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Letzter Tag auf dem Amazonas ???? 27.08.2015

Entladen ohne deutsche Vorschriften

Entladen ohne deutsche Vorschriften

Nach einer relativ ruhigen Nacht, das Motorgeräusch ist superlaut und durchgehend, werde ich durch Tumult geweckt.
Die Männer stehen zusammen und diskutieren. Kurz darauf steuert ein weiteres Boot bei. Wir erfahren, dass einer der zwei Motoren kaputt gegangen ist. Man könne auf das andere Boot wechseln, müsse dann aber Reais bezahlen. Schwierig, wenn man nur auf Nachfragen Informationen bekommt, diese dann auch irgendwie unstimmig sind. Die Sprache verstehen und sprechen zu können wäre in solchen Fällen ungeheuer von Vorteil. Fast die gesamten Passagiere des unteren Decks sind auf das andere Boot gegangen. Sonst dauert alles immer unglaublich lange.

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Drei Mal haben wir an kleinen Häfen gehalten. Dort wechselten Ladung und Passagiere. Aber ich wusste nie, ist genug Zeit um z. B. Obst zu kaufen oder vergessen sie mich. Jetzt komm ich von der Toilette wieder und bevor wir entscheiden können rüber zu gehen ist der Spuk vorbei und das andere Schiff legt ab.
Nun sind wir statt 100 Passagieren noch 30 und sehen was passiert.

Mein Ausblick

Mein Ausblick

Wir sehen das andere Boot vor uns davon fahren. Wir fahren weiter, aber langsamer. Es scheint, der eine Motor arbeitet kaum noch. Wir freuen uns, dass jetzt die Rettungsboote ganz oben für uns alle reichen werden. Galgenhumor. Einige Männer an Bord flirten mich an. Ihre Art ist allerdings nicht aufdringlich. Versuchter Small Talk, tiefe Blicke, freundliches Lächeln. Keine Ahnung, ob sie meinen ich bin eine reiche Gringa oder einfach so, ich empfinde es auf jeden Fall nicht als unangenehm. Man vertreibt sich eben die Zeit. Warum auch nicht, ich fühle mich sicher. Spannend finde ich, dass der Eine nach meiner Telefonnummer per Fingerzeig fragt. Ich frage mich… wozu. 🙂

Nun werde ich die letzten Stunden nutzen, um zu tippen. Denn ich habe jetzt vermutlich schon fast zwei Tage verloren.

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Letzter Sonnenaufgang

Der Tag vergeht mit Karten spielen, zuschauen, wie ein Schiff anlegt, um etwas zu reparieren und ein weiteres um Öl oder Sprit zu betanken. Jetzt ist es bereits 13 Uhr und wir scheinen heute noch nicht weit gekommen zu sein. Die Anderen haben jetzt schon drei Tage verloren. Ihr Weiterflug geht morgen Nachmittag. Wir werden sehen…….

Um 22 Uhr abends laufen wir in Belem ein. Belem begrüßt uns mit einer sehr beeindruckenden Skyline. Nach Tagen des Urwaldes und des wilden Amazonasufers mit winzigen Hütten haut mich das hier um. Eine hell erleuchtete Stadt begrüßt uns mit einer ganzen Reihe Hochhäusern. Mir kommt es gerade vor, als würden wir an Manhattan vorbei fahren. So vereint Brasilien mal wieder totale Gegensätze. Judith, Lisa, Simon und ich fahren gemeinsam ins Hostel und freuen uns tierisch auf ein Bett, eine Dusche und kochen zu können. Lisa ging es den letzten Tag schlecht, da sie insgesamt viel abgenommen  hat und ihr Kreislauf schwächelte.

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Wunderschöner Abschied


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Auf dem Amazonas mit der „Liberty Star“ 25.-26.08.2015

Regenbogen, hier sehr beeindruckend

Regenbogen, hier sehr beeindruckend

Den Tag über halte ich mich mit mitgebrachten Keksen und Wasser vom Schiff sozusagen über Wasser. Es ist sehr angenehm, jederzeit im Hammock liegen zu können. Das wilde Ufer zieht vorüber und die Gedanken können schweifen. Ein Schläfchen, ein bisschen dösen, träumen, hier ist man zum Nichtstun verdammt. Kann man aushalten. Ich genieße es. Kartenspielen und an Deck die Aussicht genießen sind weitere Optionen. Es wird nicht langweilig. Mittlerweile mischen sich die Gruppen. Die Brasilianer spielen mit uns Karten, wir gehen mit den Kanadiern zum Abendessen. Mehrere Tage auf engem Raum bietet Anknüpfungspunkte und Berührungsängste schwinden. Es ist eine angenehme Atmosphäre. Am Abend bilden sich die vertrauten Wolkentürme über dem Ufer. Vor uns eine weiße Wetterwand mit drohendem Regen. Wir haben Glück und kurz vorher löst sie sich auf, dafür sehen wir einen vollkommenen Regenbogen. Er bildet sich im Amazonas und endet im Urwald. Wunderschön. Ich lasse mich hier immer wieder beeindrucken.

