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George und Wilderness 29.10.2015

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Einkaufsmalls soviel das Herz begehrt

George ist das Einkaufsmekka der Garden Road. Schon, wenn man hinein fährt reihen sich Einkaufcenter an Einkaufscenter. Da die Südafrikaner dies lieben sind die Parkplätze auch voll. Die Malls bieten Kleidungs- Einrichtungs- und Lebensmittelgeschäfte. Allerdings sind die Geschäfte so riesig, dass mir schnell der Kopf schwirrt. Schon nur im Lebensmittelladen. Wie man in solch einem laden arbeiten kann ist mir schleierhaft. Gott sei Dank hab ich in der Schule nicht aufgepasst und bin Erzieherin geworden. Das ist abwechslungsreich, man kommt raus in die Natur und an die frische Luft. Immer nur bei künstlichem Licht auf hohe Regale starren, eingepfercht in einem Gebäude, das wäre nichts für mich. Ich schimpfe oft über meinen Beruf, aber es gibt auch einige Vorteile, die er mit sich bringt. Also, alles in den Einkaufswagen geschmissen und weiter geht´s.

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Sandstrand von Wilderness

1Ins schöne Wilderness. Wenn man hier über die N2, die Garden Road Straße fährt, sieht man zur Rechten die Berge und eine schöne Lagune und zur Linken das Meer. Ein wundervoller Anblick. Am Ende des Ortes führt eine Eisenbahnbrücke über eine große Sandbucht. Ebenfalls ein einzigartiger Anblick. Ehemals ging diese Eisenbahnstrecke von Knysna nach Kapstadt. Wir wären so gerne die Strecke gefahren. Die Schienen führen in Knysna direkt an der Lagune vorbei. Es muss ein wunderbares Erlebnis gewesen sein, diese Strecke zu fahren. Leider wurde der Betrieb vor einigen Jahren erst eingestellt. Dies stimmt uns sehr traurig.

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Vorsicht ist die Mutter der Porzelankiste

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Lecker Käffchen trinken. Hmmmmmmmmmmmm

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Jemüüütlich

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Draußen is et auch jemütlich


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Oudtshoorn, Cango Caves und Straußenfarm 28.10.2015

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Atemberaubende Berge mit Morgennebel

Heute geht es in die Wüste.
Wir fahren über einen beeindruckenden Pass. Nur 10 km von George liegt er

, 800 Metern hoch, direkt hinter der Küste. 2Grüne Berge und Ginster erinnern an Irland oder den Jakobsweg. Eine tolle Route. Die Rückseite der Berge ist hingegen kahl. Die meisten Wolken von Richtung Meer bleiben hier hängen und so erreicht das Hinterland nur wenig Regen. Eine felsige, karge Landschaft breitet sich aus. Dennoch nicht weniger schön. Ohne Wind und Wolken steigt die Temperatur sofort an. Lange Bergketten reihen sich in der Ferne aneinander. Wer braucht bei schöner Natur noch Fernsehen?

11Ich finde die Realität auf jeden Fall  besser. Wir kommen in den Ort Oudshoorn und entscheiden uns hier direkt die „Cango Caves“ anzuschauen. Eigentlich wollten wir die Adventure Tour machen. Aber wir passen kaum durch den Eingang. Im Fourier an der Kasse steht ein Gestell, das die engsten Stellen der Tour zum Ausprobieren nachbildet. Sehr beeindruckend. Wenige Kilos mehr als ein sportlicher Mensch und „plopp“, bleibt man stecken. Breiter als 40 cm sollte man anscheinend nicht sein. So blieb eine Dame wohl vor einigen Jahren den Abend vor Silvester stecken. Trotz Verbotes des Guides ging sie eigenmächtig in die enge Stelle und beschloss damit ihre Tour in der Felsritze. Erst nach einigen Stunden, also im neuen Jahr erschlafften ihre Muskeln und sie ploppte aus der Engstelle. Solch berühmt, berüchtigter Geschichtenstoff möchte wohl niemand persönlich sein. Aber ohne solche Geschichten währen Touren nur halb so lustig. Mit den anderen wahnsinnigen Touristen begeben wir uns auf die Tour. Hatte ich schon erwähnt, dass ich Touristen hasse? Aus Angst etwas zu verpassen, hat man hier ein Ellenbogen in den Rippen, dort eine Kamera vorm Schädel, hier tatschen sie trotz Verbot alles an und trampeln mit Sorry mitten in dein Foto ohne Menschen. Egoismus wird unter dieser Spezies ganz groß geschrieben. Gerne auch mit lautstarker Unterhaltung, wenn man mal ausnahmsweise dem Guide lauschen möchte. Wir betreten durch eine schmale Felsöffnung das Höhlenlabyrinth.


Sie wurde durch Zufall von einem holländischen Farmer entdeckt, der ein entlaufenes Schaf suchte. In der Dunkelheit ließ er sich mit seiner Öl Funzel in die erste Höhle herab, ohne sie annähernd zu sehen. So beginnt unsere Tour. Man sieht die Hand vor Augen nicht und erahnt weder die Größe noch die einzigartige Schönheit, die sich im Dunkel verbirgt. Dann werden die Lichter eingeschaltet und ich bin geplättet. Ich war schon in einigen Tropfsteinhöhlen auf der Welt, aber diese ist bisher mit Abstand die beeindruckteste. Eine große Halle öffnet sich hier. Früher wurde sie für Konzerte genutzt. Durch das unmögliche Verhalten der Besucher wurde dies aufgegeben. Muss man von überall etwas abbrechen und mitnehmen? Die Menschen denken immer von 12 Uhr bis mittags. Eine Schande, die Akustik muss überwältigend gewesen sein. Unfassbare Stalaktiten haben sich hier gebildet. Was für eine unglaublich lange Zeit, im Gegensatz zu einem Menschenleben. Hier wachsen sie besonders langsam, da die Höhle kaum Luftfeuchtigkeit hat, durch die Wüste über ihr. Man spürt kaum einen Luftfeuchtigkeits- oder Temperaturunterschied.

