Ich habe schon viele sagenhaft schöne Orte auf der Erde gesehen. Allerdings ist der Botanische Garten ein sehr besonderer Ort.
Die Artenvielfalt an Pflanzen, die es auf der kleinen Fläche des Kaps gibt, ist weltweit außergewöhnlich.
Dinosaurier
Liebevoll ist ein großer, weiter Park gestaltet. Das Gelände ist vielfältig. Von flach und weit bis hin zu verwinkelt, im Hang des Tafelberges. Die Kulisse des Tafelbergs ist einmalig beeindruckend. Natur pur umringt einen. Die „Baumschlange“ windet sich in den Baumwipfeln, ein wunderschöner Weg. Der Bereich mit den ältesten Pflanzen der Welt ist mit Dinosauriern bestückt, die auch in dieser Zeit lebten. Also auch auf jeden Fall toll für Kinder. Der ganze Park strahlt Ruhe, Frieden und natürliche Schönheit aus. Überall sitzen Familien auf Picknickdecken und genießen ihre Zeit.
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Sogar ein Trekkingpfad auf den Tafelberg hinauf beginnt hier.
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Wir treffen Tendai. Sie ist die Schwester meiner angeheirateten Tante aus Simbabwe. Wir picknicken, lachen und erfahren voneinander, wie wir leben. Sie ist auch eine Weltenbummlerin, die schon in Dublin und Melbourne gelebt hat. Wir verleben schöne Stunden auf diesem wunderbaren Flecken Erde. Die Zeit hier ist zu tiefst entspannend.
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Am hellichten Tag sitzen drei Eulen im Baum und wir kommen bis 3 Meter heran
Was müssen das bombastische Sommerkonzerte sein
Leider fährt kein öffentlicher Bus hier hin, nur der Rote Doppeldeckerbus hält auf der großen Route hier.
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Auf der Rückseite des Tafelberges liegt die reichste Gegend Kapstadt. Die Winelands. Der Wein wird wegen seiner guten Qualität in die ganze Welt exportiert. Wir fahren einmal mit dem roten Doppeldeckerbus die große Route, steigen um und nehmen an einer Weinprobe teil. Wir lassen uns hinreißen, den leckeren und teuren Portwein zu kaufen und genießen ihn über eine ganze Woche. Lecker, lecker. Die meisten Weingüter scheinen viel Geld abzuwerfen. Sie sind sehr repräsentativ und beeindruckend. Riesige Grundstücke umgeben sie.
Im Schatten großer Bäume kann man essen und trinken. Schöne Gemälde sind im Wein Raum ausgestellt. Ich bin nach der Probe ziemlich fröhlich. Hicks.
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Wir fahren noch einmal selber mit dem Auto nach Stellenbosch. Das berühmteste Weinanbaugebiet in Südafrika. Dann geht es weiter, über die Spiceroad, die ehemalige Gewürz Straße nach Franschhoek.
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Eine schöne Strecke, auf der man den mächtigen Bergen der Weingegend entgegenfährt.
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In Franschhoek nehmen wir eine Weinrundfahrkarte. In einem Pavillon mitten im Örtchen kann man diese kaufen. Nach dem Hop on, Hop off Prinzip werden viele Weingüter abgeklappert. Hier muss man schon einen ganzen Tag, am besten mit Übernachtung einplanen.
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Uns geht es hauptsächlich darum, mit der alten Bahn zu fahren. Das ist entspannend. Wir tuckern an den Weinreben und Bergen entlang. Dann geht es weiter mit Traktor und Anhänger zur Weinprobe. Hicks. Ich bin wirklich nicht trinkfest.
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Bei Stellenbosch gehen wir noch in den Schmetterlingsgarten, wo es auch einige Reptilien, Vögel und Äffchen gibt. Nichts Besonderes, aber wenn man da ist, nett für Kinder.
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Ich hatte mir das „Boschendal Weinpicknick“ noch ausgesucht. Wir fahren auf die wunderschöne Farm. Auf einer großen Wiese stehen Tische und die Menschen genießen sichtlich ihr Picknick. Jeder erhält einen bestellten Korb und das Schmausen geht los. Ein wirklich wunderschöner Ort. Leider muss man reservieren und wir müssen ohne Schmaus wieder fahren. Dies hier ist das Einzige, was ich wirklich sehr traurig finde, zu verpassen. Das nächste Mal. Der Ausflug lohnt!
Ein ganz besonderes Erlebnis ist, eine Stadt aus der Luft zu sehen. Dazu noch eine abwechslungsreiche Stadt wie Kapstadt. Hafen, Berge, Meer, Hochhäuser, vielseitiger geht es kaum. Ich mit dem Hubschrauberflug überrascht.
In der Nähe des Hafens geht es los. Der Hubschrauber landet mit Gästen. Sie steigen aus und schon geht es los für uns. Ducken, Haare festhalten und zur Türe spurten. Und noch kurz denken: „Dieses eine Rotorblättchen oben an der Knutschkugel soll uns in der Luft halten?“ Ich bin etwas skeptisch. Bin aber sehr gespannt, wie es ist Helikopter zu fliegen. Die Bezeichnung steht fest, seitdem meine Cousine mit nicht mal drei Jahren zu meiner Mutter meinte: „Das ist kein Hubschrauber, das ist ein Helikopter!“ So viel dazu!
Wir schnallen uns an, die Kopfhörer gibt es zur Verständigung und schon geht es hoch. Die Blechbüchse knattert und wackelt wie ein altersschwacher VW-Käfer. Das scheint aber wohl immer so zu sein.