Naturschauspiel ohne Gleichen

Naturschauspiel ohne Gleichen

Die Nacht war etwas ruhiger. Argentinier haben anscheinend die Angewohnheit, statt zu sprechen zu schreien, so konnte ich lange nicht einschlafen und bat sie dann, da sie sich direkt neben meiner Hängematte zur Unterhaltung platziert haben um Ruhe. Da ging ihnen wohl erst eine kleine Lampe auf, dass vier Leute die bereits fertig in der Hängematte liegen auch schlafen möchten. Das Problem ohne Rückzugsmöglichkeit sind Menschen mit grobem Empfindungsvermögen. Und ich bin etwas ungehalten, wenn ich nicht schlafen kann. Ein ruhiger Tag auf dem Amazonas zieht an uns vorüber. Der Fluss verzweigt sich immer wieder wird enger, weiter, wechselt in neue Passagen. Mich wundert es, dass die Kapitäne in diesem Gewirr zurechtkommen, da auch viele breite seichte Uferstellen sichtbar sind.OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Ich hatte ja gehofft, aber der Amazonas war bisher zu breit. Dann erscheinen sie in der engeren Passage. Die kleinen Boote der Einheimischen. Mit halsbrecherischem Manöver befestigen sie ihr kleines Boot am fahrenden Schiff. Vater und Sohn haben gekochte Garnelen geladen. Sie verkaufen den Sack der Tiere in Schale, die leicht gesalzen sind für 10 Reais . Ca. ein Kilo. Ich bin sehr erfreut, dies erleben zu können.

Tante Emma Laden des Amazonas

Tante Emma Laden des Amazonas

Es ist schon was Besonderes. Beutel mit Acai haben sie auch dabei. Sie verkaufen gut, sie müssen später eine weite Strecke gegen den Strom zurück nach Hause fahren.
Am Abend sitzen wir hinten und spielen Karten. Neben uns spielen die Brasilianer Domino. Steine werden auf den Tisch geknallt und lauthals diskutiert. Es geht richtig zur Sache, ernst aber freundschaftlich. Wir staunen nur. Auf einer kleinen Leinwand läuft ein Forro- Pop Konzert mit kurvenreichen Blondinen und sexy Sängern. Backgroundtänzer, enge Kostüme und der mitreißende Rhythmus begeistern die Massen des Konzertes. Shakira style scheint in zu sein, blond auch. Hier genauso wie überall ist die Show Welt eine andere, als die des Alltags.

Beeindruckende Sonnenuntergänge

Beeindruckende Sonnenuntergänge


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Schifffahrt auf dem Amazonas; Santarem nach Belem 24. 08. 2015

Mit solch einem Schiff sind wir unterwegs

Mit solch einem Schiff sind wir unterwegs

Mein Schiff soll um 10 Uhr starten, also muss ich eine Stunde vorher an Bord sein, um einen guten Platz für meinen Hamock zu finden. Um 7.40 Uhr fährt der Bus los, nach einer Stunde bin ich wieder am Hafen. Leider fährt die Barque am anderen Ende des Hafens ab und so muss ich in der frühen Hitze des Tages mit meinem Rucksack fast 30 Minuten am Ufer entlang laufen und einige Arbeiter fragen. Ich bin sehr erleichtert, dass mein „Barque de Belen“ mich tatsächlich ans richtige Ziel führt. Ich bin ziemlich fertig mit der Welt, als ich ankomme. Umso größer ist meine Freude, als ich an Deck Simon sehe. Mit ihm sind zwei junge deutsche Studentinnen. Judith und Lisa aus der Nähe von Münster. Ich freue mich, diese freundlichen und aufgeschlossenen Menschen zu sehen. Mit einer Gruppe von vier Argentiniern finde ich mein Lieblingsthema, Salsa. Mein Spanisch reicht nicht wirklich zur Konversation, aber dazu dann doch. Einige allein reisende junge Brasilianer liegen auch schon in den Hängematten. Die Zeit vergeht, zwei Boote starten nur unseres nicht. Es wird Mittag und wir sind immer noch im Hafen. Langsam bekomme ich mit, dass das Essen extra bezahlt werden muss, es ist nicht viel, 15 Reais pro Essen, aber ich habe nur noch 25 Reais. Und für drei Tage wird das wenig sein. Zu meiner Rettung erscheint ein witziges Reisepaar. Eine brasilianisch – türkische Männerreise Freundschaft. Sie haben sich im Internet kennengelernt, da der Türke immer nach Brasilien reisen wollte. Nun sind sie schon mit Familien gegenseitig in beide Länder gereist und gehören so gut wie zur Familie. Beide sprechen ein ausgezeichnetes Englisch. Es ist schön, ihren innigen Umgang miteinander zu sehen. Außerdem kann der Brasilianer als Übersetzer dienen, was sehr hilfreich ist. Sie wechseln mir 30 Dollar und ich bin aus dem Schneider. Der Brasilianer erzählt mir, dass er 5 Jahre einen Kindergarten geleitet hat, dort Musikunterricht gab und ein Musiker sei. Vom Auftreten her auf jeden Fall ein sehr intellektueller und gebildeter Mann. Ich erfahre über ihn, dass der Besitzer des Schiffes von Bord gegangen sei, da er noch eine Kleinigkeit zu tun habe. So fahren wir dann um 17 Uhr mit 7 Stunden Verspätung auch schon mal los. Ein weißer Reiher steht wie ein Geschenk der Schönheit am hässlichen Dock zum Abschied.
Ich habe nun nur einen Tag verloren. Schlimmer ist es bei Simon und den Mädels, ihnen wurde gesagt, sie blieben durchgehen von Manaus bis Belem auf einem Boot. Sie mussten gestern Abend von ihrem Boot auf dieses und warten seitdem. Also schon eine Nacht und diesen ganzen Tag. Brasilien eben. Da ich mein Hostel am 26. gebucht habe, hoffe ich, dass dies noch klappt.

