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Ilha Grande, Robinson Crusoe Insel 22.-24.09.15

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Die Schönheit und Abgeschiedenheit dieser Inselstrände ist atemberaubend

Heute habe ich mich für eine Inselrundtour mit Speed Boot entschieden. Diese ist mit 40 Euro teuer im Gegensatz zu sonstigen Touren in Brasilien.

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Ohne Worte

Auf dem kleinen Boot haben 17 Passagiere Platz, die meisten sind Paare. Das Motto ist wieder Vollgas, ob große Wellen oder nicht. Nichts für empfindliche Gemüter. Mein Magen hält. Wir steuern verschiedene Strände an und haben immer Zeit zum Schwimmen. Immer mit großer Aktion verbunden. Der Kapitän wirft den Anker aus, zieht uns soweit es geht an den Strand. Trotzdem ist das Wasser beim Ausstieg oft Brusthoch. Die brasilianischen Paare sind nett und auch ein italienisches Paar ist dabei.

Ein abgefahrenes Paar mit Selfiestick ist dabei. Ihr lila rosa Lippenstift ist schon echt schrill in Kombination mit Goldschmuck.

Irgendwie hat man auch immer ihren Selfiestick im Panorama. Das Beste war aber wie sie am Strand entlangtrabt, während sie sich selber dabei filmt. Sie lächelt in die Kamera und die bunten Lippen entblößen eine feste Zahnspange. Ich muss mich schwer zusammenreißen. Jedem das Seine.

Ein Brasilianer meint, dass er Europäer im Allgemeinen nicht für so offen wie mich halten würde. Denkschemata zu zerstreuen finde ich gut.

An einem Strand ist ein großer Bootsanleger. Dort schwimmen zwei ein Meter große Schildkröten. Ich halte meine Hand mit dem Ring ins Wasser. Eine Schildkröte lässt sich immer wieder mit ihm anlocken. Sie versucht mit ihrem Hornschnabel in meine Hand zu beißen. Ich kann sie am Kopf immer wieder kurz streicheln. Was ein tolles Erlebnis für mich.

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Obwohl es den ganzen Tag bedeckt war, habe ich mir doch einen Sonnenbrand geholt. Hab ich mal wieder unterschätzt. Ich beschließe den Abend mal wieder im Café do Mar. Das war ein toller Tag. In meinem Zimmer sind jetzt 4 deutsche Jurastudenten , einer davon aus Bonn. Nette Truppe.

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Schnorcheln an der Praia Verde , Grüner Strand

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Mit Tieren werd ich immer zum Kind 🙂

Da ich Lust auf Schnorcheln habe, entscheide ich mich für noch eine Schiffstour. Dieses Mal ist es ein großes Schiff für 100 Personen, was auch nicht wirklich schnell fahren kann. Die Leute verteilen sich an der Reling entlang, so ist es ganz angenehm. Wir steuern den ersten Halt an, um zu schnorcheln. Das Wasser ist ganz schön kalt, aber es macht Spaß. Ich friere danach die ganze Zeit im nassen Bikini. Neben mir sitz ein Brasilianer Alex, Polizist mit seinem ungefähr 10 jährigen Sohn, Artur. Sieht nach Männertag aus. Die beiden sind sehr freundlich und wir machen gegenseitig Fotos und passen auf unsere Sachen auf. Ganz begeistert bin ich, dass diese Riesenboote ganz nah am Strand am Dock anlegen. Wenn ich da parken müsste, sähe das anders aus. Absolut froh bin ich darüber, dass meine Angst vor der Angst langsam nachlässt. Bisher bin ich nicht seekrank geworden. Ich bin viel freier und kann das Erlebnis einfach genießen. Schön, so unbeschwert zu sein.
Auf dem Boot sind wieder viele Paare, es fällt auf, dass die jungen Paare meist alle schon verheiratet sind.

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Cafe do Mar

Zum Abschluss gönne ich mir mal wieder einen Trink im Café do Mar. Eine ganze Truppe Holländer hat lautstark ihren Spaß. Ich mag die Sprache so gerne hören.
Ich lege mich noch was in die Hängematte im Hostel und stöbere im Internet. Da spricht mich Guillermo an. Er ist Argentinier und lebt seit 2,5 Jahren hier auf der Insel. Er fragt, ob ich Interesse an seiner Tour habe. Er ist Bergführer. Er geht mit den Touristen nachts los, 17km auf den höchsten Felsen der Insel, um dann von dort oben den Sonnenaufgang über der Insel und dem Meer zu schauen. Die Fotos sind wirklich beeindruckend. Ich bin natürlich interessiert an seiner Geschichte und quetsche ihn aus, wie er hierhin gekommen ist. Wir gehen im Ort was trinken. Er erklärt, dass er unter anderem wegen einer Trennung frei war, sich für einen neuen Ort zu entscheiden. Schon der Zweite, der mir das erzählt. Vielleicht sind einschneidende Erlebnisse gut, um seinen eigenen Weg zu finden. Er kommt aus Buenos Aires, mag Berge und Natur. Da bietet sich diese Insel geradezu an. Wir verstehen uns gut und mal wieder fällt es mir schwer, einen Ort zu verlassen. Aber Rio wird bestimmt ein Erlebnis.