Umso beeindruckender, was sich hier für ein Naturschauspiel zeigt. Hinter uns werden die Lichter ausgeschaltet, um die Höhle weiterhin zu schützen. Die nächsten Bereiche der Höhle sind ebenfalls wunderschön und trotzdem sehen wir nur einen Bruchteil der gesamten Höhle. Was müssen die ersten Forscher gestaunt haben, nachdem Lampen und weiteres Equipment die Erforschung möglich gemacht haben. Ist es nicht ein Wunder, dass die Natur sich in ihrer Schönheit so facettenreich zu zeigen vermag?
Wenn wir schon einmal in der Wüste sind, darf eine Straußenfarm auch im Besichtigungsmarathon nicht fehlen. Der Guide erklärt zu beginn, dass nach Känguru Leder Straußenleder das 2. strapazierfähigste Leder sei. Wer hätte das gedacht. In unseren Breitengraden wohl keiner.
Da Strauße keine Zähne haben schlucken sie bis zu 4 Kg Steine, um ihr Fressen im Magen zu zerkleinern. Da würde ich auch den Kopf in den Sand stecken. Schluck. Daher kommt der Spruch aber nicht, sondern daher, verdeckt man einem Strauß die Augen ist er hilf und orientierungslos und kann z. B. geritten werden.
Wir gehen in den Brut- Raum. Die Eier werden im Automaten ausgebrütet, da durch die Entwendung aus dem Nest die Weibchen mehr Eier legen. Wir schauen uns draußen die Strauße an. Sie können einen mit Leichtigkeit aufschlitzen, sind also durchaus gefährlich. Nur flaches Hinlegen auf den Boden hilft zum Überleben. Sie werden mir nicht symphytischer. Ein belgischer Tourist setzt sich mithilfe eines Gerüstes auf einen Strauß. Dieser bekommt ein Säckchen auf den Kopf. Für mich wär das nichts. Die Strauße sehen am Po schon ganz kahl aus. Ich weiß ja nicht, ob so etwas sein muss. Ich finde nicht.

Zum Schluss dürfen wir uns noch auf Straußeneier stellen, die ein Gewicht von 120 Kg

aushalten können. Als Fazit finde ich den Besuch einer Straußenfarm, zumindest Dieser für überflüssig. Ich schau mir die Tiere lieber in der Natur an.

Wir fahren zu unserer Unterkunft und erfreuen uns 2 Nächte lang einem kleinen Paradies. Nur zwei Unterkünfte gibt es hier zu mieten. Wir haben das Glück, den winzigen Pool und die Braai Stelle für uns alleine zu haben. Luxus pur mal wieder. Wir genießen es absolut.

Entspannung pur

Entspannung pur

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Oudtshoorn

Stop

….Stop. Schild-umdreher, statt Ampeln :)…..

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….Go

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Unser dritter Mitreisender


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Sedgefield 26.-28.10.2015

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Meer, Lagune, Berge…was will das Herz mehr

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Einer meiner Lieblingsstrände bisher

Weiter auf der Garden Road geht es über einen Bergrücken zur

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nächsten Lagune, nach Sedgefield. Wir haben ein Zelt in einer Unterkunft an der Lagune gebucht. Wir wundern uns schon sehr, als es einen Berg hinauf geht. Denn Sedgefield liegt unten an der Lagune. Wir finden das Haus nicht und rufen dort an. Wir werden abgeholt und folgen dem alten klapprigen Auto. Vor uns brettert das alte Wägelchen durch die Landschaft. Was anderes ist es auch nicht.

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Fahrt des Grauens

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Die Kids haben Spaß

Landschaft, mit 2 dünnen Fahrspuren drin. Das Gras ist in der Mitte so hoch, dass es ständig und laut über unseren Unterboden schrubbt. Der ist jetzt sauber. Wir hoffen, dass er hält. Wir beten. Teilweise fahren wir über Sand und hoffen weiter, nicht stecken zu bleiben. Der vordere Wagen ist so schnell, dass wir kaum hinterher kommen. Ganz schön mutig. Die hängen nicht so am Leben, wie die hier fahren. Über den Berg geht es auf die Rückseite von diesem. Eine wunderschöne, große Lagune ist dort. Mit Wäldern drum herum. Unten angekommen bewundern wir die Natur und entscheiden, hier wollen wir nur noch einmal rauf fahren. Unser Auto wird es uns danken, die Nerven auch. In Südafrika braucht man auf jeden Fall ein geländegängiges Auto, dass hoch liegt und am besten Vier Rad Antrieb hat.

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Wir sind dann auch sehr froh, wie wir unten im Ort wieder angekommen sind. Im Gegensatz zu den vorherigen Unterkünften ist sie nur ok, wir sind sehr verwöhnt. Unsere Kochplatten wurden kurz vorher mit irgend einem Lack versiegelt, in der Bude kann man ganz umsonst high werden. Wir entschließen uns für dauerlüften. Am nächsten Morgen wird dann auch noch in unserer Anwesenheit mal eben das Bett getauscht. Afrika eben. Aber, sie haben gefragt. Und tatsächlich haben wir auch ein anderes Bett bekommen.

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Suchbild: Wo ist das Bett ????

Am Abend genießen wir unsere Braai Stelle mit Feuerchen und tagsüber unternehmen wir Tagesausflüge in die Umgebung.

Braai

Braai

Buffel´s BayWir fahren auch wieder nach Knysna, da es nicht weit entfernt ist. Wir

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schauen uns den Stadtstrand von Knysna, Buffel´s Bay an.Es scheint ein ausschließlicher Surferstrand zu sein. Das kleine Örtchen besitzt außer Häuschen nur eine Pizzeria. Im Moment ist es noch wie ausgestorben, aber der Strand ist schön.

Außerdem entdecken wir beim Schlendern zwischen Thesen Island und Zentrum eine Deutsche Wurstbude, die wir sofort ausprobieren. Die Currywurst ist lecker und die Soße die Beste, die ich bisher gegessen habe, da hausgemacht. Der Südafrikaner hat einen deutschen Vater und spricht selber akzentfrei deutsch.

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Lecker Currywurst

Shopping is different in SA

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Monkey Island und Birds of Eden 26.10.2015

Dumm aber glücklich?!

Dumm aber glücklich?!

