Port Elisabeth ist mal wieder eine Durchgangsstation. Das heißt, wir kommen am Nachmittag an und fahren am nächsten Morgen weiter. Will sagen, viel Motivation auf einen großen Städtetrip bleibt nicht. Zudem ist der Stadtstrand in der Ferne eingerahmt vom Hafen und Kränen, was das Bild für mich immer verschlechtert.
Dennoch müssen wir uns auf meine Anweisung hin ins „Cubana“ setzen und Cocktails trinken. Ich, als alte Kubanerin des Herzens muss mir solche Lokalitäten natürlich anschauen. Das Lokal ist stilvoll eingerichtet und hat direkt am Stadtstrand einen hippen Pool. Leider gibt es hier die Getränke wie überall nur mit zu viel, künstlichem und super- süßen Flavor. In vielen Dingen scheinen die Südafrikaner den Ami´s sehr ähnlich zu sein. Riesige Einkaufsmalls, riesige Autos, Jagen, Angeln, grillfanatisch, viel und künstlich essen. Zumindest macht es auf mich so den Eindruck. Und laut sind sie und dieses ungetrübte Selbstbewusstsein, was Amerikaner auch gerne an den Tag legen. Eben anders als Europäer, die meines Erachtens doch oft versuchen, sich nicht unbedingt in den Vordergrund zu drängen. Tendenziell natürlich. Ausnahmen bestätigen sowieso die Regel. Zurück zum Thema.
Da wir noch nicht aus waren und bisher meist um 21h sanft schlummernd in den Federn liegen, beschließen wir, hier aus zu gehen. Bisher hat sich auch nicht die Möglichkeit ergeben, da das Durchschnittsalter der Südafrikatouristen jenseits der Rentengrenze liegt. Hier locken uns zwei Lokale an der Strandpromenade. Das „Cubana“ ist interessanter Weise so gut wie leer. Ich vermute, dass die Lokalität in einer Stadt wie Bonn gut besucht wäre. Also entscheiden wir uns für das gegenüber liegende „Beer Shack“.

Uns gefällt es gut hier und so bleiben wir länger als nur auf ein kurzes
Beer. Die Biere werden gezapft und es steht eine große Anzahl zur Auswahl. Kölsch- Größe ist hier natürlich fremd und ich muss mit einem halben Liter kämpfen. Obwohl ich sonst kein Bier trinke. Ich gebe dann auch irgendwann auf. Ein gemischtes Publikum sorgt für eine entspannte Stimmung. Die meisten Leute sind Mitte bis Ende zwanzig. So wie ich. Hust! Alle entspannt in Jeans und T- Shirt und redend, trinkend, tanzend. Farbige und weiße junge Leute sind Gäste. Ein DJ legt gute elektronische Musik auf und immer mehr Leute tanzen vor dem DJ Pult. Jungs wie Mädels. Das gefällt mir und wir sind mit dabei. Oh, wie habe ich das Tanzen vermisst. Das tut gut! Einfach alles ringsum vergessen und mich mit der Musik treiben lassen. Toller Laden für Leute, die entspannt ein Bierchen trinken und eventuell noch tanzen wollen.