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Letztes Genießen vor dem Zimmer

Rückfahrt von der Tour

Rückfahrt von der Tour


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Ilha Grande, ein Traum wie Südsee 20.-21.09.15

Wieder mal nach langer Busfahrt hieven wir unsere Rucksäcke in ein winziges Schnellboot und los geht´s zur großen Insel.
Bei Booten gibt es anscheinend nur aus und Vollgas, so knallen wir geradewegs über Wellentäler und berge, als gäbe es kein Morgen mehr. Ich bete ein paar Stoßgebete, die Anderen scheinen das gewohnt zu sein.

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Der einzige Weg zu Fuß zum Hostel

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Ausblick von der Terasse

Auf der Insel gibt es keinen Verkehr. Wir kommen am Hauptort an. Das Dock befindet sich in der Mitte eines langen Sandstrandes. Dahinter geht das Dörfchen hinein in den Wald. Die gesamte Insel ist bewachsen, nur der Strand nicht. Wir steigen aus und müssen am Strand entlang bis zu unserem Hostel laufen. Das ist ganz am Ende des Strands. Mal ein ganz neues Erlebnis. Hat Charme muss ich sagen. Unser Hostel befindet sich direkt über dem Wasser auf einer großen Terrasse. Dort kann man Frühstücken und vor den Zimmern hängen Hängematten, von denen man den Strand überblicken kann. Ein wunderbarer Ort. Allerdings sind mir hier zu viele Menschen. Die Angestellten sind bemühter, wenn es sich um einen Familienbetrieb handelt. Auch kommt man unter wenigen Besuchern besser ins Gespräch. Aber gut, dafür ist es besonders schön.

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Rundblick vor dem Zimmer

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Einzige Fortbewegungsmittel sind die Füße oder ein Boot

Im Zimmer ist eine tolle Amerikanerin. Sie ist Kostümbildnerin bei der Oper und hat außerhalb der Spielzeit immer ein halbes Jahr frei. Den Rest arbeitet sie natürlich ohne Ende. Ich mag ihre selbstbewusste, freundliche und lustige, amerikanische Art sofort. Zum Barbecue des Hostels gesellt sich noch ein junger Portugiese, Lois, der seit 3 Jahren in Deutschland lebt und Tom, auch ein Deutscher. Ein schöner, entspannter und geselliger Abend. Ich bedauere sehr, dass es der letzte Abend der Amerikanerin ist. Wir sitzen auf der Terrasse, schauen auf die Lichter der Boote und des Strandes. Zwischen den Bergen im Hintergrund wabern Nebelschwaden. Ein wirklich toller Ort.

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Terasse des Che Lagarto am Abend

Traumstrände

Am nächsten Morgen schließe ich mich zwei Französinnen an, die zum bekanntesten Strand „Lopez Mendez“ wandern wollen. Wir wandern anstrengende 2 Stunden auf und ab durch den hügeligen Urwald der Insel. Mit Schiene am Fuß und viel Vorsicht nicht unbedingt unanstrengend. Aber alles geht gut. Der Strand ist nur per Boot oder zu Fuß erreichbar, wie alles auf der Insel. Mal wieder werde ich erinnert, Sport ist von Nöten. Zumindest wenn mein Fuß wieder heile ist. Schnaufend wie eine dampflock kriecht die mittelalte Damen den 20 jährigen hinterher. Ich war auch mal jung und fit. Kommt schon wieder. Mit Schoko Keksen und gutem Willen geht fast alles. Wir gehen an vielen wunderschönen Stränden entlang. Zum Schluss das Highlight. Leider ist das Wetter nicht auf unserer Seite. Es ist bedeckt und kalt. Durch die Ozeanseite ist es hier richtig windig und zu kalt, um lange zu verweilen. Aber die Größe des Strandes, der hereinbrechenden Wellen und der Palmen, die sich über den Strand beugen, lassen die Schönheit bei Sonnenschein erahnen. Der Sand ist ganz ungewöhnlich, er knirscht beim Gehen wie Schnee. Das ist mir bisher noch an keinem Strand aufgefallen.

Toller Wohnort, an fast menschenleeren Stränden

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Der Hauptort direkt am Strand läd zum bummeln ein

10Zurück fahren wir mit dem Wassertaxi und ich, setzt mich, am Abend ins Strand Café do Mar. Hier gefällt es mir noch besser als auf der Terrasse des Hostels. Unter Bäumen mit Lampions sitzt man im Sand, es läuft leise Musik und man schaut auf die Boote und das Meer. Es geht mir sehr gut, ich bin sehr entspannt. Ein Strandhund entscheidet sich, meine Streicheleinheiten schlafend auf meinen Füßen zu genießen. So hätte sich das Problem von kalten Füßen auch erledigt.