Touristenattraktionen sollte man ja nicht auslassen und da ich Tiere und Natur mag geht´s heute mal wieder mal los. Beide Gelände geben den Tieren genügend Freiraum, sich frei zu bewegen und zurück zu ziehen. Wege führen die Besucher durch die großen Gehege. Zumindest haben die Tiere viel mehr Raum als in herkömmlichen Zoos. Fütterungstische bieten gute Beobachtungsmöglichkeiten. Durch Monkey Island wird man von einem Guide geführt. Wir haben Glück und unsere deutsche Gruppe bekommt einen freundlichen, jungen und deutschen Volontär. Man kommt sich vor wie auf einem Waldspaziergang. Einschließlich langer Hängebrücke und Steg über Wasser.

Der Bauch muss braun werden!Die erste Affenart, die wir zu Gesicht bekommen sind Lemuren. Die Informationen über sie sind nicht gerade schmeichelhaft. Sie seien die dümmsten im Park, da sie es auf einer Insel wie Madagaskar nicht nötig hatten, sich kognitiv weiter zu entwickeln. Daher würden sie sich, falls ihr Muster am Schwanz sich z.B. durch Verletzungen verändert nicht mehr erkennen und würden aus der Gruppe verstoßen. Auch sei ihre Lieblingsbeschäftigung Sonnenbaden des Bauches. Während unseres Spazierganges sehen wir unter anderem auch niedliche Totenkopfäffchen, die mir besonders gefallen. Paviane dürfen hier nicht hinein, da sie zu intelligent sind. Sie würden mit der Zeit die anderen Affen töten. Ich wusste, warum ich Respekt vor diesen großen Primaten habe.

Einige Affen leben in Quarantäne, da sie zu alt oder gehandicapt sind. Allerdings sind sie in Drahtkäfigen innerhalb des Bereiches, um weiterhin am sozialen Leben der Gruppe teilhaben zu können. Sie werden von ihren Familienmitgliedern immer wieder besucht. Quasi wie wir ins Krankenhaus gehen.

Ohhhhhhh, Mama guck, Menschen!


Weiter geht es zum nahen „Birds of Paradise“.


Von außen sieht es schon groß aus, von Innen erkennt man aber erst 1tatsächlich die Größe. Der erste Bereich erinnert an einen überwucherten Regenwald, durch den man über Holzstege geht. Hoch oben ist ein Netz ringsum gespannt. Fütterungstische am Rand werden von unterschiedlichsten Vögeln genutzt. Ein Flughund putzt sich im Geäst. So eine große Fledermaus habe ich noch nie gesehen. Ich freue mich immer, wenn ich Fledermäuse in der Natur sehen darf. Nach dem Waldteil folgt ein Wasservögel Bereich.

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Darf ich mal bitte vorbei, bin auch frisch gebadet!

8In Teichen tummeln sich die unterschiedlichsten Vögel.

Rote Ibisse und Löffler baden. Und der gute Löffler geht tropfnass einen halben Meter nah an mir vorbei. In einem kleinen See steht ein Baum voller brütender Weißer Reiher, roter Ibisse und Webervögel. Daneben ist ein kleines Café mit Terrasse, von welcher aus wir direkt die Vogelfamilien beobachten können. Weiter geht es über Holzstege.

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6Hier im hinteren Bereich sind die Papageienarten. Die Weißen sehen ja ganz putzig aus. 3Aber irgendwas stört sie, Udo wird angeflogen und in das Schulterblatt gezwickt, als er sich weg bückt. Er vermutet, die Sonnenbrille auf dem Kopf war Anlass. Ich stehe da und der Weiße kommt auf dem Handlauf zu mir. Dann beäugt er sein Köpfchen zu mir und zwickt mich ganz fest in den Oberarm. Das hat mich sehr erschrocken. Ich bin kein Essen. Außerdem dachte ich nicht, dass diese Vögel Fleischfresser sind. Wir fliehen vor ihnen. Heile und an einem Stück kommen wir aus dem Vogelpark hinaus. Trotzdem ein schöner Tag!

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Gefährliche Menschenfresser

Ich sehe Dich !!!


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Knysna Heads und Whale Watching, 25.10.2015

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Abalone Lodge mit Aussicht auf die Lagune

Wieder zurück an Land genießen wir unseren Aufenthalt in der Abalone Lodge. Wir haben ein eigenes Holzhäuschen, was total süß ist. Vom Balkon aus kann man auf die Lagune schauen.
Am nächsten Tag müssen wir unbedingt die beeindruckende Meeresmündung in die Lagune sehen. Schon von der Lagune aus sieht die Brandung zwischen den hohen Felsen gewaltig aus.

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Links und Rechts die „Knysna Heads“

Knysna LagoonZuerst klettern wir unten in den Felsen umher und genießen die Sicht in die Lagune. Türkis bis hellgrün schimmert das seichte Wasser. Es bilden sich riesige Sandbänke, die manche Leute zum Spaziergang nutzen. Neben uns tobt die heranrollende Brandung, die sich zwischen den Landzungen in die Bucht drückt. Die Wellen scheinen einige Meter hoch.
Wir gehen auf den Pfad und bestaunen von den „Heads“, dem Bergkopf das Meer. Steil fällt unter uns der Fels nach unten ab, tief unten die Brandung. Wir fahren ein Stück und können unten nochmal direkt am Meer zwischen den Felsen klettern.

Ein Mann sammelt mit einem Hammer Muscheln und muss vor der einströmenden Flut immer wieder zurück weichen. Wir wandern bis nahe an das Meer heran, aber die Flut kommt bemerkenswert schnell und wir müssen wieder zum Land. Dort ist direkt eine kleine Parkanlage. Auf einer Wiese mit Bäumen sind viele „Braai“ Stellen. Das nenne ich mal gut investiertes Geld für Bürger und Touristen.
Auf dem Parkplatz bekommt der Parkwächter wie immer sein verdientes Trinkgeld. Davon Leben diese Leute, sie bekommen kein Gehalt.

