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Dschungel Tour -Amazon Antonios Jungle Tours- 14.-17.08.2015 3. Tag

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Wir besuchen die nächsten Nachbarn der Lodge. In der Hütte aus Holz und Blech wohnen mindestens 5 Erwachsene und drei Kinder.

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Neben dem Fischen lebt die Familie vom Anbau einiger Maniok Pflanzen und hält Hühner. Ein zahmer Papagei und Hunde gehören auch dazu. Die Hütte der Familie hat auf der Terrasse eine kleine Küche und besteht sonst nur aus einem Schlafraum.
Unter einem Dach abseits befinden sich weitere Hängematten und ein großer runder gemauerter Ofen, worauf sich eine große Pfanne, ähnlich einer Paella Pfanne befindet.

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Der Guide erklärt noch, dass die Kinder ab 4 Jahren vom staatlichen Boot zur Schule abgeholt werden. Wie weit das umgesetzt wird, ist nicht ersichtlich. Irgendwie ist alles wie im Zoo, eigenartig. Ich weiß nur nicht, wer wen anschaut. Schade, dass ich nicht ihre Sprache kann.

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Ein Traum

Ich genieße die letzten Stunden auf der Lodge in Ruhe auf dem Steg beim Schwimmen und Sonnen. Eine Stunde habe ich mich intensiv mit Roberto unterhalten. Der Guide erzählt mir hochinteressante Dinge, wie er die Welt als „Indigener“ sieht. So erzählt er, dass er seine Stammessprache und portugiesisch lernte und erst vor sechs Jahren begonnen hat, englisch zu lernen. Er lernte die Waldmedizin noch von seinem Großvater und erzählt mir einiges darüber. Für mich ein hochinteressantes Thema. Roberto sorgt sich um den Verlust des alten Wissens. Ebenso sieht er die Problematik, dass Teile der Nachbardörfer um seinen Wohnort in Boa Vista sich weigern, die Änderungen der Regierung und der Zeit anzunehmen. Obwohl wir aus so verschiedenen Kulturen kommen, ist unsere Sicht vom Wert der Dinge sehr ähnlich. Dieses Gespräch ist für mich ein besonderes Geschenk, in eine andere Welt blicken zu dürfen.

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Es waren wundervolle, beeindruckende Tage in einer tollen Lodge und einzigartigen Natur.
Ebenso beeindruckt haben mich die Mitreisenden, denn ein solch direktes und sehr persönliches Kennenlernen ist oft im Alltag nicht möglich.

Auf dem Rückweg sehen wir eine Schlange wie ein Pfeil über die Straße flitzen. Ein Kakadu fliegt an uns vorbei und ein weiss-graues Äffchen flüchtet in den Wald. Der Fahrer hört Bachata und ohne uns wirklich verständigen zu können kommen wir zum Schluss, dass wir diese Musik beide sehr mögen. Bei der Rückkehr fällt mir nun doch auf, dass Manaus natürlich eine sehr dreckige Stadt ist. Im Gegensatz zum Dschungel. Kurios oder nicht?!

Und doch mag ich es, nach einer Weile zu wissen, wo ich mich in der Stadt befinde und den Weg des Fahrers vorhersagen kann. Die rundum schwarz getönten Scheiben der anderen Autos wären ein Schlachtfest unserer TÜV Mitarbeiter, von Allem Anderen ganz zu schweigen. Ich komme in meinem Hostel an und fühle mich heimisch, ein gutes Gefühl.
Morgen gönne ich mir einen Schreib- und Körperpflegetag, um die drei Tage wieder aufzuholen. In diesem Sinne…..