Landschsaft wie im Märchen


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Paraty, ein Örtchen wo man bleiben möchte 17.-19.09.2015

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Busfahren hat auch schöne Seiten

Mit dem Flieger geht es weiter, wie meistens bisher. In Sao Paulo nehme ich den Bus ab der Busstation Tieté. Solch eine große Busstation habe ich bisher noch nicht gesehen. Aufgebaut wie ein Flughafen mit vielen Schaltern, Läden und unten Terminals, wo die Busse in alle Himmelsrichtungen fahren.
Die Fahrt geht ein gutes Stück durch das wunderschöne Hochland von Brasilien. Mit Urwald bewachsene Berge reihen sich aneinander. Zwischen ihnen Dunst, dazwischen erstrecken sich tiefe Täler. Faszinierende Landschaften lassen mich staunen. Ein Unfall in den Bergen und die zischend, sich verabschiedende Luftdruckfederung des Fahrersitzes kosten uns Stunden. Aber solange es nur das ist, ist man schon zufrieden. Angekommen in Paraty gönne ich mir erst mal ein leckeres „Pao de Queijo“, Brötchen aus Käse. Seitdem mir erklärt wurde, dass ich nicht „Po“ sagen darf, das heißt nämlich Penis nuschle ich noch unverständlicher, aus Angst einen Penis mit Käse zu bestellen. Irgendwie habe ich immer mein Brötchen bekommen. Glück gehabt. Vielleicht haben sie auch Mitleid. Oder keine Männer. Oder keine Lust. Wer weiß. Phu.
Tapfer wie ich bin denke ich mir, nun kann ich ja mal zu Fuß zum Hostel am Strand gehen. Von der Stadtmitte aus.

8So bin ich dann die einzige Tapfere, die nachts durch die touristengefüllten Kopfsteinpflasterstraßen geht. Gar kein Problem, mit malträtiertem Fuß, gefühlten 100 Kilo Gepäck und kein Peil von der Himmelsrichtung. Tapfer Lächeln und durchfragen. Schließlich komme ich am Ende des Strandes an. Ein freundlicher Argentinier empfängt mich. Er warnt mich, dass heute die letzte ruhige Nacht sei, bevor eine Gruppe Leute einchecken würde. Direkt werde ich auch gebeten, gegen Rabatt von einem Frauendorm in ein mixed Dorm einzutauschen. Normal ist, dass man dafür sowieso weniger zahlt. Aber mit Rabatt viel schmackhafter. Nun ja, mixed ende ich im Zimmer mit 2 Männern. Voll mixed. Passt schon. Nein, ich bin nicht zickig, nur emotional anspruchsvoll. Da ich ziemlich ausgepowert bin, entschließe ich mich, keine der vielen Touren um Paraty herum zu buchen.

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Ich gehe über einen kleinen Hügel, „Morro“ zum nächsten Strand. Wunderschöner Ort zum Seele baumeln lassen. Die meisten Touristen haben ihn nicht entdeckt und so bin ich fast alleine. Vor mir liegt eine kleine Insel mit Palmen. Dahinter erstrecken sich am Ufer entlang Hügelketten mit Nebel dazwischen. Rechts von mir sind große Felsen und Palmen am Ufer. Für mich ist dies bisher der schönste Strand. Ich genieße diese traumhafte Aussicht und Ruhe zwei Tage lang.

 

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Abends gehe ich in die Stadt. Der kleine Ort ist auffallend gepflegt. Kopfsteinpflasterstraßen ohne Autos laden zum Schlendern zwischen Läden und Lokalen ein. Ein gedämpftes Licht bildet zusammen mit Live Musik, die aus den Lokalen dringt eine besondere Atmosphäre. Alles ist hier einladend. Die Stimmung ist entspannt und freundlich. Ich könnte stundenlang hier einfach nur rumlaufen. Familien und Paare sind die hauptsächlichen Touristen an diesem Ort.

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Dieses kleine Nest mit seinem wunderbaren Nachtleben und tollen Stränden kann ich absolut empfehlen. Leider treffe ich niemanden, mit dem ich hier im Restaurant sitzen könnte. Wirklich ausgesprochen schade, an diesem Ort. Ich genieße ihn trotzdem in vollen Zügen.

Wegen Überbuchung muss ich mein Zimmer verlassen und in einen Raum mit holländischem Paar ziehen. Wie gut, dass ich vorher gebucht habe. Schlechte Organisation zeichnet dieses Hostel aus. Ein Wehmutstropfen an diesem schönen Ort.