Zurück im Hafen entscheiden wir uns ganz spontan zu einer Bootstour auf das Meer, um Wale, Delphine und Robben zu sehen. Auf das kleine aber sportive Boot mit 400 PS passen 10 bis 15 Leute. Wir bekommen alle Rettungswesten an, ich schmeiß noch meine Reisetabletten ein und los geht es. Die Brandung zwischen den Landzungen ist gewaltig, uns wird allen verboten, zu fotografieren oder zu filmen. Wir müssen uns festhalten. Das ist auch nötig. Das Boot wird von den Wellen hoch und runter geschleudert. Heute sei besonders raue See und besonders viel Wind. Glückwunsch. Noch finde ich es witzig, wie mein Magen Achterbahn fährt. Ich komme mir vor wie in der Achterbahn. Ich denke ja noch, die Meeresmündung ist das wildeste und danach ist es geschafft. Weit gefehlt! Der indische Ozean zeigt sich heute von seiner rauhen Seite. Todesmutig fand ich mich ja schon bei hohem Seegang auf der Ilha Grande in Brasilien. Da waren aber auch nicht die ganze Zeit die hohe Wellen. Solange das Boot fährt ist es ja noch auszuhalten. Wir sehen eine ganze Gruppe von Delphinen, die an uns vorbei zieht. Aber die Kamera löst natürlich immer dann aus, wenn die Tiere unter Wasser sind. Ich habe jetzt also ganz viele Wasserfotos. Dann meldet der Posten an Land dem Bootsführer Wale in unsrer Nähe. Wir sehen eine Wal Kuh mit ihrem Kalb. Leider versuchen die Mütter, dann immer so lange wie möglich zu tauchen und vom Boot weg zu kommen. Daher ist es schwierig, sie lange und nah zu beobachten. Das Boot dümpelt zur Beobachtung in den Wellen und ich dümpele auch nur noch vor mich hin. Meine Gesichtsfarbe wechselt von weiß zu grün und mein Kreislauf möchte sich auch verdünnisieren. Da ich es nicht mag, wenn mich Leute dabei beobachten, wenn ich mir mein Frühstück nochmal durch den Kopf gehen lasse hänge ich mich hinten über die Reling. Bin ja auch schon 20 von 90 Minuten an Bord. Genug Spaß gehabt. Jetzt kommt der ernste Teil. Während die Anderen noch weiter Delphine, eine Robbe und eine Wal Kuh mit Kalb genießen, genieße ich am Leben zu sein. Ich schaue krampfhaft auf das Ufer und versuche, bei Bewusstsein zu bleiben. „Bloß nicht ohnmächtig werden!“ Die Hände und Arme kribbeln schon, atmen, atmen!!!! Atmen hilft meist sehr gut. Die Angst vor der Angst hier in Ohnmacht zu fallen ist fast so schlimm wie die Übelkeit. Bei Seegang von einigen Metern hier rumzufliegen wär kein Spaß. Offenes Boot, ohne nix, da wär ich schnell mal Schwupps, abhandengekommen. Das Schlimme ist zusätzlich diese bodenlose Müdigkeit. Ich kann mich kaum wach halten. Keine Ahnung, wozu sowas gut sein soll. Passiert aber in absoluten Stresssituationen. Also atmen und auf das einzige Bäumchen auf dem Felsrücken starren. Danke , lieber Baum, dass Du da bist! WANN KÖNNEN WIR ENDLICH ZURÜCK???????? Oh, na gut, noch den Stand Up Paddlern auf den Wellen zusehen-. Macht mir gar nix aus. Alle Körperöffnungen zusammenpressen, dass ich nicht noch peinlichere Sachen als das Frühstück verliere. Meine Zähne mahlen aufeinander, keine Ahnung, was das soll. Schönes Bäumchen, du bist so wunderschön. Oh, nochmal eine Robbe beobachten und noch ein bisschen weiter weg von der Lagunenöffnung fahren. Gaaar kein Ding! Ich find auch, 50 Euro gezahlt und dann nur rumkübeln, wär auch zu teuer. Lieber noch ein bisschen hier draußen auf schwerer See bleiben und das Leben in jeder Zelle des Körpers fühlen. Hmmmmmmmmmmmmm! Kennt ihr das Lied von YouTube „Jede Zelle meines Körpers ist glücklich“? Unbedingt anschauen. Der Brüller. Mir ist schon nicht mehr zum Brüllen zumute. Das heisst was, wenn ich nicht mal mehr wütend werden kann! Ich benutz nochmal schnell den Eimer, der mir gereicht wird, danach die Feuchttücher und Schwupps, schon fahren wir nach einer Ewigkeit wieder zurück. Ich will nur noch in mein Bett. Jeder Hubbel und jede Kurve mit dem Auto sind ein weiteres Desaster. Wir haben Nachmittag und dieser Tag ist definitiv für mich gelaufen. Mein Körper wird die restlichen Stunden brauchen, um einiger Maßen wieder klar zu kommen. Am besten durch Schlaf. Gut, daraus habe ich gelernt, möglichst keine Bootstouren mehr. Zumindest nix mit Seegang. Man wird so alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu.

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Die Flut kommt


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Knysna Elephant Park, 25.10.2015

10Der Elefanten Park in der Nähe von Knysna wird sehr empfohlen. Sie haben sich auf die Fahnen geschrieben, die Elefanten, die ursprünglich auch hier wild gelebt haben wieder zurück zu bringen. Und zwar in der Art und Weise, Zirkuselefanten aufzunehmen, oder Elefanten aus Parks zu übernehmen. Es begann mit der Rettung von 4 Babyelefanten. Harry und Sally sind heute noch hier. Sally ist über 20 Jahre alt und mit ihrer Größe sehr beeindruckend. Sie ist die Leitkuh der Herde. Zur Auswahl steht als Gast eine Fütterung der Elefanten, ein Spaziergang mit ihnen und ein Elefantenritt. Die Preise sind ebenfalls so gestaffelt. Es gibt die Möglichkeit, in Zimmern im Gebäude zu schlafen und von einer Terrasse aus, die Tiere in der Nacht im Innenhaus zu beobachten. Leider waren alle Zimmer ausgebucht. Da wir Elefantenreiten nicht als natürlich empfinden, entscheiden wir uns erst zur Fütterung und gehen ein paar Tage später früh morgens mit ihnen spazieren. Auf der Farm leben 16 Elefanten, einige Kälber wurden hier bereits geboren. Viele Angestellte und Volontäre sind zu sehen.
Süßes für die SüßenJeder der zur Fütterung kommt, nimmt ein Eimerchen mit Orangen, Möhren und Roten Rüben. Ein Video informiert über allgemeine Sicherheitsanweisungen. Man soll sich nicht ruckartig bewegen und sich nicht von der Gruppe entfernen, immer auf die Anweisungen des Guides hören. Wir schauen uns das Nachtgehege an. Es ist immer offen, manche Elefanten sind es gewohnt, drinnen zu schlafen oder bevorzugen den geschützten Raum. Hier sehen wir auch die Terrasse mit Sofas, direkt daneben. Bestimmt spannend, ob nachts der Mann oder der Elefant wohl lauter schnarcht.
Wir fahren mit einem offenen Wagen ca. 200 Meter auf das freie Gelände, wo Elefanten sich an abgeschnittenem Blattwerk laben. Die scheinen die Prozedur schon zu kennen. Sie setzten sich in Bewegung, Richtung Stangen. Dahinter stellen sie sich, um auf das Futter zu warten. Alles dreht sich um Belohnung. Im Eifer des Gefechtes schupsen sich die Elefanten auch gegenseitig und würden uns sicherlich überrennen. Daher die Stangen, um die lieben Kleinen zu bändigen. Auch wie ich einen kleineren Elefanten füttere mahnt der Guide zur Schnelligkeit, da die Anderen ihn sonst verdrängen. Die Elefanten grabschen ganz schön mit ihren Rüsseln nach den Naschereien. Kein Kauen, Schwupps weg und her mit dem nächsten! So schnell kann ich kaum nachladen. Dann sind alle Eimer leer und die Elefanten widmen sich wieder ihrem Blattwerk.

