Heute geht es zum „Boca do Onca“ zum Mund des Jaguars. So wird der größte Wasserfall mit über 170 Metern hier genannt. Die Höhlen und Felsvorsprünge im Wasserfall sehen so aus, als wenn ein Gesicht hervorschaut. Natürlich ein Jaguar. Wir fahren zu einer Ranch. Alles ist sehr sauber und gepflegt. Europäischer Standard zum ersten Mal. Auf der großen Wiese vor und neben dem Gebäude gibt es zwei Swimmingpools mit Schwimmen und kleinen Wasserfällen. Sehr luxuriös. Man schaut von der Terrasse in ein Tal. Der Ausflug hat aber auch mit über 200 Reais seinen Preis. Nur zum Wasserfall sehen. Hier in Bonito findet keine Tour auf Englisch statt. Wir bekommen eine Einweisung per Video. Wie eine Schulklasse. Die Warnhinweise erinnern an deutsche Bürokratie. Entweder ist es hier lebensgefährlich, oder man muss brasilianischen Touristen alles vorkauen, was sie zu tun und zu lassen haben. Helen meint zweites. Wir fragen, ob auf Englisch übersetzt werden kann. Die unsympathische Führerin antwortet, dass sie nicht dazu angehalten sein, auch wenn sie es können würde. Außerdem wüssten die Leute ja, dass portugiesisch gesprochen werde und das können sie schließlich lernen. Arroganter geht’s nicht mehr. Ist aber natürlich auch der einfachste Weg. Ich fühle mich nicht Willkommen. Das erste Mal. Auch meine französischen Freunde finden die Reaktion mehr als unfreundlich. Wir laufen auf eine Plattform, von der man auf einen Fluss tief unten im Tal sehen kann. Es ist eine der höchsten Aussichtsplattformen. Von hier aus besteht die Möglichkeit, sich ins Tal abzuseilen. Natürlich wieder gegen Bezahlung. Wir müssen allerdings absteigen. Das heißt 886 steile Stufen. Das geht in die Waden. Unten angekommen gehen wir über Wege an verschiedenen Wasserfällen vorbei.
Der Größte, „Boca“ ist wirklich sehr beeindruckend. Wir steigen in das eiskalte Wasserbecken darunter. Weiter geht es zu unterschiedlichen Fällen, die kleiner aber wunderschön sind. Alles führt durch ein Waldgebiet. Bei dem vorletzten Wasserfall schwimmen wir unter einem tiefen Felsen durch und erreichen eine Grotte, in die sich der Wasserfall ergießt. Ein ganz besonderes Erlebnis. Ich finde es sehr beeindruckend. Nach fast drei Stunden ist die Tour beendet und wir ruhen uns nach dem leckeren Essen am Pool aus. Schade, dass es eine geführte Tour ist, aber die Natur ist sehr beeindruckend.
Am Abend gehen wir in ein Lokal im Zentrum. Es wird live Musik gespielt. Samba und Forro. Leonies Hospitalero ist mit Freunden dort. Leonie, Helen, Pierre, Dan und ich gönnen uns Caipi´s mit ortstypischen Cachaca. Schmeckt malziger und stärker als der Klare. Mir schmeckt er gut.
Natürlich lasse ich mich gerne zum Forro tanzen auffordern. Zum Schluss sind alle dabei und wir erproben Samba. Ganz schön schnell und nicht unkompliziert. Es macht allen sichtlichen Spaß. Im gesamten Lokal haben sich Leute schriftlich verewigt. Bänke, Tische und Wände sind komplett beschriftet. Wir verewigen uns auch und so findet mein Fredi auch einen Platz in Bonito auf der Wand des Lokals.