Es geht hinaus aufs Meer und wir können Robben Island sehen und Kapstadt liegt in voller Pracht unter uns. Die Sonne scheint, die Sicht ist fantastisch.
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Vor uns liegt der Hafen und die Waterfront. Dahinter die hohen Gebäude des Zentrums. Dahinter erhebt sich der Tafelberg mit der Devils Peak Spitze zur Linken. Rechts schmiegt sich Signal Hill mit seiner Spitze, dem Lions Head an die Küste. Tatsächlich könnte es ein liegender Löwe sein. Wir werden einen großen Kreis um den Tafelberg fliegen.
Wir fliegen an der Küste entlang. Parallel der Rückseite des Tafelberges, den 12 Aposteln, fliegen wir. Unten folgt nach der Stadt das Stadion und Green Point, dann Sea Point und schließlich Cliffton und danach Camps Bay. Hier fliegen wir ganz nah an der Kuppe eines Berges hinüber zur Hout Bay.
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Cliffton, dahinter Camps Bay, die 12 Apostel im Hintergrund
Nach dem Strand von Hout Bay sehen wir unter uns den aufregenden Peakmans Drive im Hang. Dann eröffnet sich die riesige Bucht von Noordhoek. Ich liebe den Anblick dieses Strandes jedes Mal wieder.
Noordhoek Beach
Mitten durch
Wir queren die Halbinsel Peninsula, um nach Muizenberg zu kommen. Der endlos erscheinende Strand am türkisen Meer liegt unter uns. Im Hintergrund liegt am Ende von Cape Peninsula das Kap der Guten Hoffnung.
Muizenberg
Wir fliegen zwei enge Schleifen, während denen ich im Seitenfenster nur noch senkrecht nach unten das Meer oder die Stadt sehe. Zwei Schleifen reichen für meinen Magen. Wie der Helikopter das mit dem dünnen Blättchen oben drauf schafft, das schließ ich einfach aus meinen Gedanken aus.
Schrääääglage
Schon geht es entlang des Tafelberges zurück nach Kapstadt. Zur Linken liegen jetzt die Hänge des berühmten Weinanbaugebietes „Constantia“. Zum Schluss noch eine Schleife über das Meer, um noch einmal den gesamten Blick auf Cape Town zu genießen.
Wow, ist das alles unglaublich schön gewesen! Dies ist sicherlich kein billiges Vergnügen, aber auf jeden Fall lohnenswert! Ein ganz unvergesslich schönes Erlebnis.
Das bekannte Surfer Städtchen Muizenberg ist 30 Kilometer von Kapstadt entfernt. Trotzdem finde ich, daß sich der Besuch lohnt. Ich denke, es ist ein schöner Ort als Kontrast zu Kapstadt, um sich am Strand zu erholen. Man kann einfach am kilometerlangen Strand, im Schatten der bunten Holzhäuschen sitzen und dem Treiben zuschauen. Mehrere Gruppen von Surfanfängern werden unterrichtet. Sie tummeln sich im Wasser, warten auf eine gute Welle, versuchen aufs Brett zu kommen und haben viel Spaß. Familien und Freunde treffen sich, Kinder spielen Ball und Schulklassen kommen zum Wasserspaß.
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Einfach hier sein, das Leben am Strand genießen, die Seele baumeln lassen, wunderbar. Im hippen Restaurant an der riesigen Fensterfront im ersten Stock sitzen und ebenfalls auf diese Kulisse hinunterschauen hat auch was. Danach in den Surfer Shops ein bisschen stöbern, der Alltag scheint hier weit weg. Mir hat es sehr gut gefallen. So zwei oder drei Tage lässt es sich hier vermutlich mindestens gut aushalten. Das nächste Mal werde ich das einplanen.
Simons Town ist noch ein bisschen weiter von Kapstadt entfernt. Die Pinguinkolonie liegt am Ostufer von Cape Peninsula.
Simons Town ist ein touristischer Ort mit vielen Bars und Restaurants, die an der Hauptstraße liegen. Die Pinguinkolonie liegt in einem kleinen „Park“, der Eintritt kostet. Von Stegen aus kann man die Tiere beobachten. So sind diese geschützt.
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Die Pinguine kommen hier knapp zwei Wochen an Land, um ihr Federkleid zu erneuern. Daher sehen manche auch wirklich etwas zerzaust aus. Während dieser Zeit sind sie vor Kälte kaum geschützt, können also nicht ins Wasser. Dies zwingt sie, zu einer zwei- Wochen- Diät. Die kleinen Tiere im Frack sind wirklich allerliebst. Sie watscheln von Stelle zu stelle, schlafen im Stehen und Liegen und sehen ziemlich faul aus. Das sie pfeilschnell schwimmen ist hier an Land nicht zu vermuten. Sie im Aquarium so unglaublich durch das Wasser schießen zu sehen und hier am Strand so gemütlich, faszinierend. Einige Tiere sind unmittelbar am Zaun und besonders gut zu beobachten. Eine schöne Kulisse hat dieser Ort , mit seinem Kiesstrand, dem tollen Wasser und den großen, runden Felsen. Ein schönes Fleckchen haben sich die Tierchen ausgesucht.
Die Kap-Halbinsel unterhalb von Kapstadt ist ein wahres Naturparadies. Ich persönlich finde, hier braucht man mindestens 5 Tage ein Auto, um die Gegend vollends genießen zu können. Viele wunderschöne Strände laden zum spazieren gehen ein, kleine Orte zum Café trinken. Touristische Punkte wie Simons Town mit den Pinguinen und das Kap der Guten Hoffnung liegen ebenfalls hier.