Abendstimmung von der Brücke aus

Abendstimmung von der Brücke aus


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Florianopolis, Santa Catarina, 15.06.2015

Ich liebe Live musik

Ich liebe Live Musik

Helen wird in der Uni von Liliana angesprochen. Lilliana war auch zum Urlaub in Alter do Chao. Dort haben wir Alle gemeinsam getanzt. Sie hat auf Facebook gesehen, dass ich nach Florianópolis zu Helen komme. Sie studieren am selben Campus. Die Welt ist ein Dorf. So treffe ich Lilian in Lagoa in einem Café und wir freuen uns, über dieses Treffen. Sie kommt aus Quito, wie einer meiner besten Freunde. Wir teilen unsere Liebe zum Salsa und verstehen uns gut. Ich hoffe, wir sehen uns irgendwann mal wieder und gehen tanzen.OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Pierre fährt mit mir zum Südteil der Insel. Hier ist Alles sehr authentisch und natürlich. Viele Einwohner haben weder das Zentrum vom Florianópolis gesehen, noch sind sie gereist. Es ist nur eine halbe Stunde Fahrt. Doch schein hier die Ruhe greifbar. Lange Sandstrände mit hohen Wellen und Felsen bilden einen tollen Rahmen. Ein 2 Stunden Wanderweg führt zu unberührten weiteren Stränden. Einer muss wunderschön sein. Mit meinem Fuß nicht möglich. Leider. Aber auch so ist dies schon ein Ort, an dem ich gerne eine Woche bleiben würde. Wir fahren eine Bucht weiter. Im Restaurant, „Arante“ essen wir eine Kleinigkeit, direkt am Meer. Das gesamte Restaurant ist voller kleiner, weißer Zettel mit Grüßen von Gästen. Die Tradition stammt wohl von Surfern aus den 70ern, die ihren Freunden Nachrichten an der Rezeption hinterlassen haben. Wir essen mein bisher bestes „Pastel“, gefüllt mit Krabben, Käse und Kräutern. Ein Gedicht. 20150916_121407
Am Abend gehen wir zu einem Live Konzert. Wir enden in einer privaten Küche. Immer mehr Musiker gesellen sich um den großen Tisch. Es wird Kontrabass, Klarinette, Saxophon, Querflöte, Keyboard, Gitarre und Trommel gespielt. Die Musik ist meist von der Gruppe „Choro Xadrez“ selber komponiert. Xadrez heißt Schach und ist nach dem Schachbrettmuster auf dem Küchenboden benannt. Wir genießen die vielschichtige Musik. Ich bin immer wieder dankbar für solch besonderen Erlebnisse.


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Ilha Santa Catharina / „Ilha Magica“ 13.-14.09.2015

Wunderschöner Weg an der Lagoa entlang

Wunderschöner Weg an der Lagoa entlang

Ich wandere einen kleinen Pfad, der am See entlang zu einem kleinen Fischerdorf führt. Dies ist nur per Boot oder über diesen Weg zu erreichen.
Ebenso sind die Häuser hier am Ufer nur über diesen kleinen Pfad zu Fuß zu erreichen.

Ich liebe diese Bäume

Ich liebe diese Bäume

Der Pfad geht zwischen riesigen Steinen hindurch. Rechts ist manchmal das Ufer des Sees „Lagoa da Conceicao“ zu sehen. Links erhebt sich ein steiniger und urwaldbewachsener Berg.
Der Weg lässt mich immer wieder staunen. Er ist wild und hat etwas verwunschenes und bezauberndes. Riesige Bäume, die mit einer primitiven Orchideenart behangen sind, bestimmen das Bild.

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Einziger Weg hier ist zu Fuß oder per Boot

Ebenso 10 Meter hohe Bambusstauden. Vor lauter Staunen knicke ich um. Es ist sehr schmerzhaft und ich höre ein Geräusch, als ob alter Stoff reißt. Das verheißt nichts Gutes. Ich schnüre den Wanderschuh fester, damit kein Hämatom entsteht und weiter geht’s. Die Schmerzen halten sich in Grenzen, wird schon gehen. Ich bewundere die schönen einfachen Holzhäuser, die in den Berg gebaut sind. Also hier einen Rückzugsort zu haben, ist sicherlich was feines. Das würde mir gefallen. Mit ca. 25.000 Euro für ein Haus ist das auch für Europäer finanzierbar. An mir spurtet ein Brasilianer vorbei. Wir kommen ins „Gespräch“, soweit das ohne gemeinsame Sprache geht und er spurtet weiter. Ich genieß den Rest des wunderbaren Trecks.

Brasilianer sind meist superfreundlich und gesprächig. Auch wenn ich fast nix verstehe ;)

Brasilianer sind meist superfreundlich und gesprächig. Auch wenn ich fast nix verstehe 😉

Geisterhaus?!

Geisterhaus?!