Ich freu mich

Ich freu mich

Das Boot besteht aus 4 Ebenen. Auf der untersten Ebene sind die wahren wie Roller, Lebensmittel etc.
Auf der ersten Ebene ist ein großer Raum für Hängematten mit Klimaanlage. Geschlossen mit Fenstern. Dort befindet sich eine kleine Küche für die Mahlzeiten und die Toiletten/Duschen. Die Toilette/Dusche hat einen Quadratmeter. Neben der Schüssel ist etwas Platz und ein Duschkopf. Was sich hier für Flüssigkeit am Boden sammelt, kann man am Geruch erahnen. Der Geruch ist wirklich kaum auszuhalten, obwohl ich nicht zimperlich bin. Ich versuche, so gut es geht vor der Toilette einzuatmen und danach aus. Man kann danach als Apnoetaucher arbeiten. Neue Chancen sind mir immer willkommen. Zusätzlich gilt in ganz Brasilien: kein Papier in die Toilette sondern in den Eimer, was es nicht besser macht. Egal wie lange, ich dusche hier nicht. Das zweite Deck ist offen und hier hängen wir unsere Hängematten. Erstens um alles direkt zu erleben und zweitens um nicht zu erfrieren. Hinten ist eine kleine Terrasse mit Bar. Super zum Karten spielen, der einzigen Möglichkeit sich die Zeit zu vertreiben. Das haben wir dann auch stundenlang getan. Vorne ist der Steuerraum, wo die flirtbereiten Kapitäns warten. Ganz oben ist ein Ansichtsdeck. Von hier ist der atemberaubende Amazonashimmel ganz zu sehen.

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Unsere Hamocks

Es ist beeindruckend, über diesen riesigen Fluss zu fahren. Am Abend bilden sich riesige Gewitterwolken über dem Dschungel. Blitze erhellen sekundenschnell wie Wetterleuchten von innen die Wolken. Der Sonnenuntergang ist mal wieder beeindruckend. Die Wetterphänomene hier am Amazonas sind wirklich einmalig. Das Gewitter am Ufer lässt uns auch in der Nacht nicht ruhen. Es windet so heftig, dass der Mann neben mir und ich, heftig gegeneinander schaukeln. Die Hängematte schaukelt eigentlich sowieso beständig. Wenn man sich so weit es geht, querlegt, liegt man fast gerade darin. Obwohl ich sehr schnell seekrank werde, habe ich hier nichts. Das Boot schaukelt nur wenig, die Hammock dafür mehr. Gott und der frischen Luft sei Dank, vertrage ich alles.