Über den wunderschönen Chapmans Peak Drive geht es unter Felsvorhängen her, entlang der malerischen Bucht von Hout Bay. Allein diese Straße ist es schon wert, ein Auto zu mieten.
Dann eröffnet sich hinter einer Steigung der Blick auf Noordhoek Beach.
Noordhoek Beach, Brand im Naturreservat
Ein 8 Kilometer langer Sandstrand mit breitem Landschaftsschutzgebiet dahinter. Sagenhaft schön von oben. Die Einsamkeit und Naturbelassenheit der Strände Südafrikas ist immer wieder atemberaubend.
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Noordhoek Beach
An der Spitze der Halbinsel liegen das Kap der Guten Hoffnung und Cape Point. Beides sehr unterschiedliche Orte, die man beide daher besuchen sollte. Das Kap ist natürlich berühmter, den Point finde ich allerdings dafür schöner.
Am Kap stehen Busseladungen von Menschen, um Fotos an den bekannten Schildern zu machen. Daher ist Geduld angesagt, wenn man ebenfalls ein Foto alleine am Punkt erhaschen möchte.
Am Point hingegen hat man zusätzlich eine wunderschöne Aussicht. Man schaut auf den schönen Sandstrand von Diaz Beach und die Berge auf der Halbinsel.
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Man kann zum Leuchtturm hochgehen und von dort über einen Pfad auf die Landzunge davor gehen. Imposant ragt nun der Leuchtturm über einer riesigen Felswand in die Höhe und tief unten ist das Meer. Ganz vorne auf der Landzunge kann man einen zweiten Leuchtturm entdecken.
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Überall im Wasser um beide Punkte ragen Felsspitzen aus dem Wasser. Daß hier die Seeleute Blut und Wasser geschwitzt haben und viele ihr Leben verloren haben, ist gut vorstellbar.
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Weiter geht es durch Heidelandschaften, entlang an einsamen Stränden.
In Kalk Bay verkaufen die Fischer den tagesfrischen Fang. Unter der Eisenbahnbrücke baden Einheimische im Wasser und machen Picknick am Strand.
Robbe
Kleine Cafés locken im gemütlichen Ort zum Verweilen ein.
Nur ein Stück weiter, in St. James, lockt ein Naturschwimmbad ins kühle Nass. Tatsächlich ist die Wassertemperatur um 10 grad wirklich nur etwas für Hartgesottene. Das Wasser schimmert türkis und am Strand dienen die bunten Holzhäuser als Umkleidekabinen. Ein wirklich exotisch schöner Anblick.
Muizenberg, der bekannte Surfer Spot und Simons Town mit den Pinguinen liegen auch auf der Halbinsel. Dazu aber später mehr.
Berühmtester politischer Gefangener in Robben Island: Nelson Mandela
Da Robben Island von vielen Touristen besucht wird, kaufen wir die Tickets im Hafen schon einen Tag vorher. Tatsächlich sind am Morgen eine halbe Stunde vor Abfahrt des Bootes schon viele Menschen vor uns in der Schlange. Die Insel ist nur wenige Kilometer vor Kapstadt im Meer gelegen. Durch den kalten und rauen Ozean gelang nur wenigen Gefangenen von dort die Flucht. Ihren Namen erhielt sie, als die Holländer als Seefahrer hierher kamen und die kleine Insel voller Robben vorfanden. Dann diente sie lange als Gefängnisinsel für politische, männliche, schwarze Gefangene. Also Gegner der Apartheid. Mindeststrafmaß waren fünf Jahre. Nelson Mandela war hier 12 Jahre. Wir fahren mit ungefähr 50 Passagieren zur Insel hinüber. Die Überfahrt dauert ungefähr 45 Minuten. Es ist Wellengang, aber noch zu ertragen. Ein wundervoller Blick auf Kapstadt bietet sich hier vom Meer aus. Wir werden vom kleinen Hafen aus mit Bussen über die Insel gefahren. Ein Stopp ist bei einer kleinen Pinguinkolonie, wo sich der Blick auf Kapstadt genießen lässt.
So nah und doch so fern
Weiter geht es zu einem Steinbruch. Hier mussten die Gefangenen jeden Tag acht Stunden arbeiten. Ohne Augen oder Atemschutz mussten sie Steine aus den Wänden schlagen und diese zu Pflastersteinen oder Sand verarbeiten. Unter der gleißenden Sonne Afrikas hinterließ dies bei vielen gesundheitliche Schäden. Die Naturtoilette, in den Fels gehauen, war der einzige unbeobachtete Ort im Leben dieser Männer. So wurde er von den Gefangenen zum Austausch benutzt.
Steinbruch
Der Gedanke von Freiheit lässt sich nicht in Fesseln legen, so nutzen die Männer diese Gelegenheit, die sich ihnen dort bot. Unvorstellbar, wenn man diesen Steinbruch jetzt so dort liegen sieht, was Menschen einander antun können. Behütet aufgewachsen, ist für mich vieles in dieser Welt nicht wirklich vorstellbar.
Wärend der Apartheid wurde den Menschen Unmögliches vorgeschrieben. Wer mit wem befreundet sein durfte, wer wo wohnen durfte, wer in welches Viertel zwangsumgesiedelt wurde. Die Schwarzen mussten Pässe mit ihren erlaubten Bereichen und Uhrzeiten bei sich tragen. Bei nicht Berücksichtigung der Vorschriften drohte schon Robben Island.
