Wir freuen uns wieder auf die Zugfahrt. Die Strecke soll eine der schönsten Zugstrecken der Welt sein. Daher braucht man nicht unbedingt einen Sitzplatz, sondern soll es sich an der offenen Türe gemütlich machen, um die vorbeiziehende Landschaft genießen zu können. Hier im Hochland wird der weltbekannte Ceylontee angebaut und die Teeplantagen ziehen sich über die Bergkuppen. Wir haben keine Plätze mehr reservieren können, jetzt schon ist der komplette Monat ausgebucht. Touristenzeit auf einer der beliebtesten Strecken. Okay. Wir machen uns früh auf den Weg und zu beiden Seiten des einen Gleises stehen schließlich Einheimische und Touristen. Der Zug kommt und der Run auf die Waggons geht los. Zweite Klasse suchen und hinein mit dem 20 Kilo Rucksack und mir. Schwitz. Nicht einfach, der Zug ist schon gut besetzt, wie er ankommt, dazu noch wir jetzt alle. Wir stehen in der Schlange und quetschen uns rein. Menschen stehen überall in den Gängen mit Gepäck. Es ist so voll, dass wir an der offenen Türe stehen. Im Gang wäre schlimmer. Die Fahrt dauert ja nur fünft Stunden, denn bei 30 Kmh schafft der Zug von 150 Km nicht schneller. Nun gut, Reisen auf Sri Lanka braucht Zeit. Wir richten uns mit einem deutschen Paar und vielen Anderen in unserer Nische ein.
Gut festhalten, denn bei dem Gewackel ist man schneller aus der offenen Tür, als einem lieb ist. Mal hinsetzen und die Beine raus baumeln lassen, auch toll. Der Wind weht um die Nase und draußen die wilde Natur. Herrlich. Sehr zu empfehlen, ein ganz besonderes Erlebnis von Freiheit. Bei uns in Deutschland undenkbar. Touristen und Einheimische genießen offensichtlich hier dies tun zu dürfen gleichermaßen.

Überall sieht man Beine und Köpfe aus den Waggons und Türen hervorschauen. Der Dschungel wechselt sich ab mit Reisfeldern und immer mehr Hügel mit Teeplantagen kommen in Sicht.
Pflücker stehen in den Feldern und ernten die Blätter in ihren Tragesack auf dem Rücken. Ich genieße die Fahrt sehr. Lasst euch von den Fotos einfach mitnehmen.

Wir erreichen das verschlafene Bergdorf Haputale und gehen im Dorf essen. Wir bestellen einen Kokosfladen und einen Eierfladen und dazu probieren wir von den Leckereien, die es gibt. Spinatgemüse, Kartoffelcurry, Linsendaal und sehr sehr scharfe Okraschoten. Alles sehr lecker. Man reißt Stücke vom Fladen ab und damit greift man die anderen Zutaten. Zusammen mit zwei Tees zahlen wir 360 Rupien, 2 Euro. Ich bin begeistert.
Es fängt an zu regnen und Nebel zieht auf. Schöne Stimmung, Gute Nacht.