Gewitter über dem Amazonas

Gewitter über dem Amazonas


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Ein letzter Abend in Alter do Chauo 23.08.2015

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Barbara ist eine superangenehmer travelmate, sie ist ausgesprochen freundlich zu allen Menschen. Auch ist ihre Stimmung ausgeglichen und ich genieße den Tag am Strand sehr mit ihr. Am Abend probieren wir eine Empfehlung aus und gehen zum Burger essen. Es gibt frisch gemachte dicke Fruchtsäfte für 5 Reais und die frischen, hausgemachten Burger mit Shrimps, Zwiebeln, Spiegelei und Maniok kosten 10 Reais. Preise, kaum vorstellbar. Der Burger ist so groß, dass er mir auseinanderfällt und er ist superlecker, frisch und ohne Zusatzstoffe.36
Danach treffen wir uns zum Abend alle in den Hängematten. Der letzte Abend gemeinsam hier. Schade. Am Montag verlassen alle den Ferienort. Ich habe ein langes, gutes Gespräch mit Barbara über Frauenthemen und wir verstehen uns hervorragend. Ich mag es, offen zu sein und nicht nur oberflächliches von Anderen zu erfahren. So etwas verbindet ungemein, auch ohne gemeinsame Vergangenheit. Die Stimmung ist entspannt, wir genießen es in den Hammocks, in der angenehmen Abendluft zu liegen. Einfache Dinge sind so schön. Einen wunderbaren Ort mit netten Menschen zu teilen ist wundervoll und macht meine Reise reich. Zum Schluss gehen wir hinaus, auf einen Steg um uns den Mond anzuschauen. Marcos geht voraus und sechs Frauen folgen ihm, wir witzeln darüber. Der Mond bestrahlt einen großen Teil des Flusses, der jetzt wie ein Meer aussieht. Wunderschön.


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Alter do Chao, ein Ort zum Verweilen, 22.08.2015

Barbara ist so nett, mich zu begleiten. Wir nehmen den Bus nach Santarém, um eine Hängematte für die Schifffahrt und meine Fahrkarte zu kaufen. Der Bus fährt eine Stunde und wir kommen zum Hafen. Dass gute am Busfahren hier ist, man bezahlt 2,50 Reais, egal wohin. Und die Leute sagen dir, wenn du fragst, wo du aussteigen musst. Am Hafen ziehen sich kleine Passagierbarken wie eine Perlenkette am Dock entlang. Ein winziger vollgequetschter Kiosk/ Bretterverschlag dient auch als Verkaufsstelle. Ich zahle 130 Reais für 2,5 Tage durchgängige Bootsfahrt in der Hängematte. So erfahre ich auch, dass nicht wie in der Herberge angegeben das Boot am Sonntag fährt. Also muss ich bis Montag bleiben, damit kann ich sehr gut leben. Meine Hängematte kostet mit Befestigungsseilen 30 Reais. Auf dem Rückweg nimmt der Bus einen anderen Weg. Wir fahren durch winzige Dörfer auf ungeteerten Straßen. So stellt man sich das richtige Brasilien vor. Dschungel wechselt sich ab mit kleinen Straßen, die Fahrt geht holperig über beigerote Sandstraßen. Dass hier Busse fahren ist einfach unglaublich. Ich höre förmlich die Stoßdämpfer aufschreien. Zurück genießen wir den Nachmittag wieder auf der Ilha do Amor.

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Ilha do Amor

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Fangfrischer Fisch. Hmmmmmmmmmmmmm

