Früh am Morgen mache ich mich auf den Weg zum Bus. Die Leute tragen Daunenjacken, Mützen, Handschuhe, es sind 5 Grad. Ich sehe meine Atemschwaden. Wie gut, dass ich lediglich geschaut habe, dass Trockenzeit am Amazonas ist. So habe ich nicht mitbekommen, dass im Süden gerade mal der Winter zu Ende geht. Egal, frier ich halt. In Sao Paolo wird das Gate meines Anschlussfluges von Gate 2 auf Gate 13 verlegt. Kein Problem, Treppe runter. Hinsetzten. Dann auf Gate 5. Auch kein Problem. Treppe hoch und warten. Bleibt dann auch dabei. Kann mich nicht mehr beeindrucken. Hauptsache der Flieger fliegt, mein Gepäck kommt an und ich auch.
In Florianópolis treffe ich Helen und Pierre und der Stadt am Busbahnhof. Mich freut es, dass es hier spürbar wärmer ist. 22 Grad. Obwohl Florianópolis „El chuva“, die Regnerische genannt wird. Besser gesagt auf der Insel Santa Catharina. Die Stadt „Floripe“, wie sie liebevoll genannt wird erstreckt sich über den Kontinent und die Insel. Verbunden sind beide Teile über das Stadtzeichen, eine Brücke. Die wohl mal besser und mal schlechter funktioniert. Allerdings der einzige Weg ist.
Wir drei laufen in die Altstadt und gehen ins Canto Do Noel. Noel war wohl einer der ersten Samba Komponisten. Eine gemütliche offene Kneipe, mit Tischen auf der Straße. Drinnen sitzen drei Sängerinnen und Musiker am Tisch. Gespielt wird, Samba und Forró. Paare tanzen ausgelassen. Die Stimmung ist fantastisch. Ich genieße es und werde zum Tanzen aufgefordert. Da hier viele weiße sind, fällt nicht sofort auf, dass ich „Gringa“ bin. Ich genieße die Atmosphäre, die Musik und das tanzen. An der Wand hängen Fotos von Samba Komponisten.
Zum Abend fahren wir in den Stadtteil „Lagoa“ am See, wo die zwei Franzosen nun für ein Jahr leben. Helen wurde hier zum Auslandstudium für Geografie in der UFSC eingeteilt. Ihr Freund hat sich ein „Sabatical“ gegönnt, um sie begleiten zu können. Sie sprechen daher auch gut portugiesisch. Das Highlight ist ihr Käfer. Hier wird es „fusca“ genannt, nach einem berühmten Lied. Er ist von 1974. Bei uns würde er schon lange nicht mehr fahren dürfen. Ich bin sofort verliebt.
Dieses kurvenreiche Vehikel hat einfach Charme. Pierre sitzt quasi sofort hinter der winzigen Frontscheibe eingeklemmt. Alles ist irgendwie winzig und puristisch. Und dann der Sound. Unglaublich. Wir fahren auf der Insel in Richtung Norden, um den Sonnenuntergang auf der Düne zu genießen. Hinten blubbert der Auspuff und die Fahrt erinnert an ein Kart. Es ist ein Abenteuer. Uns begegnen Massen von Autos und wir wundern uns. Wir kommen an, klettern auf die große Düne, wo ein Paar Dünensurfen versucht. Wir können einen langen Sandstrand, das Meer mit großen Wellen, und dahinter ein Dorf sehen. Unter uns sind kleine Seen und hinter uns wieder das Meer und eine große Bucht. Ein wunderbarer Ort.
Wir laufen runter zum Meer. Die Wellen rauschen heran und tagsüber tummeln sich hier viele Surfer. In den wenigen Bars wird elektronische Musik gespielt. Eine Bühne ist aufgebaut. Das Super Surf Festival 2015 erklärt also die Massen an Autos.
Ich bin eingeladen, bei den beiden zu wohnen und freue mich sehr über ihre Gastfreundschaft.






29. September 2015 um 21:37
Ach Marion,
alles was Du schreibst wird von mir mit Wonne aufgesaugt.
Es liest sich alles so wunderbar. Du nimmst einen durch deine Berichte mit auf die Reise.
Einfach nur toll und Du bist auch so mutig und toll!!!
Meine Kleinste und ich drücken dich!!!!
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30. September 2015 um 19:02
Ohhhh ihr Lieben!Ich drücke euch ganz fest zurück!!!!Freue mich absolut.kussi
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