieten Erholung vom Stadtleben.

 

Am interessantesten sind die riesigen, lauten Flughunde, die zu hunderten in den Bäumen hängen. Mir haben am besten die zwei wunderschönen und prachtvollen Palmaleen gefallen.

Sehr außergewöhnlich. Bisher fehlt mir ein bisschen die angepriesene scheue Freundlichkeit der Menschen auf Sri Lanka. Städter sind ja oft schon etwas anders, daher freue ich mich auf das Landesinnere.


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Zugfahrt von Colombo nach Kandy, 14.12.2015

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Da es günstiger ist, fahren wir mit dem Tuk Tuk zum Bahnhof. Da unser Gepäck zusammen fast 40 Kilo hat, sind wir fast drei Personen. Das Tuk Tuk knattert aber tapfer den Weg entlang. Durch dichten Verkehr schlängelt sich der Fahrer. Ganz schön mulmig wird einem zwischen den großen Bussen in der kleinen Blechbüchse. Regeln scheint es wirklich wenige zu geben, daher helfen anscheinend nur halsbrecherische Manöver um vorwärts zu kommen. Angekommen suchen wir erst mal unser Gleis. Heute ist ganz schön viel los hier, es ist ein Wochentag.

Männer in Sarongs (Wickeltücher), Frauen in Saris, sowie modern gekleidete Inder laufen umher. Ich muss sagen, mir gefallen die Saris sehr gut. Keiner sieht wie der andere aus, alle sind farbenfroh und feminin. Die weibliche Seite der Frauen wird elegant hervorgehoben. Ich hoffe, ich finde auch einen schönen Sari für mich. Es ist nicht einfach, sich auf dem Bahnhof zurecht zu finden. Alles ist in Tamil geschrieben. Allerdings helfen einem die Mitarbeiter, wenn man Fragen hat. Die Züge, die ein und ausfahren sind schwer beeindruckend. Riesige Kolosse, die große schwarze Qualmwolken ausstoßen. Mir machen große Maschinen ja eher Angst. Die Züge sehen teilweise aus, wie vom Anfang der Eisenbahnzeit, sind sie vermutlich auch. Die Menschen stürzen sich bei Einfahrt in die offenen Türen, ohne Rücksicht auf Verluste, um einen guten Platz zu erhaschen. Ellenbogen raus und hops, hinein.

 

Unser Zug hat dann auch über eine Stunde Verspätung.

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Wie bei der DB: spät, aber da!

Im Waggon hängen Ventilatoren unter der Decke, die dringend nötig sind, denn der Schweiß rinnt in Sturzbächen. Die Schwüle ist wirklich ungeheuerlich. Nachts hat es bisher meist gewittert und tropische Regenschauer haben sich Monsun artig ergossen. Daher ist die Insel so üppig und grün. Die Fahrt geht los, hinaus aus der Stadt. Ringsum wird das Grau immer mehr vom Grün abgewechselt.Menschen treten auf den anderen Schienen ihren Heimweg an, sitzen darauf und schauen den Zügen zu oder lausen ihre Kinder. Viele ärmere Siedlungen erscheinen am Rand der Schienen. Trotzdem ist das Bild durch die vielen Palmen und Bananenstauden sehr schön.

An Bahnschranken stehen Tuk Tuks, Motorräder und kleine LKWs. Immer mehr große Wiesen erscheinen draußen an der vorbeiziehenden Landschaft. Ganze Palmenwälder säumen den Horizont mit der langsam untergehenden Sonne. Wolken türmen sich und die Abendsonne taucht die Kulisse in ein wunderbares, goldenes Licht. Der Zug rattert vor sich hin und ich genieße diese Fahrt in das grüne Naturparadies.

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Die ersten Regentropfen fallen und schließlich stürzen Sintfluten vom Himmel. Da es jetzt auch dunkel ist, nicht so schlimm. Einige Männer stehen an den offenen Türen und schauen hinaus.

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Wir kommen im strömenden Regen in Kandy an. Da wir uns in das erste Tuk Tuk setzen und viele Menschen warten kann der Fahrer den Preis machen. Er bietet uns dann auch netterweise die Fahrt für 800 Rupien an. Eigentlich würde sie maximal 300 Rupien kosten. Da bekomme ich nen Hals. Ich mag es nicht, so dreist übers Ohr gehauen zu werden. Gut, wir nehmen erst mal an. Das heißt, beim nächsten Mal Ruhe bewahren, abwarten und nicht das erste Tuk tuk nehmen. Das passiert einem trotzdem so oft. Weil man manchmal einfach nur ankommen will.

Wir haben ein neues Hotel gebucht, das daher noch nicht so teuer ist, und freuen uns aufs Bett.

Und ich habe wieder ein tolles Erlebnis zum träumen. Ich freue mich auf die Zugfahrt ab Kandy, denn sie soll eine der schönsten Strecken der Welt sein.