Weiter geht es zum Gefängnis. Irgendwie erinnern mich die Baracken an Auschwitz. Was muss es für ein schreckliches Gefühl sein, seiner Freiheit in allen Bereichen beraubt zu sein. Viele Menschen mag es brechen. Nelson Mandela brach es nicht. Nach seiner Freilassung plädierte er für die Vergebung.
Steine für die Strassen von Cape Town
Wir werden von einem ehemaligen Insassen des Gefängnisses geführt. Alle Guides hier sind ehemalige Insassen. Für mich unglaublich. Für wirkliche Verfechter einer Sache geht es offensichtlich um das große Ganze, nicht um das eigene Schicksal. Denn wie kann man hier sechs Jahre gefangen sein und dann freiwillig nach Jahren wiederkommen, um hier zu leben. Er lebt tatsächlich in der kleinen Siedlung auf der Insel. Zum Einkauf usw. müssen Alle aufs Festland. Andererseits kann nur so authentisch gemahnt werden. Indem die Opfer berichten und einen neuen Weg einschlagen. Bewundernswert.
Früher selber Insasse, jetzt Guide hier
Die Gebäude sind einfach gemauert und hatten bis vor einigen Jahren noch keine Verglasung. Was mag es im Sommer glühend heiß und im Winter klirrend kalt gewesen sein. Die Insel hatte auch eigene Krankenstationen, da dies hier natürlich notwendig war.
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Unser Guide erzählt, dass Samstags den ganzen Tag Sport auf dem Hof betrieben wurde und die Insassen den gesamten Sonntag eingeschlossen waren. So nutzen viele Männer die Jahre zum Studium.
Wir schauen uns die einzelnen Zellen an, auch die, in der Nelson Mandela so viele Jahre verbrachte. Eine einfache Decke auf dem Boden diente als Schlaflager.
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Die Zelle ist kaum größer als zwei Quadratmeter. Hier nach vielen Jahren harter Arbeit und daraus folgender Krankheit herauszukommen und für Frieden zu sprechen setzt eine große Persönlichkeit voraus. Dies scheint alles weit weg, doch trennt es unsere Generation nur wenige Jahrzehnte davon. Egal, ob in Deutschland oder hier in Südafrika. Unglaubliche Zustände herrschten, erst eine Generation von uns getrennt.
Ich finde, wenn wir andere Länder besuchen, sollten wir uns auch mit der Kultur beschäftigen. Denn was im Großen geschehen ist, geschieht vermutlich allerorts immer noch im Kleinen. Letztendlich ist der Anfang bei jedem Einzelnen von uns.
Wir entscheiden uns, ebenso ein „Township“ zu besuchen.
Mit 2,2 Mio. Menschen ist Khayelitsha das größte Township von Südafrika. Unglaublich. So groß, wie zwei Mal Köln.
Wir werden im Hostel abgeholt. Unser Guide ist selber Bewohner dieses Townships. Genau, dies möchten wir erleben. Authentisch von den Menschen vor Ort über ihren Ort etwas hören und dort mit erleben. Wir sind nur drei Gäste, was ich sehr angenehm finde. Wie eine Schafherde durch einen „Zoo“ zu gehen, das ist gar nicht meins.
Wie von außen gesehen sieht das Township auch von innen aus. Die meisten Häuser sind Blechhütten. Im Township gibt es, wie in jeder Stadt sichere und gefährliche Bereiche. Wer die gefährlichen Bereiche kennt, hält sich fern. Es gibt Krankenhäuser, Einkaufszentren und Bibliotheken.
Arzt
Auch gibt es Leute, die reicher sind und große Häuser hier innerhalb besitzen. Da man sich kennt, sich gegenseitig unterstützt und hilft gibt es keinen Neid. Besitzt der Nachbar ein Auto, wird er gerufen, falls die Frau zur Entbindung ins Krankenhaus muss. Ebenso kommt keiner dem anderen bei dessen Geschäften in die Quere und somit hat Jeder Vorteile in dieser Gemeinschaft.
Die Regierung baut einfache Häuser, damit die Familien aus den Hütten ausziehen können. Natürlich sind die Wartelisten lang und der Bau kommt der Nachfrage kaum nach. So wachsen Township alt und Township neu parallel weiter. Teilweise sind die Straßen gut innerhalb dieses Bereiches. Außerhalb des offiziellen Townships bauen die Menschen ihre Hütten aber auch weiter und dort sind es Sandpisten. Unser Guide ist vor 9 Jahren mit einem Freund aus Simbabwe gekommen. Er hat mit Street Art begonnen und hat sich nun diese Touren aufgebaut. Er wünscht sich, dass noch mehr Menschen das Township ansehen kommen, um Grenzen auf beiden Seiten abbauen zu können. Er erzählt, dass die Reaktionen der Einheimischen auf Besucher ganz individuell seien und nicht generell benannt werden könnten.
Singamanzi: WIR sind Wasser
Wir besuchen drei verschiedene Wohnungen. Alle sind sehr einfach. Man kann sich vorstellen, dass bei Regen und Wind diese Behausungen nicht wirklich Schutz geben. Auf der Erde ist einfach eine PVC Plane als Fußboden ausgelegt. Oft wohnen Großfamilien in den kleinen Räumen. Allen Wohnungen ist allerdings ein Flachbildfernseher gleich. Ich habe gar keinen. Technologie nimmt immer auch in den armen Ländern Einzug. Wer will schon auf Cellphone oder TV verzichten? Zeichen der Zukunft und Entwicklung. Kleine Kinder lungern an der Türe und kommen zu uns ins Wohnzimmer. Ich mache Fotos mit ihnen und zeige sie ihnen. So ist die Barriere der Sprache schnell gebrochen.