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Dschungel Tour -Amazon Antonios Jungle Tours- 14.-17.08.2015 2. Tag

Morgendämmerung über dem Ubud River
Wir fahren um 5:45h hinaus auf den Fluss um den Sonnenaufgang zu erleben. Undenkbar, diese Zeit, um arbeiten zu gehen. Bin ich aber motiviert, etwas Schönes zu unternehmen, kein Problem. Josef paddelt uns auf dem spiegelglatten Wasser. Wenn keine Brise geht, sieht der Fluss aus wie eine glatte Fläche. Wunderschön. In den weiter entfernten Bäumen hängt der Morgennebel und es ist bereits hell durch die Dämmerung. Die Zirpen hören auch jetzt mit ihrem Konzert noch nicht auf. Die Vögel erwachen aber und stimmen ein. Zunehmend mehr Nebel zieht ringsum auf. 52

Kurz vor Sonnenaufgang beginnt es schwül zu werden, die Sonne kündigt sich an. Ein weißes Band erscheint am Ufer- Horizont und schließlich taucht orange die Sonne über dem Nebel und den Bäumen auf. Welch ein Spektakel. Eine unfassbare Atmosphäre in dieser unendlichen Weite, voll mit Schönheit, Farbe und Leben. Ich erlebe meinen bisher mit Abstand beeindrucktesten Sonnenaufgang. Alleine hierfür hat sich der lange Flug schon gelohnt. Wie als Sahnehäubchen kommen die Delfine, um den neuen Tag zu zelebrieren. Ich könnte schon wieder heulen. Danke, dass ich so prädestiniert bin und dies erleben darf. Für mich lohnt es sich, den Preis zu zahlen. Auf meinem Sofa hätte ich selten diese Momente. Ich mag es, das Leben zu fühlen und im Innersten berührt zu werden, das treibt mich voran.Einzigartig

Langsam fangen die Sitzbeinknochen (ja, die habe auch ich unterm Po) an zu streiken. Langes Sitzen im Boot fordert seinen Tribut. Außerdem ist das Kreuz ohne Yoga und mit Hängematte etwas malträtiert.
So begeben wir uns nach dem Frühstück auf einen Junglewalk. Kleine Pfade führen uns tief in den Dschungel.

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Wir haben 30 Grad und die Luftfeuchtigkeit lässt sich mit der im Tropenhaus des botanischen Gartens in Bonn vergleichen. Ziemlich anstrengend und unangenehm. Nicht überdeutlich spürbar, aber so, dass Alles durchgeschwitzt ist und bei jedem Stopp der Schweiß in Strömen fließt. Josef erklärt uns die Wirkung von Saft und Rinde einiger Bäume. So verbrennt er den Harz eines Baumes, der dann zu einer teerähnliche Masse wird. Wir riechen auch den Harz eines Baumes, der genauso wie Tigerbalm riecht und bei Erkältung hilft. Das Pfeifen des „Captains des Dschungels“, einem sehr kleinen Vogels, begleitet uns sehr laut und erinnert an das Hinterherpfeifen eines Casanovas.

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Mich erinnert die Vegetation an die des Waldes in Vietnam. Große Palmblätter und riesige Lianen bestimmen das Bild.
Nach dem Mittagessen, zurück in der Lodge packen wir alle Hängematten, Moskitonetze, Essen und Trinken für unsere Nacht in Dschungel ein. Nach einer kurzen Bootsfahrt führt uns ein weiterer, zweistündiger Marsch durch einen beeindruckenden Dschungel. Hier ist alles größer und beeindruckender als morgens. Die Palmblätter sind mehr als zwei Meter groß und die Lianen sind meist genauso groß wie die riesigen Bäume. Der Weg ist lang, feucht und beschwerlich genug, um Reue zu üben. Erstens ist es gut für den, der wenig trinkt. Denn einen schlechten Daypack mit zwei Litern Wasser, Kleidung, Hängematte und Nahrungsmitteln mit zu nehmen, lässt die Träger so einschneiden, dass man ganz schnell trinken kann, plötzlich. Und dann zweitens noch diese Schokokekse vor der Reise. Multipliziert mit dem Satz: „Jetzt musst Du mal nicht mehr so streng sein, Du wirst eh auf der Reise abnehmen!“ Fehler, böser Fehler! Je mehr Masse, desto mehr Energie… weit gefehlt. Schwitzend, trinkend und Geduld übend genieße ich trotz nur Yoga zur Vorbereitung (verdammt!) die Natur.

