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Ein Kommentar

Bezaubernes französisches Flair und das pralle Tamil Leben in Pondi, 09.-13.01.2016

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Incredible India! Schön und schrecklich zugleich?! Hin und Hergerissen zwischen Hoffen und Bangen sitze ich im Flieger von Sri Lanka nach Indien. Spirituelle Wiege der Menschheit, Land des Machismus, farbenbunte und kulturelle Vielfalt, Armut, Elend, Müll und Palmenstrände. All das trudelt im Kopf wenn man sich auf die Reise in das geheimnisvolle Land der hunderttausend Götter begibt. Dennoch ist Indien mehr denn je im Blickpunkt der westlichen Welt, durch die große Yogabewegung, die kaum jemanden unberührt lässt. Welche auch mich ergriffen hat. Indien ist das einzige Land, wo ich besorgt bin bezüglich Hygiene und Gesundheitsversorgung. Daher schleppe ich eine große Tasche Medikamente mit. Gegen die Männer habe ich mich mit langer Kleidung, Ehering, Ehefoto auf´m Handy und Pfefferspray gewappnet. Man weiß ja nie. Wenn ich letzteres nie brauche, wunderbar.

Mit drei Stunden Verspätung geht mein Flug dann von Colombo nach Chennai. Nach einer weiteren Stunde im Taxi, da der Fahrer den Weg nicht kennt, bin ich mitten in der Nacht endlich im Hostel angekommen. Der alte Mann im Hostel versteht kein Englisch, dafür um so besser, nach Trinkgeld zu fragen. Ein einziger anderer Gast ist im Hostel und ich fühle mich so unwohl, dass ich morgens um sieben Reißaus nehme. Am Busbahnhof finde ich den Bus und los geht die mehrere Stunden dauernde Fahrt nach Puducherry (neuer Name). Der Fahrer rotzt alle paar Minuten aus dem Seitenfenster. Also, nie zu nah an Bussen vorbei gehen.

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Indische Pilger am Flughafen

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In Pondicherry (alter Name) angekommen bietet mir ein junger Inder, der auch im Bus saß an, mich mit ins Zentrum zu nehmen. Mein Bauch sagt ja und ich schwinge mich mitsamt 20 Kilogramm Rucksack auf das Motorrad. Man kann sich vorstellen, wie froh ich war, als wir ankommen. Da bekommt man ohne Unfall schon ein Schleudertrauma. Es ist nicht einfach, in dieser Zeit in Pondi (sagen alle hier) ein Zimmer zu bekommen. Es ist Hauptreisezeit. Das Sri Aurobindo Ashram zieht viele Reisende an.

Ich finde ein einfaches Einzelzimmer, wobei Dorm´s immer besser sind um Menschen kennenzulernen und Infos über die Umgebung zu bekommen. Ich orientiere mich zu Fuß. Am nicht besonders schönen kleinen Strand entlang gibt es morgens Sandmandalas auf der Strasse zu bewundern.

Die Gandhi Statue dort ist leider durch ein Gerüst kaum zu sehen. Direkt hinter der Strandpromenade erstreckt sich das französische Viertel. Alles ist sauber und wunderschöne Häuser säumen die ruhigen Straßen. Weiter in Richtung Zentrum beginnt das tamilische Viertel. Hier herrscht das pralle indische Leben. Kühe und Hunde auf der Straße, hupende Roller, Autos und Tuk Tuks. Viele verschiedene Strände bieten alle vorstellbaren Waren an. Jeder Zentimeter der Strassen wird genutzt. Mir gefallen diese Gegensätze sehr.

Ich besuche den atemberaubend bunten Ganesha (Elefantengott) Tempel. Natürlich müssen auch hier vor der Türe die Schuhe abgegeben werden.Der Tempel hat mit den Pagoden in Vietnam nichts gemeinsam. Ganesha wird in 100facher Darstellung abgebildet, in schreienden Farben. Die Gläubigen bekommen, unter Gebeten, verschiedene Zeichen von Priestern auf die Stirn gemalt. Neben dem meist gemalten dritten Auge auch weiße senkrechte Linien.

Danach zieht es mich weiter zum nahe Gelegenen Sri Aurobindo Ashram. Er war ein großer spiritueller Lehrer, der zusammen mit der „Mutter“, einer Französin, Gründervater von „Auroville“ war. Sie wirkten aber auch hier im Ashram und verfassten viele Bücher und Lehren.

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In einem umsäumten, ruhigen Innenhof steht der Samadhi von Aurobindo und der Mutter. Anhänger pilgern hier hin, um ihre Ehrerbietung zu zeigen und zu meditieren. Blüten schmücken den gesamten Schrein. Es ist ein ruhiger Ort der Besinnung mit toller Atmosphäre.