Um die Insel Santa Catharina ranken sich unzählige Sagen. Die Meisten haben mit Hexen zu tun. Angefangen damit, dass die Insel aussehen soll, wie die Silhouette einer Hexe. Viele Leute wollen Hexen an den Stränden gesehen haben und im vom

Klitzekleine Gäste sind Willkommen

Klitzekleine Gäste sind Willkommen

Sklaven gebauten, verlassenen Haus am Ufer des Lagoa soll es ebenfalls spuken. Ich mag solche Orte. Alleine dieser Pfad hat schon etwas sehr verwunschenes. Angekommen im Dorf gehe ich an gepflegten, kleinen Häusern vorbei. Entlang des Ufers gibt es immer mal wieder Stege, an denen man sich vom Fährboot abholen lassen kann. Im Restaurant am Steg treffe ich den Brasilianer mit seinen Freunden wieder. Sie sind eine lustige Truppe und so vergeht die 3/4 Stunde warten auf das Boot schnell. Das kleine Boot ist proppenvoll und alle sind in ausgelassener Stimmung.

Wieder zurück beschließen wir nach Betrachtung meines

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Klingeln ohne Strom

Fußgelenkes dann doch ins Krankenhaus zu fahren.
Anhand meines Ausweises werden meine Daten aufgenommen. Ich werde nach dem Namen meiner Mutter gefragt und antworte mit Elfriede. Also heiße ich jetzt Marion Frida. Das wurde dann daraus. Nachname ist immer der Nachname der Mutter. Das muss man erstmal vorher wissen. Meine Mutter heißt Elfriede Hardt, auch egal. Ich werde aufgerufen. Landesüblich mit Marion. Dann wird uns aber doch mitgeteilt, dass der Orthopäde erst um 5 Uhr morgens Zeit hat. Wir haben jetzt 19 Uhr. Wir beschließen heim zu fahren.
Am nächsten Morgen stehen wir um halb 7 auf der Matte des Krankenhauses. Wir kommen schnell dran. Ein sehr freundlicher Arzt untersucht mich und verordnet Röntgen.
Wir reden über vieles, am wenigsten über den Fuß. Wein, Politik und Redewendungen. Beim Röntgen sitzen viele Leute, alle haben was am rechten Fuß. Viele schon mit verband und einem Metallgestell im Fuß. Mann geht es mir gut.
Es stellt sich heraus, dass nichts gebrochen ist. Der Arzt erklärt mir, dass ich auch keine Arztkosten zu bezahlen habe, dies würde vom System übernommen. Ich bin sehr positiv überrascht. Er verschreibt mir eine softcast Schiene, die ich 3 Wochen tragen soll. Da sag ich, noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen. Ich war zwar nicht panisch, aber eine OP oder sonstiges hätte ich wirklich nicht gebrauchen können. Aber wie immer macht das Leben andere Pläne, als man selber. Heißt wohl, ich soll besser achtgeben und mal ’nen Gang runter schalten. Danke lieber Gott, dass Helen und Pierre mich durch die Gegend kutschieren und übersetzen für mich.

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Wir fahren zur Feier des Tages in den Nordwesten der Insel. Vom Strand aus können wir die Brücke und beide Teile von Floripe sehen.
Auf einer Mauer sind Kinder gezeichnet, die einen großen Drachen tragen, ähnlich wie in Asien bekannt. Diese Tradition stammt von den Azoren. Die ersten Einwohner hier kamen von dort und siedelten sich friedvoll als Fischer an.

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Cashew

20150915_184418Ich esse meine ersten Austern. Sie sind Gott sei Dank gedünstet. Muscheln müssen für mich aber nicht sein.

Wir bestellen Fisch in Cashewnuss Panade. Oben drauf ist die Frucht mit Nuss. Wie bei einem Apfel sitzt die Nuss statt der Blüte unten an der Frucht. Sie ist so groß wie eine Mandarine, gelborange und hat ein weißgelbliches Fruchtfleisch. Sie schmeckt nicht nach viel, was eine Verschwendung, nur die kleine Nuss zu essen. Wir trinken Caipi. Hier wird er gerne mit Wodka getrunken. Kommt für uns natürlich nicht in Frage.

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„Floripe“ / Florianópolis 12.09.2015

Früh am Morgen mache ich mich auf den Weg zum Bus. Die Leute tragen Daunenjacken, Mützen, Handschuhe, es sind 5 Grad. Ich sehe meine Atemschwaden. Wie gut, dass ich lediglich geschaut habe, dass Trockenzeit am Amazonas ist. So habe ich nicht mitbekommen, dass im Süden gerade mal der Winter zu Ende geht. Egal, frier ich halt. In Sao Paolo wird das Gate meines Anschlussfluges von Gate 2 auf Gate 13 verlegt. Kein Problem, Treppe runter. Hinsetzten. Dann auf Gate 5. Auch kein Problem. Treppe hoch und warten. Bleibt dann auch dabei. Kann mich nicht mehr beeindrucken. Hauptsache der Flieger fliegt, mein Gepäck kommt an und ich auch.
In Florianópolis treffe ich Helen und Pierre und der Stadt am Busbahnhof. Mich freut es, dass es hier spürbar wärmer ist. 22 Grad. Obwohl Florianópolis „El chuva“, die Regnerische genannt wird. Besser gesagt auf der Insel Santa Catharina. Die Stadt „Floripe“, wie sie liebevoll genannt wird erstreckt sich über den Kontinent und die Insel. Verbunden sind beide Teile über das Stadtzeichen, eine Brücke. Die wohl mal besser und mal schlechter funktioniert. Allerdings der einzige Weg ist.