Wir besuchen noch eine Vorschule. Die Kinder sitzen brav auf der Erde in den einfachen Räumen. Eher Baracken. Sie singen uns ein Lied vor und scheinen sehr gut auf die Erwachsenen zu hören. Wir setzen uns dazu und der Mob tobt los. Die meisten Kinder sind außer Rand und Band. Sie versuchen, die Sonnenbrille aufzuziehen, auf der Kamera Fotos zu schauen und sind sehr körperlich. Berührungsängste gibt es hier anscheinend wenige. Alle sind total aufgedreht.
Suchbild: wo bin ich?
Schwierig, sie sind wie Flöhe und springen auf mir herum. Ich liebe diese riesigen Augen, die explodierten Kraushaare und die schöne Schokohaut. Hier würde ich dahinschmelzen. Was ich an Arbeit mit den Kindern im Raum erblicken kann, ist ähnlich wie bei uns im Kindergarten. Geburtstagskalender, Zahlen und Buchstaben Übungen, Bilderbücher, Maltische, Puppenecke. Sogar die Listen, die zur Entwicklungsdokumentation angefertigt werden, sind ähnlich. So unterschiedliche Leben und doch gar nicht ganz so anders.
Noch schlimmer erfasst es mich im Raum daneben. Denn hier sind die ganz Kleinen. Kinder zwischen einem und drei Jahren stehen an der Gittertür. Da kann ich natürlich nicht widerstehen. Ich hocke mich zu ihnen. Fast alle Kinder verlieren schnell die Scheu und fassen meine Haare an. Was für eine Geste von Kindern. Das hat ihnen garantiert niemand gezeigt. Ich bin gerührt. Diese riesigen Augen, die mich anschauen. Jedes Kichern, das ich entlocken kann erfreut mich. Gut, ich packe sie nicht alle ein, sondern muss ohne sie weiter.
In der letzten Wohnung essen wir typisch afrikanisch. Wir essen mit den Fingern. Es gibt Mais Püree mit Fleisch, Spinatblättern und bohnen. Das Püree wird zu einer Kugel geformt und dann wird alles zusammen gegessen. Es ist sehr würzig und schmackhaft. Ein aufregender Tag geht zu Ende. Es war sicherlich nur ein klitzekleiner Einblick in das Leben der Menschen und die Kultur des Landes, allerdings versteht man danach schon etwas mehr. Während der ganzen Tour im Township haben wir uns sicher gefühlt. Die Menschen gehen dem weiter nach, was sie gerade tun. Oder sie haben eine Geschichte mit einem zu teilen. Ich bin sehr froh, das Gefängnis ebenso wie das Township gesehen zu haben. Die Kinder waren natürlich für mich das Highlight.
Kurz vor uns liegt unser Endziel, Kapstadt. Die Vorboten der Stadt sind rechts und links Townships, rund um den Flughafen. Immer wieder ein etwas bedrückender Anblick.
Township vor Kapstadt
Wir sind gespannt, auf die Weltstadt Cape Town. Wir bewundern die erste Sicht auf den Tafelberg, den man von allen Teilen Kapstadts aus sehen kann. Das ist aufregend! Er ist mit seiner Größe sehr majestätisch. Toll, dass er nicht bebaut ist. Das Wahrzeichen der Stadt begrüßt Jeden mit seiner natürlichen Schönheit.
Wir sind ebenso gespannt, wie die Kapstädter sind. Bisher waren ja auf der Gardenroad hauptsächlich ältere Touristen anzutreffen. Einige Südafrikaner, die ich bisher gesehen habe, haben die Angewohnheit barfuß einkaufen zu gehen. Egal, ob Groß oder Klein. Das finde ich symphytisch. Des Weiteren erwecken sie den Anschein, mit ihrem Slang und ihrer lockeren Art, dem amerikanischen Lebensgefühl sehr nahe zu sein. Ein lockeres „What´s goin?“ zum Gruße, scheinen sie offen und freundlich. Dem Ruf nach sollen die Kapstädter sehr entspannt sein. Wir lassen uns überraschen.
Unser Hostel liegt in der Nähe des Stadtzentrums und bei der Fahrt hier hin fallen uns noch keine Besonderheiten, die die Stadt von anderen Städten hier unterscheiden könnte, auf. Weiterhin herrscht etwas chaotischer Verkehr und die vertrauten Public Transport Vans fahren nach eigenen Regeln.
Abendsonne am Hostel
Wir checken im „Green Elephant“ ein, ein gutes Hostel um als allein reisender, junger Mensch nette Kontakte zu knüpfen. Für uns als Fast- Rentner- Reisegruppe etwas zu laut. Türklinken scheinen in Hostels nur zur Zierde an den Toilettentüren zu sein. Da die Gemeinschafts Toilette direkt neben unserem Zimmer ist, übe ich mal wieder mit Ohropax zu schlafen.
Wir verlängern unseren Mietvertrag für das Auto, um uns die Gegend um Kapstadt herum noch anschauen zu können. Außerdem haben sich mittlerweile so viele Dinge im Auto angesammelt, dass wir einen eigenen Muli zum Transport bräuchten. Lieber noch einige Tage zur Dezimierung der Dinge dranhängen.
Wir erkunden die „Waterfront“.