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Aufbau der Blüte

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Leider ist unser Guide, Macheten schwingend im Laufschritt über Stock und Stein unterwegs. Denn hier ist es um 18 h schlagartig stockdunkel.

Schmetterlinge von 10 cm fliegen ab und zu an uns vorbei. Außergewöhnliche Blüten die von Schmarotzerpflanzen zu Boden fallen, zeigen den Jägern im Wald ein gutes Jagdgebiet an. Denn diese werden gerne vom Wild gefressen (die Blüten, nicht die Jäger!). Wir erreichen ein kleines Tal mit glasklarem Bächlein. Eine Plane ist für die Hängematten gespannt.

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Wir hängen unsere Hängematten, Moskitonetze, Taschen und Schuhe für die Nacht auf. Da unser Guide sein Feuerzeug vergessen hat, geht es mit frutaner Diät um 18h zur Strafe für alle ins Bett/ Hamock. Einige Sterne sind durch die Baumwipfel zu sehen und die Insekten singen uns in den Schlaf. Ich fühle mich sicher und habe überhaupt keine Angst. Um sechs Uhr morgens ist es hell und der Schrei des Tukans begrüßt uns alle. Da wir schon als Frutaner eingewiehen sind, gibt es Ananas, Bananen und doch ein paar Kekse zum Frühstück. Die Gruppe versteht sich hervorragend und gemeinsam wird das Lager geräumt. Josef und sein Gehilfe schnitzen uns noch aus wunderschönem Holz Löffel und Caipistößel.

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Blick aus meiner Hängematte

Auf dem Rückweg gehen wir an zwischen Ästen hängenden, großen Spinnennetzen vorbei, die als Kinderstube für den Nachwuchs dienen. Josef schabt an einem Baum und heraus kommen 2 cm große Bullenameisen, denen man aus dem Weg gehen sollte. Ihr Biss bereitet 24 Stunden heftigste Schmerzen. Wir riechen auch an der abgeschabten, intensiv duftenden Rinde des Rosenbaumes. Josef nimmt einen geschlossenen Stängel aus der Mitte einer großen Palme, die am Boden wächst. Er schüttelt den Stab und daraus entfalten sie die Palmblätter. Er erklärt, dass daraus die traditionellen Dächer gebaut werden. Nur leider gerät diese Art in Vergessenheit, da die Regierung den Menschen moderne Mittel zum Bau zur Verfügung stellt.
Zurück in der Lodge fühle ich, dass neben Abenteuer einfacher Komfort wie auf Toilette können (im Dschungel zerstechen die Mücken dir den Po, denn der ist ohne Nobite), im Bett schlafen, duschen und Essen einfach ebenso wundervoll sind.
Zum Nachmittag fahren wir mit einem kleinen Kanu stundenlang zwischen den Bäumen umher, um Vögel zu suchen. Das Lichtspiel auf dem Wasser ist fantastisch.

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Dunkle Passagen, wo nur einzelne Lichtpunkte das Wasser erreichen und größere, sonnige Flächen wechseln sich ab. Außer dem Plätschern des Ruders und einiger Vögel herrscht eine wohltuende Stille. Eine willkommene Abwechslung zur Anstrengung des Dschungels. Hier ist es nicht so schwül. Wir sehen wenige Vögel und genießen den Zauber dieser Fahrt. Hier, genauso wie im Dschungel bekommt man ein Gefühl dafür, dass man ohne Führer hoffnungslos in diesem riesigen Land verloren wäre.