Altstadt Florianopolis

Altstadt Florianopolis

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Das „Canto do Noel“

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Hier spielt und tanzt man Samba und Forró

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„fusca“ , ein Traum

Wir drei laufen in die Altstadt und gehen ins Canto Do Noel. Noel war wohl einer der ersten Samba Komponisten. Eine gemütliche offene Kneipe, mit Tischen auf der Straße. Drinnen sitzen drei Sängerinnen und Musiker am Tisch. Gespielt wird, Samba und Forró. Paare tanzen ausgelassen. Die Stimmung ist fantastisch. Ich genieße es und werde zum Tanzen aufgefordert. Da hier viele weiße sind, fällt nicht sofort auf, dass ich „Gringa“ bin. Ich genieße die Atmosphäre, die Musik und das tanzen. An der Wand hängen Fotos von Samba Komponisten.
Zum Abend fahren wir in den Stadtteil „Lagoa“ am See, wo die zwei Franzosen nun für ein Jahr leben. Helen wurde hier zum Auslandstudium für Geografie in der UFSC eingeteilt. Ihr Freund hat sich ein „Sabatical“ gegönnt, um sie begleiten zu können. Sie sprechen daher auch gut portugiesisch. Das Highlight ist ihr Käfer. Hier wird es „fusca“ genannt, nach einem berühmten Lied. Er ist von 1974. Bei uns würde er schon lange nicht mehr fahren dürfen. Ich bin sofort verliebt.

 

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Dieses kurvenreiche Vehikel hat einfach Charme. Pierre sitzt quasi sofort hinter der winzigen Frontscheibe eingeklemmt. Alles ist irgendwie winzig und puristisch. Und dann der Sound. Unglaublich. Wir fahren auf der Insel in Richtung Norden, um den Sonnenuntergang auf der Düne zu genießen. Hinten blubbert der Auspuff und die Fahrt erinnert an ein Kart. Es ist ein Abenteuer. Uns begegnen Massen von Autos und wir wundern uns. Wir kommen an, klettern auf die große Düne, wo ein Paar Dünensurfen versucht. Wir können einen langen Sandstrand, das Meer mit großen Wellen, und dahinter ein Dorf sehen. Unter uns sind kleine Seen und hinter uns wieder das Meer und eine große Bucht. Ein wunderbarer Ort.

Abendstimmung auf der Insel Santa Catharina

Abendstimmung auf der Insel Santa Catharina

Wir laufen runter zum Meer. Die Wellen rauschen heran und tagsüber tummeln sich hier viele Surfer. In den wenigen Bars wird elektronische Musik gespielt. Eine Bühne ist aufgebaut. Das Super Surf Festival 2015 erklärt also die Massen an Autos.
Ich bin eingeladen, bei den beiden zu wohnen und freue mich sehr über ihre Gastfreundschaft.


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Argentinische Seite, Foz de Iguazul, 12.09.2015

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Argentinaaaaaaaaaaaa

Wir machen uns auf die Reise nach Argentinien. Aus dem Bus müssen wir alle an der Grenze aussteigen, der Pass wird registriert und gestempelt, man steigt an der anderen Seite, in Argentinien wieder in den Bus. Weiter geht es mit den beim Busfahrer getauschten Pesos mit dem Taxi. Der Kurs ist 1 Euro 10 Pesos, und es ist ungewöhnlich für mich. Preise in Hundertern zu lesen. Im Park gehen wir zuerst zwei Wanderwege. Man kommt hier direkter und näher an die Wasserfälle. Mir gefällt es sofort.

21Ich mag es, dass die Menschenmassen sich verteilen über die ganzen Wege, die über lange Strecken über das Wasser führen. Wir wandern fast direkt an der Wasserfallkante entlang. 20

Wir stehen immer wieder staunend an neuen Kanten, über die sich unglaubliche Wassermassen in die Tiefe stürzen. Wieder schützt mich der Poncho, da wir wirklich sehr nah an die Wasserfälle kommen und es am Anfang nieselt. Die Mädels klären mich auf, dass hier der Matetee in Tassen gefüllt wird, die immer wieder aufgegossen werden. Getrunken wird aus einer Art silbernem Strohhalm, der unten ein Sieb hat. Es wird reihum in Gemeinschaft getrunken. Die Becher gibt es am Anfang der Parks zu kaufen und wir hätten gerne einen Tee zum Aufwärmen. 22
Am Ende fahren wir mit einer kleinen, offenen Eisenbahn zum „Garganta del diablo“. Den Namen trägt er zurecht. Nur der Rachen des Teufels kann so gewaltig sein. Ich habe keine Worte mehr. Das will was heißen. Und dann werden wir noch belohnt, dass der Himmel aufreißt und ein Regenbogen in der Gischt sichtbar ist. Unsagbar, wie klein wir doch sind, im Angesicht von Naturgewalt. Braunes Wasser stürzt ringsum ins bodenlose Weiß der Gischt. Man fühlt sich wie im Auge eines Tornados. Dies ist mit das Beeindruckendste, was ich bisher gesehen habe in meinem Leben. Ich würde jedem beide Seiten des Foz empfehlen, da sie sehr unterschiedlich sind. Aber wer dies hier nicht gesehen hat, der hat den Foz nicht gesehen.

