Wir fahren einmal wieder durch das wilde Afrika. Mama Afrika zeigt
sich von seiner schönsten Seite mit wundervollen Bergketten. Wir fahren durch einige Ortschaften, in denen wir weder aussteigen, noch leben wollten. Es wimmelt von Menschen in den Durchgangsstraßen. Vielerorts ist überall Müll und wir sind froh, einfach nur hindurch fahren zu müssen. So viele Menschen wachsen mit solch ganz anderen Lebensbedingungen als wir auf. So gut wie keine Intimsphäre, Bildung, Ruhe, individuelle Freiheiten. Wir sind sehr verwöhnt und wissen es durch die Gewohnheit meist nicht zu schätzen. Hier versuchen viele Menschen ihr kleines Geld an Straßen Ständen, als Parkplatzwächter oder Autofensterputzer an Tankstellen. Was sie verdienen mögen, ich habe keine Ahnung. Vermutlich zu viel zum Sterben, zu wenig zum Überleben.

Wir kommen in East London an und sehen gar nicht erst das Zentrum, sondern fahren sofort zu unserer Unterkunft, eine Farm. Es geht über einen schweißtreibend abenteuerlichen Weg zum abgelegenen Gebiet der Farm. Ringsherum sind nur grüne bewaldete Hügel zu sehen. Nichts, außer Natur. Die Farm liegt in einem kleinen Tal, es nimmt uns sofort gefangen.
Von einer riesengroße Terrasse kann man freie Tiere an einem Teich und beim Grasen beobachten. Wir erreichen diesen verzauberten, abgelegenen Ort in der Abendsonne und buchen sofort eine zweite Nacht dazu. Da haben wir unser tolles Zimmer noch nicht gesehen. Wir fahren zum Einkauf noch einmal die Abenteuerroute über Stock und Stein zurück. An der Autobahn liegt ein Rieseneinkaufzentrum, wo wir uns eindecken. Die Südamerikaner lieben anscheinend große Einkaufszentren. Für uns ist es praktisch. Dies wird unser einziger Ausflug hier bleiben. Wir fahren zurück und genießen die Abendstimmung.
Von der Terrasse aus sehen wir uns Pferde und Antilopen an. Die Stimmung hier ist sehr familiär. Zwei deutsche Mädels machen in Südafrika ihr Auslandssemester zur sozialen Arbeit. Die Angestellten sind ein kerniger, herzlicher Mann im mittleren Alter, der vermutlich hier seine Berufung gefunden hat. Außerdem noch eine junge Südafrikanerin, die zwei Monate hier aushilft. Des Weiteren noch eine farbige Dame für alles. Wir vermuten, dass sie hauptsächlich für die Zimmer zuständig ist, da die anderen Beiden meist selber für die Gäste kochen. Wir sitzen am Abend mit allen gemeinsam am Tisch. Eine unglaublich tolle Stimmung herrscht. Auf der Farm gibt es auch für Gruppen die Möglichkeit, viele Ausflüge in die Natur ringsum etc. zu machen. Alles mit Anleitung von der Farm aus.
Wir beschließen den Tag mit einem Feuer unter dem wunderschönen Baum vor unseren Zimmern. Ein Käuzchen ruft die ganze Nacht, bis wir einschlafen.
Der zweite Tag besteht aus Genießen der Natur. Wir sitzen auf der Schaukel und auf dem Sofa der Terrasse und schauen den Tieren zu. Rinder gesellen sich heute zu den Pferden und Antilopen hinzu. Zebras kommen des morgens auch zu besuch. Ich hüpfe ab und zu mal in den Pool, ansonsten genießen wir das süße Nichtstun und diese wundervolle Ruhe. Hier an diesem Ort könnte man sicherlich eine Woche verbringen. Später am Tag sitze ich noch bei den Pferden und schaue ihnen beim Grasen zu.
Dieser volle Tag an diesem Ort hat uns beiden sehr gut getan und war auch nötig gewesen.