Sie essen kontinuierlich. Die Guides sagen auch: „No Food, no friendship“. Kein Essen, keine Freundschaft. Kann ich so unterstützen! Es ist der Wahnsinn, direkt neben einem Elefanten zu stehen. Ich liebe diese Tiere, seit dem ich sie vor Jahren in Kenia auf Safari gesehen habe. Ihre Art, sich zu bewegen, ihre Größe und ihr Familiensinn beeindruckt mich immer wieder aufs Tiefste. Ihre sozialen Bindungen sind ebenso intensiv wie unsere. Nur eben, dass sie nicht die Großfamilien aufgegeben haben. Ihr Eleganz sich zu bewegen scheint ein Widerspruch zur Kraft die ihr Körper ausstrahlt. Auf mich wirken sie beruhigend. Direkt neben ihnen sieht man ihre großen Augen, die von irrsinnig langen Wimpern umsäumt sind. Sieht so sehr tiefenentspannt aus. Auch die dicke Haut, die durchzogen von tiefen Furchen so anders ist als unsere. Ob sie wissen, dass sie uns jederzeit töten oder verletzen könnten? Auf mich wirken sie fast immer friedliebend. Gut, wenn so ein Bulle mit den Ohren wedelt und auf einen zukommt, um sein Revier zu verteidigen, ist das etwas Anderes. Aber ja auch durchaus begründet. Ob der Elefant überhaupt spürt, dass ich ihn am Ohr fürs Foto kraule? Mögen sie kraulen? Vermutlich nur, wenn sie einen von Baby an kennen. Schon geht es zurück und ich habe ein fettes Grinsen auf dem Gesicht.

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Öhrchen kraulen

Ein paar Tage später geht es früh raus, denn um sieben Uhr geht unser Elefanten Spaziergang los. Wir gehen zu zweit spazieren und eine Familie mit drei Kindern und eine junge Frau reiten währenddessen. Uns werden wieder dieselben 10 Elefanten begegnen, denn nicht alle Elefanten sind für direkten Kontakt geeignet. Finde ich gut, dass eine Auswahl getroffen wird und die Tiere über Belohnung statt Gewalt lernen. Alles andere würde ich auch nicht unterstützen.
Die Elefanten stellen sich neben hohe Podeste, von denen die Reiter auf den Rücken der Elefanten steigen können. Sie setzen sich hinter einen Guide. Die Elefanten strecken den Rüssel über ihren Kopf zum Guide und dieser gibt ihnen ihre Belohnung. It´s all about the food. Wir laufen direkt neben dem Vorderbei des Elefanten, an unserer anderen Seite der Guide. Wir laufen eine Runde auf dem Elefantengelände, es dauert ungefähr eine Stunde. Immer wieder geht der Rüssel meiner Elefantendame an mir direkt vorbei zu Guide. Man kann ja mal probieren, ob es nicht doch jetzt schon eine Belohnung gibt. Wie kleine Kinder. Ich bin ganz paralysiert. Ich muss die ganze Zeit meine Elefanten Dame anstarren. Ist sie hübsch. Diese Eleganz, die weichen Füße, dieser riesige Körper, die tollen Augen. Sie interessiert es gar nicht. Sie greift ab und zu Steinchen und Sand vom Boden. Wie mit einer Hand umgreift sie diese mit der Rüsselspitze. Faszinierend. Dann wirft sie sich den Sand über und steckt ihn sich in die Ohröffnungen vor den Riesen-Flatter-Ohren. Oh ja, ich will mir auch manchmal die Ohren verstopfen.

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Elefantenkarawane. Ganz nah dran 🙂

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Schau mir in die Augen, Kleines

Hm, ich bin verliebt. Ob es auffällt, wenn ich sie heimlich in den Kofferraum stopfe? Auf dem Rückweg wird die gesamte Elefantenherde immer schneller, bis wir fast im Laufschritt sind. Sie wissen, es gibt gleich die…. Belohnung! Durch die Geschwindigkeit geben die streifenden Ohren auf der dicken Haut ein schabendes Geräusch von sich. Wahnsinn, nicht mal Armlänge entfernt neben diesem prächtigen Tier zu laufen. Ich genieße jede Sekunde. Dieses Erlebnis ist definitiv jetzt schon ein Highlight meiner Reise. Wir sind ein Teil der Natur und sollten Achtung vor allem lebendigem haben! Wer das nicht empfinden kann, ist schon tot.
Wir begleiten die Elefanten noch, die sich wieder über ihr Blattgrün hermachen. Alle Elefanten sind schön, aber Sally ist für mich mit ihrer Größe die Schönste von Allen. Think big!
Das Dauergrinsen wird heute nicht mehr aus meinem Gesicht weichen. Ich bin total glücklich.
Hier würde ich auch gerne als Volontär arbeiten. Ich frage die, die hier schon arbeiten. Die bezahlen für zehn Wochen Zweitausen Euro. Unglaublich viel Geld. Ob man wirklich in intensiven Kontakt mit den Tieren kommt, glaube ich auch nicht. Schade, ein Traum.