Ehemals lag dieses ganze Gebiet unterhalb des Meeresspiegels. Durch Landgewinnung wurde das Hafenviertel geschaffen. So liegt heute die Strand Street im Stadtzentrum.
Die Waterfront ist ein riesengroßer, verwinkelter Hafenbereich, der sehr touristisch und somit teuer ist. Die Preise sind fast auf Euro Niveau. Es ist sehr sicher, sauber und europäisch. Hauptsächlich sieht man hier auch reiche Touristen. Kapstädter werden hier auch sicherlich mal ein Bierchen oder Cidre trinken gehen, aber den großen Anteil haben doch die Urlauber. Wir hören viel deutsch, dass um uns herum gesprochen wird.
Blick von der Waterfront auf den Tafelberg
Die Hafenatmosphäre ist sehr angenehm, auch wenn Alles ein wenig zu voll gestopft für meinen Geschmack erscheint.
Restaurant an Restaurant, verschiedene Musiker, Stände, an denen Touren gebucht werden können und dazwischen Mengen von Touri´s. Langeweile kommt hier nicht auf. Wer zudem bei Regen shoppen gehen möchte, geht in die riesige „Victoria Wharf“, ein überdachtes Einkaufszentrum. Hier ist von Pick n´ Pay (Discounter) über H & M bis hin zu Prada alles zu haben, was das Käuferherz begehrt.
Vorweihnachtsstimmung
Auch ist hier an der Waterfront das Aquarium, sowie der Startpunkt der Stadtrundfahrt, wofür wir uns schon mal eine Karte sichern. Mit dem roten Doppeldeckerbus wollen wir auf jeden Fall fahren.
Tierischer Besuch direkt an der Waterfront
Mit dem Ticket fahren wir schon mal mit einer Hafenrundfahrt mit. Es ist schön, die Stadt vom Wasser aus zu sehen.
Gemütliche Kneipen
Clock Tower. Oben, im komplett verspiegelten Turm hatte der Hafenmeister den Überblick
Unser letzter Tag auf der Garden Road nach Kapstadt bricht an. Wir nehmen die Ozean Wal Route und werden belohnt. Das Wetter spielt mit. Sonnenschein und Schönwetterwolken begleiten uns. Schon einige Kilometer hinter Hermanus halten wir an. Ein schöner Strand, eine Lagune, ein Flüsschen dass ins Meer fließt, ein gemütliches Café, jede Gelegenheit die sich bietet, wird von uns genutzt. Dafür sind wir ja auch auf der Garden Road, um die Landschaft zu genießen. Also, ab mit den Füßen in den Sand am Meer, das Wellenrauschen genießen und danach noch einen Kaffee.
So lässt sich Reisen aushalten. Vor allem liegen nur einige wenige Kilometer vor uns, nicht 600, wie an anderen Tagen. Da reist es sich auch eben gemütlicher. Und stressfreier. Wir fahren weiter und sehen eine schöne kleine Bucht mit Sandstrand, nachdem wir um einen Berg herum gefahren sind. Wir halten dort bei „Rooi Els“ an und realisieren, dass wir auf der anderen Seite, am anderen Ende einer viel größeren Bucht, ganz klein, das Kap der Guten Hoffnung sehen können.
Im Hintergrund das Kap
Die Surfer haben ebenfalls ihren Spaß
Fühlt sich irgendwie ganz unwirklich an. Bald sind wir da. Irgendwie kommt man an, wo man hin will und schon geht alles weiter. Die Welt dreht sich einfach weiter. Aber, wir sind ja noch nicht am sagenumwobenen und alptraumbeladenen Kap der Seefahrer. Weiter geht es und eine wunderschöne Straße schlängelt sich am Berg entlang, gehn Kapstaat (wie es auf einigen Schildern heißt). Die Felsen sind schroff, unten branden die türkisgrünen Wellen an Land und vor uns dies Alles vereint zu einem wilden und doch harmonischen Landschaftstraum. Immer wieder sehen wir auch Motorradfahrer. Das können wir als Fahrer selber sehr gut nachvollziehen. Irgendwann die Garden Road mal mit dem Motorrad zu fahren, das wäre toll. Da es ja nie an Zielen im Leben mangeln sollte, wieder ein neuer Punkt in der Wunschliste. Falls die Urlaubsideen jemals ausgehen sollten.
Aber erst mal sind wir ja sowieso da, wenn auch mit Auto.
Da hier in Hermanus die berühmte Weingegend von Südafrika schon beginnt, wollen wir an einem „Tasting“ teilnehmen. Wir stellen uns vor, etwas dafür zu zahlen und dann etwas über die verschiedenen Weine zu erfahren. Wir gehen in einen großen Weinhandel und in jeweils einem großen Raum für Weißweine und einem großen Raum für Rotweine lagern hunderte von Flaschen. Bewundernswert sind schon die kunstvollen Etiketten darauf. Die Vielzahl der angebotenen Sorten erschlägt einen schier. Die „Weinprobe“ stellt sich als das Probieren von vier Weinen, die uns nicht besonders zusagen mit einer leicht genervten Dame heraus. Die ist wohl gewohnt, mit Kennern zu arbeiten, die dazu noch Großbestellungen aufgeben. Poplige Touristen ohne Ahnung sind da nicht so sehr willkommen. Da würde ich ja gerne dann mit meiner Platinum, One- Million- Dollar Kreditkarte wedeln und im Hinausgehen laut genug flüstern, dass wir für die Jahresbestellung unseres High Society Restaurants noch mal einen Weinhandel weiter fahren. Bevor ich elegant in meinen Lamborghini steige. So muss ich mich damit begnügen mit einer Flasche Rose in unsere Unterkunft zu tippeln. Andererseits immer wieder eine Lehre. Tue das, was du tust von Herzen. Alles andere kommt Scheiße rüber.