Im Schatten liegt es sich wunderbar mit der Aussicht auf das klare Wasser, die Füße im weißen Sand. Ab und zu eine lange Weile im Wasser, bis einem langweilig wird. Barbara stammt aus der Hauptstadt Brasilia. Sie erzählt, dass es sich abhebt vom ganzen Rest von Brasilien. Denn sie sei mit 60 Jahren eine junge, sehr gut organisierte Stadt. Aufgebaut wie ein Flugzeug, mit den Stadtbezirken der beiden Flügel und dem Sitz der Regierung im „Cockpit“. Aus dem Flugzeug kann man dies wohl gut erkennen. Sie ist eine weiße, aufgeschlossene, reisende, junge Brasilianerin. Sie könnte auch als Italienerin o. ä. durchgehen. Sie spricht sehr gutes Englisch, da sie viel reist und ihr Freund hat sie so kennengelernt, er lebt in Russland. Ihr sind schon viele Paare begegnet, die sich so getroffen haben. Denn Reisende sind durchaus anders. Wir unterhalten uns lange über unsere Kulturen. Wir stellen fest, dass in beiden Gesellschaften die Menschen auf der Sinnsuche sind und eine Art Entwurzelung und Depression erleben. Und das, obwohl wir mindestens das doppelte Gehalt dieser Menschen verdienen. Barbara arbeitet im Gesundheitsministerium und erzählt, als wir uns über Sozialhilfe in Deutschland unterhalten, dass sie nur das Doppelte verdient, was Sozialhilfeempfängern in Deutschland zum Leben zur Verfügung gestellt wird. Des Weiteren berichtet sie, dass es hier noch populär ist, bis zur Hochzeit bei den Eltern wohnen zu bleiben und mit Anfang 20 eine Familie zu gründen. Es sei aber nicht mehr zwingend notwendig, auf Biegen und Brechen zusammenzubleiben. Auch seien durchaus Rassenprobleme in Brasilien vorhanden. Mein Eindruck ist, dass die Indigenen einfache Arbeiten verrichten und die junge, aufstrebende Generation durchaus eher weiß zu sein scheint. Aber den großen Unterschied macht im Endeffekt doch die englische Sprache, sich der Welt zu öffnen. Selbst Josie und die zwei weiteren jungen Brasilianerinnen im Zimmer sprechen wenig Englisch. Barbara hingegen und die Angestellten im Hostel Manaus, ein sehr gutes. Scheinbar drei Faktoren bestimmen das. Sind die Menschen motiviert in andere Länder zu reisen und offen für Neues, erwerben sie ihr Geld im Tourismus, erkennen sie den Eigennutzen und haben Freude ihren Horizont zu erweitern. Die gilt für alle Reisenden, die ich bisher traf. Die Spanier und Franzosen in meiner Gruppe mussten alle Privatstunden nehmen, um das Schulenglisch überhaupt auf Konservationsniveau zu bringen. Vielleicht sollte es zusätzlich zum Unterricht Konversationsstunden geben. Offenheit für Menschen, Kultur und Umständen zeichnet Reisende im Gegensatz zu Touristen aus. Wobei ich denke, dass viel Berührungsängste aus Angst, Fehler zu machen auch Menschen daran hindert, offen zu sein.
Am Abend sehen wir wieder einen wunderschönen aber schnellen Sonnenuntergang des Feuerballes und bereiten uns auf die Nacht vor. Wir gehen in die „Disco“. Die offene Bar mit Bühne bietet genug Platz zum Tanzen davor. Ein einfacher Sandboden bietet sich zum barfuß tanzen an. Die Live-Band tritt auf und es geht volle Pulle los. Zwei 1,5 Meter hohe Trommeln liegen auf dem Boden der Bühne. Die Musiker sitzen darauf und schlagen die Trommel. Die Trommeln wurden vor dem Konzert am offenen Feuer erwärmt, um den Klang zu verbessern. Mehrere Rasseln und Ratschen unterstützen. Der Hauptsänger spielt ein Instrument ähnlich einer Ukulele, nur etwas größer. Den auffordernden Klang der Salsa kenne ich ja, aber das hier ist ganz anders. Die großen Trommeln sind dunkel und werden heftig und schnell gespielt. Mich erinnert es an Ritualtänze von Eingeborenen. Sie müssen unglaublich weit zu hören sein. Der Rhythmus des Carimbó ist Samba. So tanzen wir, bis das linke Bein schmerzt. Bei diesen Wetterbedingungen unglaublich schweißtreibend und anstrengend. Hochleistungssport. Denn die Musik ist unglaublich schnell und fordernd. Wie ich es kenne von Latino Partys, sind alle auf den Beinen und tanzen und lachen gemeinsam. Es ist halbdunkel und schwül, der Schweiß rinnt in Strömen, der Rhythmus bestimmt alles. Ein Paar, das in Brasilien lebt, ist auch dabei, er stammt aus Südafrika, sie aus Argentinien. Es ist eine Nacht in einer anderen Welt, die sehr ursprünglich scheint, und ich mittendrin.

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Ein letzter schöner Abend in Manaus 19.08.2015

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Wer im Hostel nichts zu tun hat, lümmelt auf den Sofas im Aufenthaltsbereich rum und surft im Internet.
Hier treffe ich den 26- jährigen Simon aus Zürich, der seit 8 Monaten in Südamerika unterwegs ist. Er ist tiefenentspannt. Ich quetsche ihn aus über seine Reise. Er erzählt mir viele Details und hat noch nirgendwo irgendwelche besonderen Probleme gehabt. Er spricht auch nur Englisch und etwas Spanisch. Simon ist auch schon durch Afrika alleine gereist. Wenn es einen packt……
Ich möchte den „Bosque da Ciencia“ besuchen und da er auf das Einchecken wartet begleitet er mich. Der Bus fährt ganz in der Nähe ab.

Hinter dem Fahrer ist eine Drehtür, an der ein Kassierer sitzt und das Geld entgegen nimmt. Der Bosque ist etwas enttäuschend. Nach 15 Minuten sind wir durch und außer ein paar schlecht präparierten Fischen, Insekten ist nicht viel zu sehen, außer dass man durch die Parkanlage gehen kann.

Abends gehen wir dann in die Stadt. Am schönen Platz unterhalb des Theaters herrscht abends immer eine schöne Stimmung. Hier ist es sauber, und die Menschen haben sich gut gekleidet, um auszugehen. Hier befindet sich ein kleiner Kiosk, der die nordbrasilianische Spezialität Tacaca anbietet.