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Glücklich


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Knysna Houseboats, 23.-24.10.2015

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Live Gently Upon This Earth ❤

Bevor es los geht gönnen wir uns noch einen Red Latte (Roibusch Tee mit Milch, wie Latte Macchiato) und teilen uns einen leckeren Kudu Burger. Das Café ist super süß eingerichtet und alles scheint liebevoll ausgesucht. Was hier besonders bei den älteren Damen sieht, die man viel in Cafés sitzen sieht,ist dass sie sehr schick sind. Die Frisuren sitzen, dezent geschminkt, die Kleidung ausgewählt und sportlich elegant. Sehr krasser Gegensatz zu Deutschland. Vielleicht liegt es aber auch an der sozialen Schicht. Die Küstenregion scheint wirklich hauptsächlich von der Oberklasse der Weißen bewohnt zu sein. Die Cafés und Bistros werden für die Arbeiterklasse einfach zu teuer sein.

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Karte mit Bojen, Ankerplätzen und gefährlichen Sandbänken

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JFK war wohl auch mal hier

Im Hafenviertel bekommen wir eine Einweisung, mit mündlicher „Prüfung“, um das Boot ausleihen zu dürfen. Die Lagune füllt und leert sich mit der Tide, mit den Gezeiten. Für mich als Landratte vorstellbar, dass in diesem großen „See“ Sandbänke nicht befahrbar sind. Vor uns liegt ein geschlossenes Gewässer, auf der Karte sind Inseln eingezeichnet, der Fahrweg ist schmal und an Bojen orientiert. Das macht mich ganz schön unsicher. Ich würd ja einfach quer rüberfahren. Daher fährt ja auch Udo. Mir ist aber ganz schön mulmig, ich bin ja allem ausgeliefert.

17Aber das Boot ist süß. Vorne im Bug ist ein kleines Bett. Hinten die Küche und zwei Bänke mit Tisch zum Essen. Das Bad besteht aus Chemieklo und Dusche, quasi in einem. Auf Deck kann man sich sonnen. Schon geht’s los. Wieder umgewöhnen. Rechtsverkehr. Auf der Straße links und hier rechts? Hä??? Gut, verstanden. Es ist windig und nach Ausfahrt suchen wir die erste Boje. Wo ist sie denn bloß? Gefunden. Phu, gar nicht einfach die kleinen Tonnen in einhundert Metern Enterung zu sehen. Dann bis auf zehn Meter an die Stege ran fahren. Was sind denn zehn Meter? Ungefähr?! Dann ca. 30 Meter vom Ufer entfernt entlang fahren. Das Ganze auf einer geschlossenen Wasserdecke. Skurril! Vor uns sieht man die Mündung, wo das Meer zwischen Felsen in die Lagune hineinfließt. Selbst aus der Ferne sieht die Brandung gewaltig aus. Wir dürfen da nicht hin.

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Von hier aus wird gesteuert. Vor uns die Meermündung

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Rechts unser Hausboot

Wir fahren weiter am Ufer entlang. Mehrere Bojen gibt es dann zum „Ankern“ welche nehmen und wo an den anderen Booten vorbei rechts oder links. Okay, links. Falsche Entscheidung, kurz frisst der Motor Sand, ich sehe unter dem Wasser die Sandbank, ca. 30 cm unter uns. Dann sind wir frei. Glück gehabt. Jetzt bin ich auch gefragt. Vorne an den Bug und mit einer langen Stange die Schlaufe an der Boje angeln. Nicht einfach, hab nur ein kurzes Stück Reling zum Festhalten. Aber Anfängerglück, sofort erwischt. Dann gerät mein Finger zwischen Schlaufe und Haken am Boot und das Boot wird zurückgezogen. Autsch, da häng ich mittendrin. Ganz schön schwer so ein kleines Boot an meinem Finger. Doch kann ich meinen Stinkefinger befreien. Er ist noch ganz. Glück gehabt, den brauch ich noch! Gut, erstes „Ankern“ überlebt, im Eifer des Gefechtes Rettungsweste vergessen. Hat ja keiner gesehen. Gelobe Besserung. Das Bötchen wird ganz schön hin und her gedreht vom Wind und den Wellen. Ich bete um das Ausbleiben meiner Seekrankheit, fühle mich aber wie auf dem Karussell. Rechts rum, links rum, schwapp schwapp.

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Wir beobachten Kitesurfer, die den guten Wind ausnutzen.

Zum Abendbrot haben wir Enten als Gäste, die eine ist ganz mutig und frisst ganz vorsichtig Brot von meiner Hand. Es ist eine sehr unruhige und laute Nacht. Die Wellen schlagen laut gegen die Wände des Bootes. Aber die Lichter der Bucht sehen toll aus und der Sonnenaufgang ist phänomenal.

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Sonnenaufgang über der Lagune

Dann sehen wir sie. Die Sandbänke. Ein wunderschöner Tag beginnt. Das Wasser ist ruhig und glatt. Große, grüne Sandbänke ragen ringsum aus dem Wasser. Nur noch schmale Fahrrinnen sind sichtbar. Kein Wunder, dass man hier nicht wie auf einem See fahren darf und sich genauestens an die Bojen halten muss.

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Land , wo vorher kein´s war. Zwischen Schiff und Ufer war mit der Flut überall Wasser

Zur Not gilt: Motor hoch und Boot von der Sandbank schieben oder auf die Flut warten. Wir machen uns los, denn durch die Eisenbahnbrücke darf man heute nur bis 9 Uhr morgens fahren. Ganz schön unheimlich, in dieser schmalen Fahrrinne.

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Ich würd ja auch nur in Teilen mit dem Boot durch die Brücke kommen, aber Udo kann das. Ich müsste dem Vermieter danach anweisen, wo er die Teile seines Bootes einsammeln kann. Das Problem mit der Brücke wär dann ein Anderes. Gut, weiter geht es um große Sandbänke herum. Schließlich finden wir ein neues Plätzchen zum Ankern. Ziemlich nah am seichten Ufer. Gut, sie wollen es ja so, wenn die Bojen dort sind. Übrigens darf man diese Boote ohne Erfahrung und Bootsführerschein fahren. Wahnsinn!

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Wow, wir haben ein wirklich schönes Plätzchen gefunden. Geschützt im hinteren Teil der Lagune und durch mehrere Sandbänke zum Meer hin ist es hier absolut himmlisch. Am Ufer sind nur wenige, dafür herrschaftliche und stattliche Villen.