Da ich auf der Hinfahrt mal wieder eine schöne Lagune gesehen habe, versuchen wir dort hin zu kommen. Es stellt sich allerdings heraus, dass der Bereich um die Lagune herum privates Gelände ist. Das Urlaubsresort ist eingezäunt und nur die Mieter dürfen hinein. Solch eine Schande. In der Lagune gibt es Wildpferde und Flamingos. Manno! Sowas mag ich ja gar nicht. Geschützte Bereiche für die Tiere und zum Naturschutz ok. Allerdings private Gelände, Grrrrr. Das habe ich in Brasilien schon nicht verstanden, wie Wasserfälle bestimmten Personen gehören können. Also gut, ist halt so. Und wo es Profit herauszuschlagen gibt, sind Menschen ja meist ganz groß drin. Also, bei der nächsten Garden Road Reise (mit dem Motorrad) wird also zwei Tage das viele Geld für solch einen Bungalow am Flamingo Beach investiert.
Flamingo´s
Wir können von dem Dorf, dass neben der Lagune liegt einen kleinen Blick auf die Flamingos erhaschen. Dann geht es weiter, an einen Strand in der Nähe von Hermanus. Wir spazieren an einem Flüsschen entlang, dass hier ins Meer mündet. Das Farbenspiel ist immer außergewöhnlich.
Fluss am Meer
Wir fahren noch zum Hafen, von dem aus auch viele Wal Beobachtungs Touren starten.Der Hafen ist klein und schnuckelig. Ein Fischerboot löscht die Ladung, Die Netzte werden gelehrt und die Fische in einen Transporter geladen. Ein anderes Schiff wird mit Eis zur Kühlung des Fanges beladen.
Wir schauen Tauchern zu, die im Hafenbecken tauchen. Es sieht lustig aus, wie sie mit ihren großen Helmen ins Wasser springen und durch Schläuche Luft von Oben bekommen. Aber so waren die Anfänge des Tauchens eben. Vielleicht könnte sogar ich so tauchen. Denn meine Ärztin hat es mir verboten, weil meine Ohren nicht die Besten sind.
Am besten ist es, an einem Ort drei Nächte zu bleiben. Denn meistens kommen wir am ersten Tag Nachmittags erst an. Und am letzten Tag geht es morgens schon wieder los, denn meist muss das Zimmer bis zehn Uhr morgens geräumt sein. Bedeutet, bei zwei Übernachtungen haben wir effektiv nur einen ganzen Tag vor Ort.
In Hermanus kann man viele Dinge unternehmen und wir haben noch genügend Zeit für Kapstadt, daher bleiben wir länger. Mit unserer Unterkunft haben wir richtig Glück. Im „Hornbill House“ wird Kunst groß geschrieben. Alleine der Eingangsbereich ist schon mit Kunst von einheimischen Künstlern gespickt. Die Betreiben vermieten nicht nur die wunderschönen Apartments, sondern haben auch eine Galerie.
Unsere Unterkunft ist wirklich wunderschön. In diesem Bett schläft sich wie im Himmel. Es ist schon ein Luxus, sich in der Unterkunft so wohl zu fühlen. Sich selber verpflegen zu können ist zudem günstig. Guter Schlaf ist zudem unerlässlich, da das ständige Unterwegs sein seinen Tribut fordert. Außerdem ist man mit Mitte dreißig anders unterwegs als mit Mitte zwanzig. Das heißt, ein wenig Komfort ist ab und an angesagt. Sechs Wochen waren Dorm’s für mich alleine in Ordnung, aber die Vorteile eines großen, guten Bettes, einer privaten Küche und eines Privaten Bades sowie Intimsphäre sind nicht von der Hand zu weisen.
Hermanus ist der erste Ort, wo uns doch Touristen in größeren Massen auffallen. Es liegt allerdings auch nahe an Kapstadt, also sind hier vermutlich auch die Tagesausflügler. Außerdem ist das Freizeitangebot groß. Wir sehen viele Fallschirme über den Bergen fliegen. Whale watching wird hier ebenfalls angeboten und ringsum gibt es schöne Strände. Die Weinregion beginnt hier auch schon. Also wird ein breites Spektrum angeboten, das unterschiedlich Interessierte anzieht.
Der Ort ist offensichtlich auch schon für besser betuchte Touristen ausgerichtet.
Wir fahren in den Ortskern. Er liegt am Ozean mit felsigem Ufer. Hier kann man im Café sitzen und auf die Bucht schauen. Ich liebe diese riesengroßen Buchten, umsäumt von hohen Bergen.In den Felsen tummeln sich nicht nur Touristen, sondern auf „Klippschliefer“. Sie sind hier noch entspannter, als sonst und ich kann bis auf einen Meter an sie heran kommen. Obwohl sie Jungen haben.
Der für Hermanus berühmte Wal Rufer trommelt die Touristen zusammen. Er bläst in sein Horn aus getrockneter „See Palme“. Eine Algen Art, die absolut aussieht wie Palmen.Der Wal Rufer informiert, wo Wale vom Ufer aus gesehen werden können und wirbt natürlich für eine Tour. Überaus erfolgreich. Direkt am Ufer schwimmen die großen Giganten in der Bucht. Noch ist Wal Saison. So nah am Ufer haben wir sie bisher noch nicht gesehen. Hier werden die Tiere auch nicht von Booten in der Bucht gestört und können so bis auf einige Meter ans Ufer kommen.