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Kleine Besucher

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Foz de Iguazul, 11.09.2015

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Kätzchen kraulen

Bonitos Flughafen erinnert an eine Bushaltestelle. Zwei Häuser und das war es. Ich muss lachen. Die Kontrolle besteht aus einer Person, die das Handgepäck durchschaut und einer Person, die mit einem Handscanner abscannt. Es ist ein holperiger Flug, denn wir fliegen mit einer Propellermaschine. Ich hab etwas Angst vor der Angst, denn ich weiß aus Erfahrung, wofür die weißen Tüten gut sind. Sehr peinlich, ab einem gewissen Stadium. Aber, alles geht gut bzw. bleibt drin.
Um ein Uhr nachts komme ich in Foz de Iguazul an. Die Stadt liegt im Länderdreieck Brasilien, Argentinien und Paraguay. Der Wasserfall dort muss sehr beeindruckend sein. Wenn mein Zahnarzt mich schon dahin schickt, muss ich mir das doch angucken.
Der Taxifahrer hat wie immer kein Kleingeld und bekommt so sein Trinkgeld. Besonders im Norden ist es schwierig, mit Scheinen zu zahlen. Die Leute schauten mich verblüfft an, wenn ich mit 20 Reais Scheinen (5 Euro) zahlen wollte. Es scheint üblich zu sein, abgezählt mit Kleingeld zu zahlen. Sehr ungewöhnlich für uns. Egal, ob im Bus, im Supermarkt, im Hostel oder im Taxi. Immer dasselbe. Auch werden die Leute nicht mit Nachnamen, sondern mit Vornamen angesprochen. Also wenn man irgendwo wartet, wird immer der Vorname aufgerufen. Ebenso steht hinter dem Namen der Stadt auch das Kürzel für den Bezirk, da es viele Städtenamen öfters gibt. Andere Länder, andere Sitten.
Also schleiche ich mich ganz leise ins Zimmer zu zwei schlafenden Mädels. Toll ist das ja nicht, nachts irgendwo rein zu kommen. Mein Wecker ist dann auch der erste der klingelt. Guter erster Eindruck. Aber: wir verstehen uns auf Anhieb. Sarah und Swetlana sind aus Köln. Die zwei sind mir super sympathisch. Sarah ist zum Auslandssemenster hier, sie studiert Medizin. Sie und Swetlana kennen sich aus dem Krankenhaus in Köln Porz, wo Swetlana als Krankenschwester arbeitet. Ich kenn es auch. Du lustige Truppe macht sich auf den Weg zum Wasserfall.

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Falls der Bus nicht kommt, sind unter dem Schild genug Taxinummern

Wir fahren mit dem Bus zur brasilianischen Seite des Wasserfalls.

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Erster Eindruck ist schon beeindruckend

Schon aus der Ferne betrachtet ist er sehr beeindruckend. Desto näher wir hinwandern um so lauter rauschen die Wassermassen und desto schlechter wird das Wetter. Ganz nah daran werden die Mädels pitschnass. Nicht nur vom Dunst des Wasserfalls. Ich weihe meinen mitgeschleppten Regenponcho ein und bin sehr froh über dieses unsexy Kleidungsstück. Es ist wirklich sehr kalt hier. Wir sind alle ganz gefesselt von dieser Urgewalt der Natur. Unzählige große und kleine Wasserfälle stürzen nah und fern in den Abgrund. 5

2Auf einer Plattform kann man nah heran an den Fluss, der hier scheinbar friedlich fließt um dann auf breiter Ebene zum reißenden, schäumenden und wirbelnden Naturspektakel zu werden. 4
Nasenbären begleiten uns auf unserem Weg. Sie sind überall, wo es Futter geben könnte. Sie klauen einem Mann die Nuss Tüte aus der Hand.

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Wir fahren weiter zum Vogelpark am Rand des Geländes. Der Eingangsbereich scheint nicht vielversprechend. Die Vögel sind in relativ kleinen Käfigräumen. Schließlich gehen wir durch einige etwas größere Käfige und kommen so nah an die Tiere heran.

Beeindrucken ist der große Papageienbereich.

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Die Tiere sind wunderschön. Zwischen den Käfigen geht man durch einen wilden Park mit schönen Bäumen. Ich mag es nicht, dass die Tiere eingesperrt sind. Und doch freue ich mich wie ein kleines Kind, als mir ein wunderschöner Ara auf den Arm gesetzt wird.