Ordnungsgemäße Anwendung der Rettungsweste. Siehe Unten/r (mir)

Ich brate den meisten Teil des Tages in der Sonne. Die Schwimmweste ist an diesem Tag die meiste Zeit an bzw. unter meinem Körper. Ich finde es auch ganz Wichtig, dass alle Bootreisenden über die korrekte Anwendung von Schwimmwesten informiert werden. Nehmt euch ein Beispiel! Als brave deutsche bin ich ja nie Ordungskonform.

So lässt es sich aushalten. Ruhe und Natur

Zum Essen kommt ein neuer Gast. Eine Möwe schleicht sich an und wir halten Zwiesprache. Ich finde ja sowieso, dass man sich mit den meisten Vögel außerordentlich gut unterhalten kann. Zumindest antworten sie meist. Die Wasseroberfläche wird immer glatter und liegt bei Sonnenuntergang fast wie ein Spiegel um uns herum. Die Ruhe und Natur ringsum sind fantastisch. Jetzt erst komme ich richtig hier an. Ein gutes Gefühl. Der Sonnenuntergang belohnt uns mit etwas Nebeln, leuchtenden roten Wölkchen und einer fantastischen Aussicht.

Diese Nacht wird ruhiger und das Bötchen liegt ganz ruhig auf dem Wasser. Mit einem leisen Schwappen schläft es sich sehr gut. Der nächste Morgen ist neblig. Da wir bei Nebel nicht fahren dürfen machen wir uns um sieben Uhr schon auf den Rückweg. Wir zuckeln noch einmal zurück zu unserem ersten Anker Ort, der näher am Hafen liegt. Dieses Mal ist das fischen der Bojen Schlaufe ganz schön schwierig. Der Kanal ist durch die Ebbe sehr klein und wir laufen direkt Gefahr, aufzusetzen. Die Schlaufe will aber auch nicht und so benötigen wir einige Anläufe, fast das Ende der Freundschaft und einige giftige Anweisungen um fest zu machen. Im Grunde sind wir aber beide erleichtert, als es klappt. Ist irgendwie unheimlich, obwohl ja nix schlimmes passieren kann. Zurück im Hafen sind wir beide doch froh wieder an Land zu sein. Sandbänke sind nicht unsere Freunde. Ein wirklich tolles Erlebnis war es auf jeden Fall und zu empfehlen. Solange man ankert, finde ich, ist alles Gut. Ein Traum zum Erholen. Aber das nächste Mal auf einem See.


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Knysna, Thesen Island 22.10.2015

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Es Weihnachtet seeehr

We wish you a Merry Christmas ?!?!?!

Knysna, ausgesprochen Naisna, wird immer wieder empfohlen. Und Udo hat was Feines entdeckt. Zwei Tage ein Hausboot zu mieten. Da freuen wir uns drauf. Ruhe, Natur, rumschippern. Aber dazu später. Erst einmal schlafen wir eine Nacht in einer Unterkunft mitten in der Stadt.

Wir erkunden den Ort. Hier gibt es unzählige Geschäfte. Der Ort ist sehr verwinkelt und hat immer wieder kleine Einkaufsmalls und Einkaufviertel. Ganz gemütlich angelegt lädt Knysna zum Stöbern, schlendern und Kaffee trinken ein. An vielen Stellen gibt es hier auch schon die Weihnachtsdeko, und im Supermarkt wünschen sie jetzt schon frohe Weihnachten. Bisserl früh vielleicht? Vor allem, da es echt warm ist. Spannend.

Wir ergötzen uns im Mugg & Beans den köstlichen Getränken. Bei uns gibt es keinen geeisten Erdbeer Chai Latte. Leeeeckerrr. Alleine das Anschauen der Essens und Getränkekarte dieses Ladens bringt mich ins schwelgen! Ich ein Genussmensch…naja, ich gebe es schon zu. Yammiyammi. Meine Mutter erzählt, dass ich als Kind schon immer Hmmmmmmmmm beim Essen gemacht habe. Hat sich nicht verändert. Die schönen Dinge genießen zu können ist eine wichtige Ressource heutzutage. Find ich.

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Also schlendern wir weiter durch Knysna, ich kauf mir ein umwerfend schönes Kleid für 20 Euro und meine weibliche Seite fühlt sich extrem befriedigt. Im Durchschnitt kann man zu zweit hier zwischen 10 und 20 Euro sehr gut Essengehen. Unterkünfte von sehr guter Klasse gibt es für 40 Euro. Für Europäer ist es günstig, hier Urlaub zu machen.

2Wir genießen mal wieder eine schnuckelige Unterkunft. Wir haben immer unser

Big Brother is watching you!

Big Brother is watching you!

eigenes Bad am Zimmer, was nach den Dorm’s in Brasilien echt super für mich ist. Die Bude ist aber total verrammelt. Mehrere Kameras sichern das Gelände, außer ein hoher Zaun und Schließanlage. Dann haben wir nochmal zwei Türen und vergittert ist sowieso Alles. Wir sind mittlerweile dran gewöhnt.

Wir schauen uns die Lagune hinter dem Meer an. Sie ist sehr groß. Sogar große Segelschiffe und Katamarane liegen hier und es gibt einen Hafen. Für mich sieht die Lagune wie ein riesiger See aus, da es gerade Flut ist. Thesen Island ist eine Insel, die ständig frei von Wasser ist. Hier leben offensichtlich die Reichen. Alles ist extrem gepflegt und sieht nach viel Geld aus. Der gesamte Bereich ist wunderschön und ganz modern. Die Waterkant ist ein kleiner Hafenbereich mit Geschäften. Im Viertel gibt es viele Immobilienmakler und Kunstgalerien. Bisher der erste Bezirk, der mir in Südafrika so auffällt. Hier werden wir auch unser Hausboot abholen.