Es ist schön zu sehen, dass alle Menschen gleich beeindruckt von diesen Riesen sind.
Wir freuen uns, einige Tage an einem Ort zu verbringen.
Mosselsbays Hauptstraße scheint auf junge Touristen ausgelegt zu sein. Hostels und Restaurants säumen die Straße. Ziemlich am Ende liegt unseres und wir werden sehr herzlich von der Besitzerin begrüßt. Ihre Augen strahlen und man sieht den Schalk und Humor heraus blitzen. Sie führt uns in unser Zimmer. Alle Zimmertüren stehen offen(da sie frei sind), Lichter sind in den Räumen an und alles wirkt sehr einladend. Sie führt uns herum und wir sind von einem geräumigen Zimmer absolut beeindruckt. Kurzerhand bekommen wir es und haben unsere tolle Bleibe für die nächsten Tage.
Draußen lädt eine gemütliche Terrasse und ein Pool zum Entspannen ein. Unser Zimmer führt durch eine große Glastür zum Badezimmer mit Whirlpool. Welch ein Luxus. Das ausgerechnet in einem Backpacker Hostel. Wir sind begeistert. Die Glastür ist gewöhnungsbedürftig, da man durch die Verspiegelung im Badezimmer den Anderen auf der Toilette vom Bett auch beobachten kann. Das Vojeuristenzimmer also. Auch gut.
Die besten Hausregeln, die ich jemals gelesen habe !!!!
Im Bad hängen die Regeln für das Hostel aus. Ich kann mich vor Lachen kaum halten. Statt mit erhobenem Zeigefinger werden hier die Regeln mit viel Humor aufgelistet. Selten habe ich solch Stilblüten gelesen. Ich bin ein Fan von Einhörnern und teile der Besitzerin meine absolute Begeisterung für ihr Schreiben mit. Diese fragt auch prompt, als wir das Zimmer für mehrere Tage bar bezahlen, ob wir Banken ausrauben. Denn sie wollte am Gewinn schließlich teil haben. Abgesehen von der Unterkunft, muss man die Besitzerin des Mosselbay Backpackers einfach gesehen haben, auf der Garden Road. Ein absolutes Muss.
Weiter zur Unterkunft. Die riesige Küche bietet mehrere Kochstellen, für viele Menschen und als Höhepunkt Essgelegenheiten mit Blick auf das Meer. Ich liebe es.
Wir lassen uns von Trip Advisor leiten und landen am Hafen im Kaai4. Ein besonderer Ort. Direkt am Wasser gelegen, urig hergerichtet. Man kann in einem halben Boot sitzen und der Besitzer lebt anscheinend für seinen Job, er verkörpert ihn. Wir werden von ihm begrüßt und eingewiesen. Es gibt keine Bedienung, Essen bestellt man an der Theke und bezahlt auch dort. Die Karte wird uns in Deutsch erklärt, sodass wir eine Vorstellung von jedem Gericht haben. Kurzerhand wird einem Gast der Teller entwendet, um uns das „Roosterkoek“, das selber gebackene Brot vorzuführen. Dieser Mann ist herrlich. Er verkörpert einen Hamburger Seebären. Original mit Bart und Pfeife. Ebenso ist der Laden. Handfest, ungeschönt, Hausmannskost. Gut und ehrlich. Wir lieben es sofort. Das auf heißen Steinen gebackene Brot ist ein absolutes Gedicht. Der Kaffee kommt im Blech Becher mit Blechteller als Untertasse. So könnte es auf Schiffen sicherlich auch zu gehen. Die Gäste sind von einfach bis schick. In der Mitte brennt ein Feuer, um die Brote zu backen. Der Blick auf den Strand ist auch nicht schlecht. Uns geht es sehr gut und wir besuchen zwei Mal diesen wunderbaren, rustikalen Ort.
Fish and Chips im Hafen 🙂
Am nächsten Tag fahren wir zum nahe gelegenen Surferstrand. Es ist ein Felsstrand und in den Wellen sitzen sie und warten auf gute Wellen. Die meisten auf Bodyboards und surfen im Liegen die Wellen. Vor dem Cafés, wo wir sitzen haben sie einen kleinen Pool , der sich mit Meereswasser gefüllt hat.
Wir fahren ein wenig weiter, zum Leuchtturm. Dieser befindet sich über einer natürlichen Höhle. Das sieht sehr beeindruckend aus. Hier startet ein Wanderweg an der steilen Küste entlang. Wir klettern hinauf. Wie immer ist es eine Freude, zwischen den Pflanzen und Felsen hindurch zu wandern und die gewaltige Brandung unter sich zu sehen und zu hören. Wir sind ziemlich faul und laufen nur ein Stück. Wir setzten uns auf die Felsen, unter uns das Meer. Wir beobachten einen Wal, der sich weit entfernt vor dem Leuchtturm an der Landzunge zeigt. Ferngläser lohnen sich hier um diese Jahreszeit auf jeden Fall. Es sind viele Wale unterwegs.
Wir wandern zurück und sind sehr zufrieden nach diesem schönen Spaziergang. Sehr ungewohnt ist für uns allerdings, der immerwährende Wind hier an der Küste. Südafrika ist wirklich das Land des Windes und der Wellen. Abends bin ich trotz Wärme des Tages durch gefroren. Es kühlt schnell ab und der Wind tut seinen Rest.