8Schon ganz schön groß und schwer, der Gute.
Um 18 Uhr wird es nach wie vor schlagartig dunkel. Eine Begebenheit, mit der mein Organismus nicht klarkommt. Sobald es dunkel wird, will mein Körper schlafen. Nix, stundenlange Sonnenuntergänge und lange laue Nächte. Schwupps und müde. Vielleicht werde ich auch langsam alt.

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Gruta do Lago Azul, Bonito 10.09.2015

Da ich am Mittag weiter fliege, bleibt uns nur der Vormittag. Wir entscheiden uns dafür, die „Gruta do Lago Azul“ (Höhle mit blauem See) anzusehen. Bewaffnet mit Schutzhelmen gehen wir mit dem Guide in den Wald.

Dann öffnet sich vor uns eine riesige Höhle, in die wir hinabsteigen. Solch eine offene Höhle habe ich noch nicht gesehen. Sie ist sehr beeindruckend. Im Gestein verlaufen die Wurzeln der Bäume und die Ablagerungen vom Wasser bilden Formationen. Wir steigen über viele Treppen hinunter zum Wasser. Durch das viele Tageslicht, das einfällt, leuchtet das Wasser blau-türkis. Ein schöner Anblick. Da kein elektrisches Licht genutzt wird, kann die Höhle zur bis nachmittags besucht werden.

Schon geht es zum schweißtreibenden Aufstieg. Es ist eine tolle Höhle, aber ich wär schon lieber mit den Fischen im Fluss geschwommen. Nun ja, das Wetter bestimmt halt auch das Leben.
Am Nachmittag geht es weiter in Richtung Foz de Iguazul. Ich verabschiede mich von Helen und Pierre und wir verabreden uns in Florianópolis.


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Bonito, ein Tag fällt ins Wasser 09.09.2015

Fahrt durch Kuhherden

Wir freuen uns auf das Highlight in Bonito, das Schnorcheln im glasklaren Wasser. Wie immer geht es früh los, wir werden um 6:20 Uhr abgeholt. Wir fahren und plötzlich hört der Asphalt der Bundesstraße abrupt auf. Nur noch rote Erde dient als Straße. Asphalt ist hier sehr teuer und die Reifen Lobby scheint auch stark zu sein. Wir werden ordentlich durchgerüttelt, denn die Straße ist ordentlich ausgewaschen. Eine tiefe, schwarze Wolkenfront schiebt sich heran. Sie ist sehr beeindruckend. Wir erreichen den Ausgangspunkt für die Tour. Es ist sehr kalt, wir bekommen Jacken zum Aufwärmen und Tee gereicht. Es fängt an, in Strömen zu regnen. Ich mache mir Gedanken, ob Frostbeulen bleibende Schäden hinterlassen. Es kommt eine Truppe Motorradfahrer an. Alle in Regenkombis, die Schuhe in Tüten und oben zugeklebt. Die hat es wohl voll erwischt. Unsere Stimmung sinkt auf den Nullpunkt. Wir vermuten, dass die Veranstalter die Tour durchziehen wollen, um das Geld nicht zu verlieren. Prompt kommt der Guide und fragt, ob wir bereit sind. Ich vermute, dass die Sicht in einem Bach gut sein wird, wo sintflutartige Bäche an Regenwasser rein fließen. Des Weiteren kann ich mir nicht vorstellen, 2,5 Stunden in einem eh schon an sich kalten Bach bei solchen Außentemperaturen zu schnorcheln. Selbst mit Neoprenanzug. Nun gut, wir wollen es uns zumindest mal anschauen. Wir haben ja jetzt schon eine Stunde der Wetterbesserung entgegengefroren. Also alle in den Neoprenanzug. Besser geht das mit gegenseitiger Hilfe, sich in die Pelle zu quetschen. Ich glaub, ich brauch mal wieder Diät. Gut, wir sind drin in der zweiten Haut. Ob das ein Spaß wird, im kalten Wasser 2,5 Stunden zu treiben? Unser Guide hat einen kompletten Anzug mit Kopfhaube. Wir haben nur Anzüge bis zu den Knien. Mann ist das kalt. Die ganze Mannschaft klettert auf den Wagen, um zum Fluss gefahren zu werden. Wir schießen noch ein Foto, dann kommt der Ober Chef und bläst die ganze Sache ab. Wegen schlechtem Wetter. Hab ich ihm ja vor 1,5 Stunden schon gesagt. Gut, die ganze Bagage wieder runter und raus aus den Pellen. Das Taxi hin und zurück müssen wir natürlich zahlen. Im Hostel geht es dann in die Dusche und rein wieder ins Bett. Gute Nacht! Abends kochen wir wieder Alle gemeinsam und verleben einen ruhigen Abend. Es ist schade, dass die beliebteste Attraktion von Bonito ins Wasser gefallen ist.