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Es ist eine Suppe aus gekochtem Manioksud (sieht aus wie dünner Kleister) durchsichtig und glibberig. Kokablättern, Gewürzen und Shrimps. Die betäubende Wirkung kribbelt im ganzen Mund und es fühlt sich so ähnlich an, wie heiß und doch anders. Weitere Wirkung hat es wohl nicht. Die Suppe ist sehr salzig und fischig. Nicht schlecht, muss man aber mögen. Gereicht wird sie in einer Kalabasse und dazu bekommt man nur ein Holzstäbchen für die Shrimps. Neben dem Kiosk spielt eine Liveband, Bossa Nova. Wunderschön. Ein schöner Platz zum Verweilen für die besser betuchten in dieser rauen Stadt. Selbst hier sieht man nicht viele Touristen. Manaus scheint eine Transitstadt zu sein. Ich trinke meinen ersten Caipi hier, umgerechnet für 2 Euro. Ist dafür auch etwas kleiner. Hier verwenden sie weißen Zucker, der sich komplett auflöst. Ungewohnt aber lecker.
Später begleitet ich Cesar, der im Hostel an der Rezeption nach der Arbeit zum Abendessen. Er wollte unbedingt mehr über meine Reisepläne erfahren, denn er ist auch ein Reisender. Er verließ 2010 seine Heimatstadt Santiago de Chile und ist seitdem unterwegs. Mit dem Fahrrad! Er möchte einmal erzählen können, dass er ganz Südamerika aus eigener Kraft mit dem Fahrrad erkundet hat. Eine reisen Strecke hat er ja schon mal geschafft. Er arbeitete als Literatur und Musikjournalist bei einem Radiosender. Die Liebe zu diesen Genres merkt man ihm noch an. Der Radiosender wurde, wie viele andere von Spaniern aufgekauft und er verlor seinen Job. Unter anderem ein Punkt, nun seinen Traum zu leben. Wir unterhalten uns darüber, dass oft wenig zum glücklich sein dazugehört an materiellen Dingen. Dass wir uns aber glücklich schätzen, Leidenschaften zu haben. Und das es für viele der neuen Generation der Technik, der Medien, der Selfies und des Internets schwierig werden wird. Viele sind nicht für Ausflüge in die Natur, Erkundungen der Gegend zu bewegen, da sie dort kein Wifi haben. Über Wünsche und Ziele ist auch nicht viel in Erfahrung zu bringen. Obwohl unsere Kulturen so unterschiedlich sind, sind die Probleme der Entfremdung, Isolation und Entwurzelung doch in beiden Kulturen vorhanden.


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Manaus, die Spröde 13.08.2015

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Markthallen mit Blick auf den Hafen

Auf der Dachterrasse beim Frühstück beobachte ich die ca. 30 Geier, die über Manaus kreisen. Wäre ich in der Wüste, würde ich mir jetzt Gedanken machen. So sehe ich es einfach nicht als böses Ohmen an. Unterhält man sich mit unterschiedlichen Backpackern weiß jeder ein bisschen etwas Anderes zu der Region. Wie ein Puzzle setzt sich ein Bild aus Mythen, Geschichten und Halb- Wahrheiten zusammen. So erzählt mir Eva, dass die Geier hier geschütze Tiere seien, die nicht geschossen werden dürfen. Wer weiss. Bei uns sind die Tauben die „Ratten der Lüfte“, hier scheinen sie größer zu sein. Irgendwie passen sie aber auch zur Hafenregion. Alles hier ist ein wenig dreckig (Fluss, Straßen, Menschen und Tiere) und der Duft ist auch nicht der, der großen, weiten Welt. Und trotzdem mag ich dieses Viertel. Es riecht nach harter Arbeit, hartem Leben, Lebenskampf und Ursprünglichkeit. Hier werden andauernd Schiffe beladen und nebenan, in den Markthallen wird verhandelt, geschlachtet, präsentiert und gekauft. Ein quirliger Ort, der mich gefangen nimmt, wo Männer und Frauen ihrer täglichen Arbeit nachgehen.

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Oase in der Stadt

OLYMPUS DIGITAL CAMERAIch schlendere gerne über Märkte, um dort regionale Produkte wie Obst, Gemüse, Kräuter, Fische oder Kunsthandwerk zu entdecken. Völlig tauche ich in diese eigene Welt ein. Draußen ist das andere Leben und diese Märkte sind immer wie ein kleiner Mikrokosmos. Ein Rausch der Sinne, Farben, Gerüche und Geräusche. Ich liebe diese Stimulation. In den Markthallen in Manaus gibt es eine kleine Halle mit Fleisch und einem kleinen Imbiss, darauf folgt eine Halle mit Kunsthandwerk und Snacks wie z.B. Nüssen. Dann folgt eine große Halle mit Fisch und Fleisch, angeschlossen sind Gemüse und Obst in kleinen Bereichen. Die letzte Halle sieht aus wie ein Obstgroßhandel. Unendliche Mengen von Bananen, Ananas und Limetten sind aufgereiht.