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Waterkant

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Tsitsikamma Naturreservat, 20.10.2015

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Aussicht von der Bloukrans Bridge

Fast rausche ich einfach über die höchste Bunge Brücke der Welt ungesehen hinweg. Die Bloukrans (216 Meter) ist nämlich eine ganz normale Highwaybrücke. Gar nicht so einfach anzuhalten, wenn man von nix weiß und ihm Rausch / Tran der Geschwindigkeit in stumpfen Fahrerlustlosigkeit gefallen ist. Und dann der Beifahrer einem abrupt ins Ohr brüllt.“Halt an!“ Was? Hier auf der Brücke? Sofort? Was ist loooos? Woher soll ich von dieser Brücke wissen? Ich bin Deko, er der Organisator! Ohne mit der Handbremse eine 180 Grad Wendung zu machen erwische ich die Ausfahrt zum Parkplatz. Meine Nerven! Da ich mich beim lieben Gott nicht in der Schlange für „Nerven“ angestellt habe, bin ich schnell gereizt. Ich fand die Schlangen für Kreativität, Verrücktheit, schwarzen Humor und Lust am Essen damals anscheinend interessanter als Geduld, Nervenstärke, Händchen für Jobs, die reich machen. Jetzt muss ich damit klar kommen. Daher bin ich ja jetzt auch auf Weltreise statt verheiratet, Hausbesitzerin, Mutter von fünf Kindern und Vorsitzende des Topflappenhäkelvereins. Nichts dagegen! Das wird noch kommen, wenn Gott so will. Vielleicht in actionreicher und ein bisschen bescheuerter Variante. Wer weiß. Zurück zur Brücke. Durch eine beeindruckende und außergewöhnliche Felsschlucht hat sich da unter der Brücke der Fluss in das Gestein gefressen. Hier stürzen sich also die Wahnsinnigen an einem Gummiseil dem weit entfernten Boden entgegen. Ich bin zwar verrückt, aber das müssen meine alte Knochen doch nicht haben.

2Weiter geht es zum Tsitsikamma Naturreservat an der Küste. Wie immer sind die Brandung und die schroffen Felsen atemberaubend. Wir fahren an einem Campingplatz mit einzigartiger Sicht auf das wilde Spektakel und unzähligen Braai Stellen vorbei. Ich glaube, hier gibt es keine einhundert Kilometer Küste ohne öffentliche Grillgelegenheiten. Wir wandern an der Küste entlang über Holzstege. Ich glaube, man kann ein Leben lang an dieser Küste entlang wandern und es bleibt immer ganz besonders. Die Mischung aus grünen Pflanzen, türkis blauem Meer, gewaltiger Brandung und riesigen Felslandschaften wird nicht langweilig anzuschauen.

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Blick von der Brücke Richtung Küste

6Wir kommen an die riesige Hängebrücke über einer Meeresschlucht, für die der Park bekannt ist. Es ist schon außergewöhnlich, über die Brücke zu gehen und unter einem rollen die Wellen in Richtung Felsen. Weiter kann man über den „Ottertrail“ nach oben, zu höheren Aussichtspunkten wandern. Seitlich gehen wir über zwei weitere kleinere Hängebrücken am Steilufer entlang. Diese Strecke bietet die Aussicht auf die Schönheit der wilden Küste, ist aber auch für „Spaziergänger“ zu bewältigen, was ich gut finde.

Toller Campingplatz

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Hängebrücke für Mutige


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Port Elisabeth, „Beer Shack“ 19.10.2015

Hat ja Keiner speziell

Hat ja Keiner speziell „Blumen verkaufen“ verboten 🙂

Port Elisabeth ist mal wieder eine Durchgangsstation. Das heißt, wir kommen am Nachmittag an und fahren am nächsten Morgen weiter. Will sagen, viel Motivation auf einen großen Städtetrip bleibt nicht. Zudem ist der Stadtstrand in der Ferne eingerahmt vom Hafen und Kränen, was das Bild für mich immer verschlechtert.

Dennoch müssen wir uns auf meine Anweisung hin ins „Cubana“ setzen und Cocktails trinken. Ich, als alte Kubanerin des Herzens muss mir solche Lokalitäten natürlich anschauen. Das Lokal ist stilvoll eingerichtet und hat direkt am Stadtstrand einen hippen Pool. Leider gibt es hier die Getränke wie überall nur mit zu viel, künstlichem und super- süßen Flavor. In vielen Dingen scheinen die Südafrikaner den Ami´s sehr ähnlich zu sein. Riesige Einkaufsmalls, riesige Autos, Jagen, Angeln, grillfanatisch, viel und künstlich essen. Zumindest macht es auf mich so den Eindruck. Und laut sind sie und dieses ungetrübte Selbstbewusstsein, was Amerikaner auch gerne an den Tag legen. Eben anders als Europäer, die meines Erachtens doch oft versuchen, sich nicht unbedingt in den Vordergrund zu drängen. Tendenziell natürlich. Ausnahmen bestätigen sowieso die Regel. Zurück zum Thema.
Da wir noch nicht aus waren und bisher meist um 21h sanft schlummernd in den Federn liegen, beschließen wir, hier aus zu gehen. Bisher hat sich auch nicht die Möglichkeit ergeben, da das Durchschnittsalter der Südafrikatouristen jenseits der Rentengrenze liegt. Hier locken uns zwei Lokale an der Strandpromenade. Das „Cubana“ ist interessanter Weise so gut wie leer. Ich vermute, dass die Lokalität in einer Stadt wie Bonn gut besucht wäre. Also entscheiden wir uns für das gegenüber liegende „Beer Shack“.

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Junge Leute, Bier, Musik

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1Uns gefällt es gut hier und so bleiben wir länger als nur auf ein kurzes 6Beer. Die Biere werden gezapft und es steht eine große Anzahl zur Auswahl. Kölsch- Größe ist hier natürlich fremd und ich muss mit einem halben Liter kämpfen. Obwohl ich sonst kein Bier trinke. Ich gebe dann auch irgendwann auf. Ein gemischtes Publikum sorgt für eine entspannte Stimmung. Die meisten Leute sind Mitte bis Ende zwanzig. So wie ich. Hust! Alle entspannt in Jeans und T- Shirt und redend, trinkend, tanzend. Farbige und weiße junge Leute sind Gäste. Ein DJ legt gute elektronische Musik auf und immer mehr Leute tanzen vor dem DJ Pult. Jungs wie Mädels. Das gefällt mir und wir sind mit dabei. Oh, wie habe ich das Tanzen vermisst. Das tut gut! Einfach alles ringsum vergessen und mich mit der Musik treiben lassen. Toller Laden für Leute, die entspannt ein Bierchen trinken und eventuell noch tanzen wollen.

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Jägermeister is our houeswine