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Josef erzählt mir, dass er mit 18 Jahren aus Boa Vista im Norden gekommen ist, um Arbeit zu suchen. Dort ist kein Dschungel, sondern Steppe und Berge. Er arbeite als Freelancer und habe schon mal einen halben Tag zwischen den Touren frei. Ich habe natürlich nicht gefragt, was er verdient. Ich, mit 18 Jahren… was ein Unterschied.
Nachts geht es ohne Erfolg noch einmal zur Kaiman Suche hinaus und erst jetzt eröffnet sich mir dieser unglaubliche Himmel. Das Wasser ist wieder glatt wie ein Tuch, so spiegeln sich dort alle Sterne. Über uns spannt sich im großen Bogen das Firmament. Die Milchstraße bildet ein milchig leuchtendes Band zwischen den hunderten von Sternen. Ich bin mir sicher, hier sind alle Sternzeichen zu sehen. Bei uns bildet der Nachthimmel keinen Bogen so wie hier. Ich komme mir tatsächlich vor wie in einer Kuppel. Wer einmal hier einen Sonnenaufgang und diesen Nachthimmel gesehen hat, wird dies nie vergessen. Sind wir doch klein und unbedeutend und ist das Leben doch schön!

Nachbarin

Nachbarin

In dieser Nacht schlafe ich nicht gut, da ich überall „Plopp“ höre und ich weiß, das sind: sie! Sie, die Vogelspinnen, die sich vom Dach oder Baum fallen lassen. Und es ist laut, was heißt: sie sind groß. Und ich ohne Moskitonetz. Die fliegenden Kakerlaken und sonstigen Tiere machen mir nix aus, aber Spinnen und ich werden in diesem Leben sicherlich keine Freunde mehr. Aber ich vermute, ich werde es überleben.


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Dschungel Tour- Amazon Antonios Jungle Tours- 14.- 17. 08. 2015 1. Tag

Das Glück ist ja immer mit den Kindern. Naja, so ähnlich ist der Spruch ja schon… Ich bin leidenschaftlich schlecht in Vorbereitung von Touren. Ebenso lese ich nie Gebrauchs- oder Aufbauanleitungen. Daher bin ich wirklich überlebensmäßig auf die technische Hilfe meiner Freunde daheim angewiesen. So bin heilfroh, auch jetzt von dort aus unterstützt zu werden. Da bin ich ein hoffnungsloser Fall. So ging es auf den Jakobsweg zwar mit Reiseführer, aber ohne ihn vorher gelesen zu haben. Dann wunderte ich mich, dass der Camino in Spanien in solch hohen Bergen liegt. Ebenso spontan war die Rucksacktour Vietnam innerhalb von 10 Tagen entschieden und geplant wurden nur die Flüge. Ich bin froh, dass mein Schutzengel fit ist und so schnell fliegen kann, wie ich manchmal entscheide. Zurück zum Jetzt. In Deutschland hatte ich mir eine Amazonas Tour ausgeguckt.  Ich habe es gerne, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dass dies dann auch so funktioniert. Natürlich hatte ich überlesen, dass man die Tour bis 7 Tage im Voraus buchen kann. So ging ich einfach (aus Faulheit) dann zu dem kleinen Büro eines Tourenveranstalters im Hostel um meine Tour zu buchen. Während des Transfers mit Minibus zum Fluss Urubu lerne ich ein reisefreudiges spanisches Paar aus Madrid kennen. Sie haben schon die halbe Welt bereist und viel Zeit auf die Vorbereitung dieser Tour verwendet. Sie erzählen mir, dass diese Tour eine der Besten bezüglich Individualreisen hier sei. Außerdem sei dieser Flusswasserzusammensetzung so gut wie moskitofrei und das Schwimmen ist ebenso möglich. Da sag ich mal : Schwein gehabt!