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Wunderschöne exotische Fische

Wenn ich mittlerweile durch die Straßen von Manaus laufe fühle ich mich auf eine gewisse Art zugehörig. Eine junge Brasilianerin kam mir sofort zu Hilfe, als ich mit dem Stadtplan an einer Ecke stand. Der Zeitungsverkäufer wurde spontan zur Unterstützung hinzubeordert. Ich bin verwundert und freue mich natürlich sehr. Ob es einem Fremden in Bonn oder Deutschland wohl auch so ergehen mag?

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Passt noch auf die Waage…..

Zurück im Hostel freue ich mich über die kühle Dusche (warmes Wasser gibt es nicht, weder für Körper, noch für Geschirr) und wundere mich darüber, von meiner Zimmernachbarin angestarrt zu werden. Als ich sie fragend anschaue bricht die ca. 50-jährige Brasilianerin fast in Tränen aus. Mit gebrochener Stimme und eben solchem Englisch erzählt sie mir ihr Leid. Ich hätte so ein schönes Kleid getragen (4 Euro T-Shirt Kleid von H&M) und sie habe früher auch eine so schöne Figur gehabt. Nun habe sie nur noch Rückenleiden etc.. Der Rest geht im Wehklagen unter. Ich bin berührt, irgendwie ist sie schrecklich und niedlich gleichzeitig. Und es wirft die Frage auf, wie wird es uns einmal ergehen, wenn wir älter werden. Ein wenig kann ich dann ja doch immer mitfühlen. Heute am frühen Abend sitzt sie dann ganz schnieke und leidend/ jammernd im Taxi nach Hause und ruft mir tschau tschau entgegen. Standesgemäß bekommt sie zwei Wangenküsse von mir zugehaucht. Irgendwie finde ich so etwas divenhaftes schon amüsant, ich muss es ja nicht auf Dauer ertragen. Ja, das Leben ist eins der Schwersten.

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Am Ende noch ein bisschen getrockneter Fisch. Brrrrrrrrrrr

Für morgen habe ich eine Drei- Tages- Tour gebucht.

Dschungel und Amazonas im Ausgleich zur Stadt, darauf freue ich mich jetzt wirklich. Ich verrate mal nicht zu viel und bin gespannt.


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Ankunft in Manaus 12.&13.08.2015

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Beeindruckender Amazonas

Beeindruckend beginnt mein zweiter Tag. Unter dem Flugzeug erstreckt sich, so weit das Auge reicht, der brasilianische Urwald. Ein grüner Teppich aus Bäumen. Nichts, was der Mensch verändert oder zerstört hat. Unsagbar beeindruckend. Genauso der sich ebenfalls bis zum Horizont erstreckende Amazonas. Als Rheinländerin ist mein Denken über das Ausmaß von Flüssen zu klein, um dies da unten nicht als Meer ab zu speichern. Wunderschön. Hier oben bekommt man einen Eindruck, was „Pachamama“ wirklich bedeutet. Ich verstehe es aus vollem Herzen.

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Manaus frisst sich in den Urwald

Wirklich alleine bleibt man als Reisender nicht, dies sagten mir Alle, die schon einmal so ähnlich unterwegs waren.

Und prompt stehen zwei überforderte Gringas in Manaus am ATM des Flughafens und retten  sich gegenseitig. Da man den selben Lebenslüsten frönt (Reisen) teilt man sich spontan und solidarisch das Taxi in die Innenstadt. Also genieße ich die erste Fahrt als „Flashpacker“. So nennen sich die Backpacker, die sich auch Luxus gönnen. Der nicht so groß gewachsene Taxifahrer schnauft unter meinem 20 Kg Rucksack beim Einladen, ich kann nur entschuldigend die Achseln zucken.

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Der alte Charme ist noch spürbar

Im Hostel lerne ich Eva aus Italien und Clara aus Holland kennen. Ich bin todmüde nach 2 Tagen unterwegssein und einer Nacht am Flughafen. Aber natürlich nehme ich, unvernünftigerweise, direkt eine freundlichen Einladung der Beiden für diesen Abend an. Ich könnte was verpassen, das geht gar nicht. Außerdem kann ich so sofort die Stadt erkunden. Schnell ziehen wir los und laufen durch die abendlichen Straßen. Es ist ein bisschen schwül, und wie in jeder Stadt ist einiges los. Wenn wir um Hilfe bitten sind die Menschen sehr hilfsbereit. Ich fühle mich sicher und etwas wie bei einem Schulausflug. Die Atmosphäre und die alten Bauten erinnern mich sehr an Kuba. Leider sind auch hier fast alle Gebäude aus der Kolonialzeit heruntergekommen.

Wir erreichen das imposante Theater, wo jeden Abend um 20h eine Veranstaltung kostenfrei stattfindet. Als wir hinein gehen, bin ich geplättet von dem pompösen Inneren. Wunderschöne Deckenmalereien, Mehrere Galerien übereinander und Verzierungen in Gold tun ihre Wirkung. Das Konzert der Geigen und Celli nimmt mich mit.

Fazit: mach dir keine Vorstellungen von dem was kommt, denn es könnte noch viel besser werden.

Dass ich an meinem ersten Abend sofort ein Kulturhighlight umsonst genießen darf, da hätte ich im Traum nicht dran gedacht. Kleines Manko war, dass ich von Anfang an gegen das Einschlafen kämpfen musste. Ebenso empfand ich es als unangenehm, dass ich, gefühlt, durch die Klimaanlage in Raureif gehüllt war. Es war ein tolles Event, aber kein Mensch kann erahnen, wie froh ich dann war, im Bett zu sein.

Auf dem Fuße folgte das nächste Highlight.

20503801952_613cf9a7ec_oIch erklimme die Dachterrasse des Hostels und darf bei Sonnenschein über die Dächer Manaus blickend, frühstücken. Da ich ja nur alles halb lese, war mir dies vorher durch gegangen. Gott sei dank zum Positiven.

Ganz schwierig ist es für mich, mich jetzt selber und meine Habseligkeiten zu organisieren. Daher schäme ich mich etwas, als ich bemerke,dass das Zimmermädchen auch die Betten gemacht hat. Ich habe keine Ahnung, wie sie das obere Stockbett, mitsamt des Inhalts meines halben Rucksacks darauf, überhaupt herrichten konnte. Ich hoffe einfach, dass es nicht auf mich zurück zu führen ist.

Nach dem Frühstück begleite ich Clara, die auf einem Boot mit ihrer Hängematte einchecken muss.

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Der einzige Weg ausser dem Flugzeug….

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Hafen Manaus

Wenn ich schon nicht die Sprache beherrsche (was hier nicht wirklich gut ist), dann will ich doch wenigstens den Vorgang gesehen haben. Am Hafen ist ein Schalter für die Fahrkarten, dann geht es in den Hafenbereich und dort auf das Schiff. Gut, dass wir früh sind, denn jeder sucht sich den Platz für seine Matte selber.

Später laufe ich entspannt alleine weiter durch die Straßen und sehe mir die Altstadt an. An den Straßen stehen viele Menschen unter Dächern, um auf die Busse zu warten. Sie winken diese zu sich, oder rennen ihnen hinterher. Busfahrer kennen hingegen hier nur Vollgas. Die kleinen Gassen sind voller Menschen und Stände. Meist verkauft jeder eine Produktsorte in vielen Ausführungen. Ich fühle mich an Vietnam erinnert und tauche ein in die Masse. Keiner glotzt, kommt mir zu nahe oder ist sonst irgendwie unangenehm. Ich fühle mich gut.

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Das pralle Leben in der Altstadt

Ich merke, dass anscheinend vieles einfach nur von der Gewohnheit abhängt. Da wir Saigon und alle anderen Städte in Vietnam per Karte und zu Fuß erobert haben, bin ich jetzt entspannt. Ich mag es, den Ort zu erkunden, mich so zu orientieren, und kann ganz in diese Stadt eintauchen. Gefüllte Teigtaschen und Fruchtdrinks von Straßenhändlern sind meine Mahlzeit.

Hätte ich mir früher nicht alleine zugetraut, geschwiegen denn, dies dann noch zu genießen. Um so natürlicher und selbstverständlicher man mit einer Situation umgeht, desto besser funktioniert Alles. Dies spiegeln einem dann auch die Menschen wieder.

Zugegeben, bin ich auch ab und zu etwas hysterisch. Wenn, z.B. wie gerade der Stecker vom Laptop nicht in diese verdammte Steckdose passen will. Auch nicht mit Gewalt. Dafür kenne ich jetzt hier alle Elektrogeschäfte. Der letzte Fotoladen war dann meine Rettung. Ich könnte euch und mich ja niemals enttäuschen. Wäre ein Desaster.

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XXL Bananen Verkauf beim Obstmarkt am Hafen

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Fischer verkaufen ihren Tagesfang am Hafen

In diesem Sinne….eine gute Nacht, denn bei euch ist es jetzt 2:55 Uhr und bei mir 21:55 Uhr.

Morgen wartet ein neuer Tag.