Wir fahren drei Stunden und obwohl ich gegen die Übelkeit mit „Sea-Bändern“ an beiden Armen bewaffnet bin (Druck auf Magen- Meridian) geht es mir so lala. Wir fahren an einer Müllhalde vorbei, wo sich tausende von Geiern aufhalten. Ein beeindruckendes Bild. Kilometerlange, schnurgerade Straßen führen durch den Urwald. Wir weichen immer wieder auf die andere Straßenseite aus, um den metergroßen Schlaglöchern auszuweichen. Hunden und Pferden, die aus der Koppel ausgebüxt sind ebenso. Endlich kommen wir an zwei einsame Häuser am Ufer an.

Der Weg von Manaus zur Lodge

Dort warten die einfachen motorisierten Boote auf uns. Das Gefühl, dass mich ergreift, als im Boot sitze und das blaue Wasser, der grüne Dschungel und diese unermessliche Größe fliegen an mir vorbei, ist unbeschreiblich. Ich bin wirklich hier! Ich könnte weinen, weil ich so berührt bin, von der Schönheit. Ich denke, dass die Menschen, die von Natur nicht berührt werden, einen wichtigen Teil ihrer Wurzeln verloren haben. Maria fragt mich: „Are you happy?“ Vermutlich ist die Frage auf mein Lächeln bezogen, dass mir nicht mehr aus dem Gesicht gehen will.


Nach einer wundervollen Stunde erreichen wir die einsam gelegene, wunderschöne Lodge. Ganz ruhig liegt sie da, nur zwei badende, die vom Auslegersteg in den Fluss springen begrüßen uns. Daneben liegen Holzboote für bis zu 10 Personen.

Vom Steg, der zum Ausruhen einlädt, führt eine Treppe zur höher gelegenen Lodge. Eine große Terrasse, teilweise überdacht ist das Restaurant. Ein großer, offener Raum bietet Platz für die Hamocks (Hängematten). Also für mich. Bungalows bieten Komfort. Die Chalets innerhalb des Aussichtsturmes haben alle Ausblick auf den Fluss, ich aber auch. Vom Aussichtsturm ist ein großer Teil des breiten Flussgebietes zu überblicken. Wunderschön für Sonnenauf- und Untergänge, genauso wie der Ausleger. Ruhe und Abgeschiedenheit sind der absolute Pluspunkt dieser Lodge.Die Lodge

PiranhaaaaaaaaaaDas erste Highlight ist das Piranha Fischen. Wir fahren durch eine zauberhafte Landschaft zwischen den Bäumen und suchen einen geeigneten Platz. Dann werfen wir die Fleischköder an der Angel aus und unser Guide Josef schlägt kräftig auf die Wasseroberfläche um die Fische anzulocken. Meine Fische sind jetzt satt, gefangen hab ich keinen. Die anderen waren erfolgreicher. Später am Abend soll es die Fische zum Abendessen geben. Das Paddel wird vielseitig eingesetzt und wird so zum Filetierbrett. Mich wunderte es schon auf dem Markt, dass die Fische an der Oberseite eingeschnitten wurden. Josef erklärt, dies ist zum Zerschneiden der Gräten. Mir gefallen die schönen Fische, das Töten nicht so.Unser Fang, Abendessen

Bei der Rückfahrt sehen wir vor der Lodge eine kleine Gruppe von Flussdelfinen. Die Freude ist groß. Sie scheinen kleiner als ihre Verwandten im Meer und tauchen auch nur auf, anstatt zu springen. Wunderschön.
Dann bin ich ganz mutig und springe in den Fluss, eine angenehme Abkühlung. Das Wasser ist angenehm warm und nichts berührt mich im Wasser. Puh. Der Fluss hat einen ganz eigenen Geruch, den ich bisher von Gewässern nicht kenne, vermutlich auch wegen der braunen Färbung.
Unsere kleine Gruppe besteht aus einem weiteren Paar aus Madrid und einem französischen Paar. Wir verstehen uns alle gut, da wir alle Weltenbummler sind. Meist sind diese Menschen aufgeschlossen und freundlich. Ich stelle fest, dass es für andere Nationen anscheinend noch schwieriger ist, mit ihrem Schulenglisch zurechtzukommen. Meist müssen weiter Konversationskurse abgehalten werden, um einigermaßen sicher im Umgang mit der fremden Sprache zu werden. Natürlich wäre es für mich auch besser gewesen, einige Grundbegriffe portugiesisch zu lernen. Im Flugzeug erinnerten mich die ersten gehörten Worte allerdings an einen betrunkenen Russen. Sorry. Spanisch ist vielleicht eher meins. Allerdings sind die Menschen bisher sehr freundlich und hilfsbereit, wenn ich sie schon mit einem „Bom dia“ und strahlendem Lächeln grüße. Dann werfe ich ein paar Brocken spanisch heraus, dazu mein englisch und zum Schluss noch Obrigada. Mit Händen und Füssen klappt dann die Kommunikation. Ein wenig Englisch beherrschen doch viele.
Das Schöne an den meisten Reisenden ist, zumindest hier schon mal, dass sie Wissen gerne teilen. Ich erhalte viele Tipps für meine Brasilienreise, aber auch zu den betreffenden Heimatländern und Reisezielen der Anderen. Beeindruckend finde ich, dass jeder dieser Reisewütigen seine Heimat liebt. Dies finde ich sehr schön. Zu Hause ist schön, aber woanders auch.

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Kaimanwatching ist am ersten Abend angesagt. Mit sehr starken Taschenlampen wird das Ufer des Flusses ausgeleuchtet, um die scheuen Tiere zu suchen. Absolute Stille ist nötig. Die Augen der Kaimane reflektieren das Licht auch über eine Distanz von 100 Metern. Wie Katzenaugen, nur noch intensiver leuchten die Punkte uns entgegen. Nur ein wenig Licht der Sterne erhellt den Himmel und den Fluss, die Bäume sind komplett schwarz. Die Taschenlampe erhellt immer nur einen Kreis von zwei Metern. Vier der Tiere flüchten, obwohl wir leise sind. Sie halten sich in Buchten auf. Das Wasser steht noch sehr hoch, da die Trockenzeit erst im Juni begonnen hat.

Nach zwei Stunden haben wir doch Erfolg, ein schwieriger Job für Josef. Langsam treibt das Boot auf die leuchtenden Punkte zu, Josef schwenkt mit der Taschenlampe, um das Tier zu paralysieren. Kaimane können hier bis zu 2,5 Metern werden. Alle halten den Atem an und bewegen sich nicht.

Ein Baby Kaiman

Ein Babykaiman ist die Belohnung. Wir dürfen das ca. 30 cm große Tier halten. Er ist wunderschön und perfekt. Er ist ganz „weich“ und fühlt sich richtig nach Baby an. Alle staunen über dieses feine Geschöpf der Natur. Klein geht ja auch… Er wird wieder in die Freiheit entlassen und wir fahren zurück zur Lodge.

Dort wartet schon eins der Haustiere der Lodge, die Vogelspinne auf der Terrasse auf uns. Sie leben dort frei, der

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Nachbarin

Guide zeigt uns ihr Nest. Ist ja nur 10 Meter vom Hamock entfernt, und alles offen ,kein Problem! Eine dicke Kröte von 20 cm hüpft noch über die Terrasse bevor alle ins Bett gehen.
Leider kann ich den Geräuschen des Dschungels in der ersten Nacht nicht lauschen. Ich musste mich zwischen Schnarchen in der Hängematte neben mir oder meinem Seelenfrieden mit Ohropax entscheiden. Da geht es bei mir ums nackte Überleben, die Entscheidung war gefallen. Die erste Nacht in der Hängematte beginnt.

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Nachbar

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marion in wonderland

Mein Hamock

Mein Hamock